„Geschichte schöpfen ...“ in der Lorscher Zehntscheune wird am 1. März wiedereröffnet

Die große Jubiläumsausstellung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen (SG) in Lorsch, „Geschichte schöpfen. Quellen aus einem Brunnen“, wird nach der Winterpause am Dienstag, den 1. März 2022, wieder für das Publikum zugänglich sein. Die Schau in der Zehntscheune bleibt zunächst bis zum 30. Oktober 2022 täglich (außer Montag) von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Sie steht im Mittelpunkt eines Programms, mit dem die SG 30 Jahre UNESCO Welterbe Kloster Lorsch feiert. Aufgrund der Schutzmaßnahmen während der Corona-Pandemie musste der zentrale Festakt zur Titelverleihung vom 13. Dezember des vergangenen Jahres auf den 13. Juni 2022 verlegt werden. Die von der Baudenkmalpflegerin Dr. Katarina Papajanni kuratierte Ausstellung präsentiert einmalige Funde, die in einem alten Brunnen auf dem Klostergelände zum Vorschein gekommen waren. In die Brunnenwandung war Abbruchmaterial der ehemaligen Nazariusbasilika eingebaut: Darunter befanden sich steinerne Ausstattungselemente und wertvolle Kunstgegenstände wie die Fragmente einer seltenen Skulptur vom Typus „Atzmann“ aus dem 13. Jahrhundert. Sie wurde als Pultträger für die Liturgie eingesetzt. Entdeckungen dieser Art belegen eine Blütezeit des Klosters Lorsch auch in nachkarolingischer Zeit.

Der Deutsche Wanderverband hat den Nibelungensteig erneut als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet. Der Wanderweg erhält damit die bereits vierte Nachzertifizierung. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie konnte die Zertifikatsverleihung nicht wie geplant in Präsenz auf der Touristik-Fachmesse CMT in Stuttgart stattfinden, stattdessen gibt es eine virtuelle Zertifizierungsveranstaltung auf dem Youtube-Kanal des Deutschen Wanderverbandes. Hier finden Interessierte Porträts und Bilderreihen aller kürzlich ausgezeichneten Wanderwege und Regionen in Deutschland. Außerdem sind die Wege mit ausführlichen Informationen auf www.wanderbares-deutschland.de zu finden.

Knöreme Poad, Foto Walter KoepffFrüher mußte man aus Schannenbach und Knoden über den Knöreme Poad (Knodener Pfad) nach Reichenbach zur Kirche wandern. Auch Opel-Arbeiter aus Knoden mußten früh morgens zur Bushaltestelle Reichenbach und von dort weiter. Ein Bus fuhr nur durch das Tal, die seitlichen Ortschaften hatten keine Verbindung - außer zu Fuß durch den Wald.

Wirtschaftsförderung Bergstraße gibt Werbematerialien des Wanderwegs ein neues Corporate Design / Nibelungensteig-Website wurde überarbeitet / Pressegespräch mit Landrat Christian Engelhardt und weiteren Akteuren am vergangenen Freitag

Modern und sportlich ist der Nibelungensteig ohnehin. Nun präsentiert die Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB), welche für die Vermarktung des Nibelungensteiges verantwortlich ist, den Wanderweg auch im Internet zeitgemäß und agil. Am vergangenen Freitag schalteten Landrat Christian Engelhardt, Aufsichtsratsvorsitzender der WFB, Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der WFB, sowie Simone Paepke, Projektleiterin der WFB-Tourismusagentur, und Janina Jüstl, Projektmanagerin der WFB-Tourismusagentur, die neue Website des Steiges mit einem gemeinsamen Druck auf den Buzzer online. Die Veranstaltung fand im Rahmen eines Pressegesprächs im Nibelungensaal des Alten Rathauses in Lorsch statt.

Gewinnerin kommt aus Regensburg / Beliebtheit des Nibelungensteig-Wanderpasses ungebrochen / Alle eigesendeten Wanderpässe nehmen am Ende des Jahres an der Verlosung teil / Jede Wanderung zählt

Nach wie vor erfreut sich der Nibelungensteig-Wanderpass, der im Jahr 2017 von der Tourismusagentur, einem Fachbereich der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB), eingeführt wurde, großer Beliebtheit. Wer mit seinem abgestempelten Wanderpass die Erwanderung einer Teilstrecke nachweisen kann, wird mit einer persönlichen Urkunde geehrt. Die Erwanderung des kompletten Nibelungensteigs (mit oder ohne Variante) wird zusätzlich mit einer Nibelungensteig-Wandernadel belohnt.

