Die Ränder vom Zwetschenkuchen
Geiger berichtet von der Küche des Bensheimer Lehrerseminars und der Haushälterin Frau Mayer; „Nicht weit von dieser Küche befand sich auch zur linken Seite eine Kammer, die zur Aufbewahrung von Speisen diente, mit der es eine besondere Bewandtnis hatte. Wir Direktorsbuben durften diesen Raum an Freitagen, wenn es im Seminar Kartoffelsuppe mit Zwetschenkuchen gab, ungehindert betreten. Auf langen Drahtgestellen warteten hier die Zwetschenkuchen aus den Bäckereien Jost, Schaider oder Skola, um in große Stücke zerschnitten zu werden. Die Randkrusten wanderten dann regelmäßig in große Eimer hinein und traten von hier aus den Weg alles Irdischen auf den Hühnerhof an. Sie bedeuteten ein Labsal für die Hühner, aber auch ein Labsal für uns Buben. Wir konnten in dieser Kammer so recht nach Herzenslust essen und uns wie im Schlaraffenlande fühlen. Ich konnte nie verstehen, warum die Herren Seminaristen gerade auf den besten Teil des Kuchens keinen Wert legten.“
Frankfurter Kranz
Der Frankfurter Kranz ist kein typischer Lautertaler Kuchen. Aber wer an einer Hochzeit oder Taufe keinen Frankfurter Kranz zum Kaffee reichte, der war nicht wohlangesehen. Meine Schwiegermutter konnte einen ganz besonders köstlichen Frankfurter Kranz backen, allerdings war dieser nicht für Alkoholkranke geeignet. Ich weiß nicht, wieviel Rum in der Creme landete, auf jeden Fall wurden Kaffeekränzchen meist schnell recht lustig.
Das Dr. Oetker Kochbuch von 1964 - die Bibel der Hausfrau...
Getreidemahlstein in Lauresham: so mahlten unsere Altvorderen ihr Getreide

historische "Muffin"-Form für kleine Kuchen oder Stürz-Pudding im Museum Miltenberg

Odenwälder Lebkuchenherz, hier entsteht ein Link zu ganz viel Interessantem über die Lebkuchenbäckerei im Odenwald!
Über das Brotbacken...

Sauerteigbrot: drei Tage bis zum Backen und vier Tage bis zum Essen!
Brotbackofen und Horde, Keilvelter Hof, Foto M. Hiller
Im Backofen wurde am Backtag das Brot für einen ganzen Monat gebacken, für die gesamte Dorfgemeinschaft. Auf solchen Horden wurde das gebackene Brot aufbewahrt, es mußte nach dem Backtag für vier Wochen reichen und war hier vor Mäusen und Schimmel geschützt. Keilvelter Hof Unter-Ostern