Klimaschutz beginnt auf dem Teller: Experten diskutierten über Klimawandel und Ernährung am 1.11.2022

Wie viel Steak verträgt das Klima? Über diese spannende Frage und damit die Auswirkungen der Ernährung auf den CO2-Fußabdruck diskutierten Prof. Holger Rohn, Technische Hochschule Mittelhessen, Ulrike Jakobi, Edeka Markt Jakobi, Dagmar Ochsenschläger, Hoflädchen Ochsenschläger, Brigitte Zimmermann-Petrullat vom Verein Genial Regional und Dr. Jutta Weber vom Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald in Bensheim. Die Podiumsdiskussion am 1. November war die letzte der drei Veranstaltungen des GeoNaturparks Bergstraße-Odenwald in Kooperation mit der Stadt Bensheim in der Reihe „Klimahelden- Klimaschutz beginnt auf dem Teller“.

Rund 15 Prozent der 11,2 Tonnen Kohlendioxid, die jeder Deutsche durchschnittlich pro Jahr verursacht, gehen auf das Konto der Ernährung. Rechnet man den Einkauf und die Zubereitung mit, sind es sogar etwa 25 Prozent. An welchen Stellschrauben lässt sich nun besonders leicht drehen, um die eigene Bilanz deutlich zu verbessern? Das Fazit der Podiumsrunde: Es ist gar nicht so schwer.

Wer beispielsweise weniger tierische Nahrungsmittel in Form von Fleisch- und Milchprodukten isst, befindet sich auf einem guten Weg. Wer nur einmal pro Woche eine Fleischmahlzeit weglässt, reduziert seinen Beitrag zu klimaschädlichen Emissionen (CO2-Fußabdruck) bereits um 12 Prozent. Mit einer vegetarischen Ernährung können schon rund 40 Prozent eingespart werden und bei einer rein veganen Kost ist es sogar etwa die Hälfte. Viele im Saal erinnerten sich sofort an ihre Großeltern und Eltern, bei denen mit dem Sonntagsbraten oft nur einmal die Woche Fleisch auf den Tisch kam.

Mit dem Griff nach regionalen oder saisonalen Produkten kann der CO2-Fußabdruck nochmals deutlich reduziert werden. Gleichzeitig eröffnen sich damit neue Gemüse- oder Salatsorten, die viele sonst gar nicht ausprobieren würden. Brigitte Zimmermann-Petrullat und Dagmar Ochsenschläger unterstützen gerne mit Tipps zur Zubereitung. Und last but not least ist es das Einkaufsverhalten selbst wie beispielsweise der Weg zum Hofladen, mit dem jede oder jeder Einzelne nochmal einmal eine Schippe drauflegen kann, indem sie oder er zu Fuß geht oder mit dem Fahrrad fährt. Und wer dann noch darauf achtet, keine Nahrungsmittel wegzuwerfen, ist ein richtiger Klimaheld.

Am Ende der Veranstaltung waren sich alle einig: Ernährung ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Klimawandel. Dabei maßen alle hochwertigen, regionalen und saisonalen Produkten einen hohen Stellenwert bei. Um das Wissen darüber, wie Klimawandel, Ernährung und biologische Vielfalt zusammenhängen, bietet der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald neben dem Programm „Klimahelden“ auch Rangerführungen an und kooperiert mit seinen besonders ausgezeichneten Naturpark-Schulen. „Damit zeigen wir ganz pragmatisch und direkt vor Ort, was jeder und jede Einzelne für den Klimaschutz - und damit für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen – tun kann“, ergänzt Geschäftsführerin Weber.

Im Anschluss an das Projekt „Klimahelden: Klimaschutz beginnt auf dem Teller“ errichten die Stadt Bensheim und der Geo-Naturpark gemeinsam ein bis zwei Hochbeete im Stadtgebiet, welche die Bürger und Bürgerinnen selbstständig bewirtschaften und nutzen können. Interessierte können kostenlos online Standortvorschläge für die Hochbeete eintragen. Alle weiteren Informationen hierzu finden sich unter dem Link: https://arcg.is/1KODmb

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1.11.2022: Klimahelden - Klimaschutz beginnt auf dem Teller

Mit der Podiumsdiskussion „Wieviel Steak verträgt das Klima?“ geht die dreiteilige Veranstaltungsreihe „Klimaschutz beginnt auf dem Teller“ des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald und der Stadt Bensheim am 01. November zu Ende. Es diskutieren ab 19 Uhr Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Vereinen im Kolpinghaus in Bensheim. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.

Fortschritt lebt von Diskussion. Getreu diesem Motto diskutieren fünf Podiumsteilnehmer, welche Effekte unsere Lebensmittel auf das Klima haben und wie ein Wandel zu einer für uns und unseren Planeten gesünderen Ernährung gelingen kann. Als Gäste sind geladen:
Die Geschäftsführerin des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald, Dr. Jutta Weber. Der Geo-Naturpark ist dem Thema Klimawandel und Klimaschutz durch vielfältige Aktivitäten verbunden, wobei das Informieren sowie das Erleben und Bewahren unserer Landschaft im Zentrum stehen.

Aus den Reihen der Wissenschaft ist Prof. Holger Rohn anwesend. Er lehrt an der Technischen Hochschule Mittelhessen in Friedberg mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeits- und Life Cycle Management.

Ulrike Jakobi vertritt mit dem Edeka Markt Jakobi die Seite der Wirtschaft. Lebensmittel verkaufen ist ihr Kerngeschäft, aber auch für sie spielen Nachhaltigkeitsaspekte und Regionalität eine große Rolle.

Dagmar Ochsenschläger stellt selbst Lebensmittel her. Sie leitet zusammen mit ihrem Mann einen Hofladen und einen solidarischen Landwirtschaftsbetrieb in Biblis.

Die Runde wird komplett durch Brigitte Zimmermann-Petrullat. Sie vertritt den Verein Genial Regional e.V., der die Wertschätzung für nachhaltige, regionale Produkte und gesunde Ernährung in der Bevölkerung stärken will.

Marcus Vogel, Projektleiter im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, moderiert die Veranstaltung. Nach Ende des Projekts errichten die Stadt Bensheim und der Geo-Naturpark gemeinsam ein bis zwei
Hochbeete im Stadtgebiet, welche die BürgerInnen selbstständig bewirtschaften und nutzen können. Die Stadt Bensheim bepflanzt die von der Geo-Naturpark-Werkstatt gebauten Hochbeete das erste
Mal und lädt dann ein, selbst aktiv zu werden. Interessierte können kostenlos online Standortvorschläge für die Hochbeete eintragen. Alle weiteren Informationen hierzu finden sich unter dem Link:
https://arcg.is/1KODmb