Das Ackergift Glyphosat, z.B. in Roundup, ist noch immer nicht außer Verdacht krebserregend zu sein. Die Besonderheit dieses Giftes ist, daß es sich im Körper anreichert und nicht mehr abgebaut wird. Deshalb gab es die Aktion »Urinale 2015« der Kampagne »Ackergifte? Nein danke!«.

Noch 2013 tönte das Bundesinstitut für Risikobewertung: „Glyphosat im Urin ist normal und ungefährlich“, doch eine jetzt veröffentlichte Langzeitstudie des Umweltbundesamts (UBA) warnt erneut vor den möglichen Risiken des Pestizids.

In den letzten 15 Jahren konnte die Studie mit rund 400 Probanden eine eindeutige Anreicherung von Glyphosat im Urin feststellen. 2001 ließ sich der Stoff nur bei zehn Prozent der studentischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer nachweisen, 2013 fand man es bei knapp 60 Prozent der Testgruppe, zuletzt im Jahr 2015 waren es 40 Prozent.

Die Aktion der Kampagne »Ackergifte? Nein danke!« endete im November 2015 und sollte mindestens 1.000 Urinproben sammeln, um diese im Labor auf Rückstände des Breitbandherbizids Glyphosat untersuchen zu lassen. Mit dieser Datenerhebung soll wissenschaftlich einwandfrei belegbar werden, wie viele Menschen in Deutschland mit Glyphosat belastet sind. Insgesamt wurden über 3.000 Probensets bestellt. Alle Proben, die bis Ende November 2015 eingingen, gingen in die statistische Auswertung ein: es waren 2000 Proben, Ergebnis 99% mit Glyphosatbelastung.

"Demnach sind bei 99,6% der TeilnehmerInnen Rückstände des Unkrautvernichters Glyphosat im Urin nachweisbar.

Bei 75 Prozent der Proben lag die Belastung mit mindestens 0,5 ng/ml um ein Fünffaches höher als der Grenzwert für Trinkwasser mit 0,1 ng/ml zulässt. Am höchsten belastet ist der Urin von Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 19 Jahren. Fleischessende StudienteilnehmerInnen wiesen höhere Belastungen als VegetarierInnen und VeganerInnen auf. Zudem konnte bei der Datenerhebung festgestellt werden, dass Bio-EsserInnen weniger belastet sind als Menschen, die sich konventionell ernähren.

Die Urinale-Untersuchung bestätigt damit die Ergebnisse einer Studie des Umweltbundesamtes, wonach ein großer Teil der Bevölkerung Glyphosat im Urin hat."

Quelle und weitere Infos auf den Seiten des Umweltbundesamtes zu finden: www.umweltinstitut.org. (mh)