Reichenbach. Ein Stein des Anstoßes im wahrsten Sinn des Wortes ist ein etwa ein Meter langes ehemaliges Werkstück der Römer. Auf diesen Stein stieß, wie Arndt Rettig, Mitarbeiter vom Felsenmeer-Informationszentrum (FIZ), berichtet, die Gärtnerkolonne um Christina und Eberhard Mößinger bei ihren Verschönerungsarbeiten am Rathaus. Die Überraschung war groß. Die Frage stellte sich, was hatte dieser Findling hier am Rathaus verloren? Woher kommt er? Arndt Rettig, der zufällig vorbeikam, vermutete kühn, dies könnte noch ein Stück vom „Regenbogenstein“ sein. Aber das war pure Spekulation.

Jetzt hört der Spaß aber auf: dank Klimawandel wäre es heute gar  nicht mehr möglich, richtiges Bier zu brauen, wenn nicht...

Ohne die Kältemaschine des Herrn Linde gäbe es heute kein trinkbares Bier.

Die offizielle Einweihung des Modautaler Mundart-Wanderweges erfolgte am Sonntag den 31-10-2021 11:00 Uhr im Kirchgarten Neunkirchen. Jörg Lautenschläger, Bürgermeister von Modautal begrüßte außer den geladenen aktiven Akteuren, die an den jetzt 23 installierten Stationen der Wanderstrecke zu hören sind, zahlreiche Gäste aus Nah und fern, dabei zwei Mit-Initiatoren des Pilgerweges Camino Incluso, die aus Heidelberg angereist waren.

Nebel vor dem Felsberg - Foto HG Hiller

Menschen zweier Mittelgebirgslandschaften: Ourewäller Knoarzköpp und die Erfinder des Sprichworts "Not macht erfinderisch“

Diese Seite ist noch nicht fertig! "Immer einen Kittel kälter" ist  es auf der Schwäbischen Alb (durchschnittliche Jahrestemperatur 4-7 °C, im Odenwald 5-14 °C). Das hinderte mich jedoch nicht daran, meinen Jahresurlaub dort zu verbringen. Urlaub in Deutschland ist seit Corona beliebt wie seit Jahrzehnten nicht mehr - für mich aber schon seit langem immer wieder interessant! Ruhrgebiet (ja - richtig gelesen!), Eifel und sächsische Schweiz waren für uns schon Urlaubsziele, und dieses Jahr nun die Schwäbische Alb.

Im Oktober 2021 wurde mit einem Festprogramm in Beedenkirchen der von Schülern und Lehrern der Stephen-Hawking-Schule in Neckargemünd und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gestaltete Camino Incluso eröffnet. Es ist ein 84 Kilometer langer Pilgerweg von Bensheim-Auerbach über den Odenwald bis nach Heidelberg. Ein „Pilgerweg für alle“ soll es sein: Auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen sollen ihn erleben können. Zur Einweihung startete eine Gruppe von Pilgern am Freitag den 15.10 in Auerbach, zum ersten Etappenziel nach Beedenkirchen.

Heppenheim war einst eine Stadt der Mühle: In Heppenheim und seinen Stadtteilen „klapperten“ einst über 70 Mühlen. Meist waren es Wassermühlen, deren Mühlräder sich am Hambach, Stadtbach, Erbach, Laudenbach und Scheuerbach drehten. Hinzu kamen durch Muskelkraft angetriebene Mühlen und auch eine Dampfmühle. Zu den Mühlen gehörten die Müller mit ihren Familien, Knechten und Mägden sowie die Mühleneigentümer, Mühlenbauer und die zahlreichen Kunden. Mehr als 1.500 Müller gingen im Laufe der Zeit in den Heppenheimer Mühlen ihrer anstrengenden Arbeit nach. Die Mühlen waren damit wichtige
Arbeitsorte und hatten eine erhebliche wirtschaftliche und soziale Bedeutung.

