So kommt man sicher am schnellsten nach Paris... Zeichnung M. Hiller
In einem Lautertaler Bauernhof saßen einige Männer nach einer arbeitsreichen Woche abends in der Küche am Tisch und unterhielten sich. Die Bauersfrau hatte gut aufgetischt und es schmeckte allen ganz besonders gut. Als es etwas später geworden war und die Flaschen leerer, wurde so mancher auch gesprächiger. So erzählte ein Bauer von seinem geheimen Jugendtraum.
“Er wollte” so sagte er, “schon immer mal gerne nach Paris, wäre aber noch nie weiter als bis Bensheim gekommen.” Dem wollten die anderen natürlich sofort Abhilfe schaffen. Diesen Jugendtraum, so meinten sie, könne man dem Bauern doch erfüllen.
Vor der Tür stand ein klappriges, aber noch fahrtüchtiges Auto. Also packten sie den Bauern hinein, stiegen selbst ein und fuhren los. Der Bauer, der nach dieser anstrengenden Woche und dem noch anstrengenderen Abend sehr müde war, schlief auch bald ein. Sie fuhren ein Stück, bis sie in einem anderen Ort, bei einem anderen Bauern gelandet waren. Dort packten sie den müden Bauern ins Bett.
Morgens, noch bevor es hell wurde, weckten sie ihn wieder auf, erzählten ihm, er wäre in Paris und müßte noch bevor es hell würde wieder nach Hause. Den Umweg, den sie hingefahren waren, fuhren sie auch wieder zurück. Der Bauer glaubte, als er zuhause ankam wirklich, er wäre in Paris gewesen.
Als er dann zuhause gefragt wurde, ob die Fahrt denn sehr anstrengend gewesen wäre, sagte er: ”ach eigentlich gar nicht, bis Bensheim übers Tälchen kommt man gleich, aber auf der Autobahn zieht es sich dann ein bißchen.”