Jetzt hört der Spaß aber auf: dank Klimawandel wäre es heute gar  nicht mehr möglich, richtiges Bier zu brauen, wenn nicht...

Ohne die Kältemaschine des Herrn Linde gäbe es heute kein trinkbares Bier.

Die offizielle Einweihung des Modautaler Mundart-Wanderweges erfolgte am Sonntag den 31-10-2021 11:00 Uhr im Kirchgarten Neunkirchen. Jörg Lautenschläger, Bürgermeister von Modautal begrüßte außer den geladenen aktiven Akteuren, die an den jetzt 23 installierten Stationen der Wanderstrecke zu hören sind, zahlreiche Gäste aus Nah und fern, dabei zwei Mit-Initiatoren des Pilgerweges Camino Incluso, die aus Heidelberg angereist waren.

Nebel vor dem Felsberg - Foto HG Hiller

Menschen zweier Mittelgebirgslandschaften: Ourewäller Knoarzköpp und die Erfinder des Sprichworts "Not macht erfinderisch“

Diese Seite ist noch nicht fertig! "Immer einen Kittel kälter" ist  es auf der Schwäbischen Alb (durchschnittliche Jahrestemperatur 4-7 °C, im Odenwald 5-14 °C). Das hinderte mich jedoch nicht daran, meinen Jahresurlaub dort zu verbringen. Urlaub in Deutschland ist seit Corona beliebt wie seit Jahrzehnten nicht mehr - für mich aber schon seit langem immer wieder interessant! Ruhrgebiet (ja - richtig gelesen!), Eifel und sächsische Schweiz waren für uns schon Urlaubsziele, und dieses Jahr nun die Schwäbische Alb.

Im Oktober 2021 wurde mit einem Festprogramm in Beedenkirchen der von Schülern und Lehrern der Stephen-Hawking-Schule in Neckargemünd und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gestaltete Camino Incluso eröffnet. Es ist ein 84 Kilometer langer Pilgerweg von Bensheim-Auerbach über den Odenwald bis nach Heidelberg. Ein „Pilgerweg für alle“ soll es sein: Auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen sollen ihn erleben können. Zur Einweihung startete eine Gruppe von Pilgern am Freitag den 15.10 in Auerbach, zum ersten Etappenziel nach Beedenkirchen.

Heppenheim war einst eine Stadt der Mühle: In Heppenheim und seinen Stadtteilen „klapperten“ einst über 70 Mühlen. Meist waren es Wassermühlen, deren Mühlräder sich am Hambach, Stadtbach, Erbach, Laudenbach und Scheuerbach drehten. Hinzu kamen durch Muskelkraft angetriebene Mühlen und auch eine Dampfmühle. Zu den Mühlen gehörten die Müller mit ihren Familien, Knechten und Mägden sowie die Mühleneigentümer, Mühlenbauer und die zahlreichen Kunden. Mehr als 1.500 Müller gingen im Laufe der Zeit in den Heppenheimer Mühlen ihrer anstrengenden Arbeit nach. Die Mühlen waren damit wichtige
Arbeitsorte und hatten eine erhebliche wirtschaftliche und soziale Bedeutung.

Das Rodensteinmuseum und die Gemeinde Fränkisch-Crumbach eröffneten im Oktober 2021 den neuen "Pfad der Sagen" auf der Burgruine Rodenstein.

Auf den Spuren des Wassers führt der erste Kulturweg des Geo-Naturparks rund um die Neunkircher Höhe. Einblicke in die Landschafts- und Kulturgeschichte wird hier begreifbar, insbesondere der Ausdruck Wasserscheide. Modau, Gersprenz, Lauter und Fischbach entspringen hier auf dem zweithöchsten Odenwaldgipfel und fließen in verschiedenen Richtungen zum Rhein und Main. Der Quellenweg hat die Markierung N2 und wurde am 3. Oktober offiziell eingeweiht im Rahmen des 10-jährigen Bestehens des Fischbach-Quellbrunnens.

In Anlehnung an den bundesweiten „Tag des Geotops“ am 19. September 2021, zeichnet der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald in jedem Jahr – nun zum 20. Mal – ein besonderes Fenster in die Erdgeschichte als „Geotop des Jahres“ aus, darunter das UNESCO-Welterbe Grube Messel, das Felsenmeer im Lautertal, der Schlossgraben in Heidelberg oder die Tropfsteinhöhle in Buchen. Diese steinernen Archive der  Erdgeschichte bergen Informationen zu längst vergangenen Landschaften, Lebewelten und Klimaten, die uns daran erinnern, dass sich unsere Erde in stetem Wandel befindet.

Abriss und Neubau des Altarberghäuschens

Am 17. August 2021 haben die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen das Teehaus auf dem Altarberg im Staatspark Fürstenlager aus Gründen der Verkehrssicherheit abreißen lassen. Durch große, feuchtigkeitsbedingte Schäden im Dach war dessen Standsicherheit nicht mehr gegeben. Das jetzt abgebrochene Altarberghäuschen, wie der Bau allgemein genannt wird, hatte seit den 1950er Jahren seinen in den 1920er Jahren abgerissenen Vorgängerbau ersetzt.