Das Freilichtlabor Lauresham in Lorsch ist ein 1:1-Modell auf 4,1 Hektarfläche und zeigt einen idealtypischen grundherrschaftlichen Zentralhof des 8./9. Jahrhunderts. Hier läßt sich nicht nur Geschichte erleben, es wird auch geforscht. So werden hier die mittelalterlichen Arbeitstechniken der Wölbäcker erprobt und eine Rückzüchtung des ausgestorbenen Auerrindes angestrebt.

Auf dem Herrenhof wurde sogenannte agrarsklavistische Landwirtschaft mit kasernierten Arbeitskräften betrieben, die Arbeit wurde von einer Stelle die alles koordinerte, täglich neu vergeben an Männer und Frauen. Das Herrenhaus heißt Sala und ist mit Schindeln aus Lärchenholz verkleidet. Für normale Häuser üblich war Obstbaumholz, Lärchenholz ist das härteste Nadelholz. Für statisch wichtige Gebäudeteile wurde Eichenholz verwendet. Besonderes Merkmal waren Fenster aus Pergament, diese wurden durch Leinöl transparent.

Festtafel im Herrenhaus: Der Hausherr war auch für die Kultur zuständig, er spielte die Leier und kannte alle Epen mündlich auswendig. Lesen Sie dazu auch: Lauresham: „12 Monate im Herrenhof“

Der Sohn eines Unfreien konnte gesellschaftlich nur aufsteigen, wenn er vom Herrn verlangte ihn für das Mönchleben freizugeben. Piraten und Räuber wurden die drittgeborenen Söhne, die beim Erbe leer ausgingen (keine Erbteilung!) und weder zum Militär noch ins Kloster konnten.

Kommen Sie mit mir auf Fotosafari in Lauresham:

Verschiedene Häuser gruppieren sich um das Herrenhaus. Der Schmied hatte seine Werkstatt in einem Grubenhaus. 

Der Werkzeugkasten von Maastermu - die Werkzeuge wurden im Moor gefunden. Der älteste Eisennachweis stammt übrigens aus dem Odenwald. Dorther wurde auch die zum Schmieden erforderliche Holzkohle bezogen.

Hier kann man sich sogar selbst handwerklich betätigen... Die Schmiede hatte eine Außenesse um die Hufe von Pferden beschlagen zu können.
Für den Schleifstein gibt es nur einen einzigen Beleg aus der Karolingerzeit vom Bührer Berg Fritzlar.

Die Gänse bewachen den Weingarten und fressen Unkraut. Gänse mögen keine Trauben (Gänsewein!) und kein Weinlaub. Im Weingarten verschiedene Rebsorten, damit es immer einen Ertrag gibt. Die alten Sorten werden in Geisenheim rekultiviert und entschlüsselt, bis zu den alten Römern. Angebaut wird in Lauresham in Mischkultur, es kann daher kein sortenreiner Wein gekeltert werden.

Flechtzäune schützen die Gartenbeete und andere Bereiche, wo das Federvieh nicht hinsoll...

Die Schilfdächer der Häuser müssen steil sein, damit das Wasser gut abläuft. Nur die obersten 3 cm der Schilfdeckung sind feucht.
Der Lehmbau mußte durch Handwerker aus Lettland gemacht werden, da es zur Zeit des Aufbaues in Deutschland keine einheimischen Handwerker mehr gab, die die entsprechenden Kenntnisse hatten. Inzwischen hat sich das geändert. Gülle und Kuhfladen ergeben übrigens besonders streichfähigen Lehm.

Die Kelter hat ein Dach aus Birkenrinde (aus Lettland), Birkenpech ist der stärkste steinzeitliche Klebstoff, konnte bisher experimentalarchäologisch noch nicht hergestellt werden.

Einer der beiden Zugochsen, Darius oder David...

Die Getreidegarben wurden in der Scheune gelagert und bis Mai täglich gedroschen.
2015 erprobte man in Lauresham erstmals den Flachsanbau. Lesen Sie auch Lorscher Tabakacker: Das Projekt in der Stadt des Tabaks  und Lorscher Freilichtlabor: Anbau alter Getreidesorten


Sauwohl fühlen sich die Schweine in Lauresham: Weideschweine sind für die Rodung wichtig, sie halten die Flächen frei.



Hütehunde bewachen die Herden und lassen niemanden an sie heran.

Marieta Hiller, 2012-2021