Nur mal angenommen, Sie hätten genau so viel Weitblick wie der US-Präsident ...

(ja, Weitblick - Sie haben richtig gelesen!). Für den gibt es keine Klimaerwärmung.

Und tatsächlich: die Statistik gibt ihm recht! So ist doch wirklich beispielsweise die gemessene Regenmenge in Indien im langjährigen Mittel gleich geblieben. Daß die indische Bevölkerung allerdings von einem stetigen Wechsel von Dürre und sintflutartigen Regenfällen heimgesucht wird, also de facto unter ständig steigenden Extremwetterereignissen bis hin zu Katastrophen leiden - tja, das ist so ein typisches PAL (ein Problem Anderer Leute).

In Trumps Klimaverständnis tauchen Katastrophen nicht auf, dank seiner übergroßen Weitsicht. Andererseits: kaum taucht einer seiner tanktoptragenden Männerfreunde auf, kann sich Trumps Ansicht auch ganz schnell ändern, oder er verkündet gar das Gegenteil seiner bisherigen Meinung. Das kann er gut, denn auf etwas anderes als auf Meinungen baut er ja nicht.

Weltpolitik wird beim Grillsport gemacht, Eierköpfe* (= Wissenschaftler) und kritische Medien verbreiten fake news, präsidiale Kundgebungen erfolgen als tweet. Schließlich liegt die Würze in der Kürze, und was man in  140 Zeichen nicht ausdrücken kann, das wird‘s wohl auch nicht wert sein...

Apropos Ausdrücken: ist Ihnen mal aufgefallen, über wieviele verschiedene Gesichtsausdrücke Trump verfügt? Niemand weiß es, das ist sein Geheimnis. Denn zeigen tut er eigentlich immer nur drei: diktatorisch belehrend, aggressiv argumentierend (im Odenwald nennt man das Recktern) oder zotig grinsend. Noch niemand sah ihn je mit einer Wimper zucken. Denn wer mit auch nur einer Wimper zuckt, der ist feige - oder einfach noch nicht dement genug.

Merke: wer gern mit dem Holzhammer argumentiert, der sollte sich keine Nägel auf den Kopf halten...

Marieta Hiller, neulich bevor Joe Biden als US-Präsident gewählt wurde