Diese Frage ist noch immer für viele  eine problematische Gewissensfrage, die sogar von der Medizinerin und Wissenschaftsautorin Vivian Pasquet nicht ganz eindeutig beantwortet wird. Pasquet schreibt von Zeit zu Zeit gut recherchierte Beiträge in GEO, unter anderem zum Thema Impfen. Impfen ganz allgemein behandelt sie in ihrem Beitrag aus GEO 3/2019, den wir für Sie unter dem Titel "Impfen oder nicht: eine große Frage" verlinkt haben. Speziell zum Thema Corona-Impfung schreibt sie im neuen GEO 05/2021,

welche Bedenken ihr begegnen und warum sie sich trotzdem klar für die Impfung entscheidet.  Sie sprach dazu mit zahlreichen Ärzten und Ärztinnen auf der ganzen Welt. Dabei erfuhr sie, wie manche Nebenwirkungen auf Impfstoffe tatsächlich entstanden. So trat in einer Testreihe in Brasilien bei zwei Versuchspersonen eine Rückenmarkentzündung auf, die eine Person war jedoch bereits vorher daran erkrankt, die andere Person hatte keinen Impfstoff, sondern ein Placebo erhalten. Pasquet schlüsselt das Meldesystem für Impfschäden auf: Weltweit sind die meisten Länder an ein solches System angeschlossen, alle Systeme sind miteinander vernetzt. So fallen Nebenwirkungen und vor allem auch ihre Häufigkeit sofort auf, denn auch wenn - wie in Deutschland üblich - nicht aktiv nach Nebenwirkungen gefahndet wird, sondern nur passiv Meldungen von Ärzten und Krankenhäusern erfaßt werden, zeichnet sich ein globales Bild ab. Aktuell bittet das Paul-Ehrlich-Institut Geimpfte, via Smartphone-App über ihre Impferfahrung zu berichten. Die aktuellen Sicherheitsberichte des Paul-Ehrlich-Institut sind für alle einsehbar:
www.pei.de Stichwort Arzneimittelsicherheit und Pharmakovigilanz.
Die Deutsche Arzneimittelagentur bespricht täglich Auffälligkeiten. Hier fielen auch die Hirnvenenthrombosen durch Astra Zeneca auf: jeder 0,0004. Geimpfte erkrankte daran, das sind vier von einer Million. Wer sorgfältig die Waschzettel seiner Medikamente liest, der weiß, daß es Risiken mit wesentlich höheren Prozentsätzen gibt.
Wer beispielsweise Pantoprazol gegen Sodbrennen nimmt, riskiert schwerwiegende allergische Reaktionen als einer von Tausend. Jeder Zehnte kann Magenpolypen bekommen. Aber wer liest schon Beipackzettel? Gegen die lärmende Hysterie in sozialen Medien kommt die 4-Punkt-Schrift der Beipackzettel nicht an.
Psychologisch ebenfalls interessant: man muß nur einmal lesen, was alles schief gehen kann, dann ist man verunsichert. Gleich ob sich später herausstellt, daß das Gelesene unwahr, unvollständig oder überholt ist. Es bleibt im Kopf.
Vivian Pasquet erklärt auch, warum die Corona-Impfstoffe so schnell auf den Markt kamen und trotzdem sauber entwickelt und geprüft werden konnten. Die Pharmaindustrie mag gewissenlos und gierig sein, aber sie ist auch in der Lage, schnell und effektiv neue Stoffe zu entwickeln, zu testen und die Prüf- und Zulassungsverfahren zu finanzieren. Ein klares Argument dafür, warum diese Firmen auch die Vermarktungsrechte an ihren Entwicklungen behalten möchten.
Zusätzlich zur effektiven Entwicklung durch Konzerne oder Firmen wurde vonseiten der Verwaltung zugearbeitet: es gab finanzielle Unterstützung, Impfstoffe gingen bereits in die Prüfungsphase, während noch die Ergebnisse zusammengestellt und eingereicht wurden. Da greift eins ins andere, das Ergebnis ist ein Impfstoff, der uns hilft, wieder ein normales gesellschaftliches Leben zu führen. M. Hiller