Zwischen Wald-Michelbach und Mörlenbach fährt seit August 2013 die Solardraisine auf der denkmalgeschützten Überwaldbahnstrecke. Sie wurde eigens für diese Strecke als touristisches Vehikel von der Firma Mühlhäuser in Michelstadt (sie bauen Tunnelbaumaschinen, unter anderen die TBM für den 17km langen Gotthardtunnel!),  entwickelt und sichert so den Erhalt der wunderschönen Strecke, die andernfalls hätte abgebaut werden müssen.

Wer kann schon wissen, ob nicht eines Tages vielleicht eine Museumseisenbahn mit Dampflok auf der Strecke fahren möchte. Bis dieser Traum in Erfüllung geht, läßt es sich aber prima auf der Draisinenbahn fahren. Es ist eine wunderschöne Strecke über 11 Kilometer mit drei Viadukten und zwei Tunnels (inklusive Tunnelhex!). Und was das Beste ist: dank der Energie aus der Sonne muß man sich nicht abstrampeln wie etwa bei der Bergfahrt zwischen Altenglan und Staudernheim im Hunsrück. Mühelos und entspannt könne man durch die Unterstützung des Elektroantriebs fahren, so steht zu lesen. Probiert es aus! Für die Draisinenbahn wurde die Strecke grundsaniert.

Gebaut wurde die Strecke zwischen 1898 und 1901, um den abgelegenen Überwald von Weinheim aus zu erschließen. Dort gab es bereits eine Eisenbahn bis Fürth und eine Zweigstrecke bis Wahlen. Diese Wahlener Strecke war vor allem als Güterstrecke für die Coronet-Werke wichtig. Nach deren Wegzug und letztlich Schließung wurde die Strecke immer weniger genutzt und verfiel. 1994 fuhr der letzte Güterzug, die Bahn baute ruckzuck die Mörlenbacher Weiche aus und verkaufte den Bahnhof an Privat.

Das war das Aus für die Bahnstrecke, für private Bahnbetreiber wie eine Museumsbahn gab es damit keine Chance mehr. Und das obwohl bekanntermaßen fast alle privaten Museumsbahnen tiefschwarze Zahlen schreiben im Gegensatz zur Bahn! Schließlich wurde auf dem abgebauten Streckenstück ein Fahrradweg angelegt. Immer wieder versuchte man, die Odenwald-strecken für den Personenverkehr wiederzubeleben, auch an eine Museumsbahn dachte man, aber letztlich wurde dann die Draisinenbahn gebaut, und die ist ja auch ein Super Ausflugsziel. In einer Draisine können sechs Leute mitfahren. Infos und Buchung hier!

Ein Besuch auf Burg Breuberg mit „Luigi Castello“ - so der Spitzname von  Ludwig Eckhardt,  ist unsere Empfehlung für Ihren nächsten Odenwald-Ausflug. Die Burg läd ein zu Entdeckungen aus den Tiefen der Geschichte, und das Burgmuseum birgt unglaublich viele Schätze. Keltische, germanische, römische Funde im Burggraben weisen auf die Besiedlung des Burgberges seit frühester Zeit hin, auch wurden hier viele Pistolenkugeln gefunden, und der Graben wurde als Steinbruch für Bauarbeiten an der Burg verwendet. Die Ersterwähnung der Burg war im 11. Jahrhundert, seither ist oftmals erweitert und umgebaut worden. Die Burg muß von weitem ein bemerkenswerter Anblick gewesen sein, denn sie war weiß verputzt. Bis ins 17. Jahrhundert unterstanden die Burgherren direkt dem Reich und hatten daher das Münzrecht. Einer der Burgherren, Graf Löwenstein Wertheim von Breuberg, baute das Hildegardis-kloster, in dem die berühmte Heilerin Hildegard von Bingen wirkte. Weil der Graf eine Frau von Battenberg heiratete, stieg seine Familie zu Fürsten auf. Folgt man Ludwig Eckhardt durch das Museum, so entdeckt man Unglaubliches: die Sammlung umfaßt neben Bohnenschneidern und alten Fotoplatten die Ritzert-Uhr aus dem Kloster Höchst, römische Funde, Feierabendziegel, Gasthausschilder sowie ansonsten fast alles - ungelogen.

Infos: http://www.burg-breuberg.de
Entfernung vom Felsenmeer: 40 km
Parkplätze direkt unter der Burg, Gastronomie, Museum, Jugendherberge
Führungen März bis Oktober an Wochenenden und Feiertagen, in den Ferien täglich

M. Hiller, im Mai 2018

Ausflugstipp: die Veste Otzberg mit der weißen Rübe und Rundumblick über den Odenwald - auch im Winter!

Weithin ist der Otzberg mit dem leuchtendweißen Turm, der „weißen Rübe“ sichtbar. Einheimische sagen "auf dem Hering", nicht auf dem Otzberg, denn die Vorburg der Veste ist das heutige Dorf Hering. Unklar ist, ob dieser Name keltischen Ursprungs ist, auf alle Fälle gibt es hier bereits in vorchristlicher Zeit eine Stein-Erd-Aufschüttung.

So kann der Name Hering von Höh-Ring, Höhenring herrühren, falls hier eine keltische Ringwallanlage war. Der Name Otzberg dagegen kommt von „Ottos Burg“.