Überragt wird das Dorf Beedenkirchen von der Kirche aus dem Jahr 1669 - der ältesten Kirche der Gegend.

Seit 1854 verfügt sie über eine Orgel, viel später als andere Kirchen in der Nähe. Sie wurde von dem gefragten Mainzer Orgelbauer Bernhard Dreymann für umgerechnet Euro 30.000 (damals 800 Gulden) gebaut und war eine starke Leistung für die so kleine Gemeinde. Bernhard Dreymann hatte Orgeln in Beerfelden, Lindenfels, Schlierbach und Gronau gebaut.

Da der Aufstellungsort der Orgel in der Kirche nicht optimal war und auch eine große Orgelbühne notwendig war, entstanden weitere nicht unerhebliche Anschaffungskosten. Die zusätzlichen Gelder dafür konnte der Pfarrer Kaiser bei deutschen Kaufleuten auf einer Reise nach England in Manchester und London holen. Obwohl die Orgel dann nicht durch die Kirchentür paßte und es zur Weihe am 2. Advent heftig schneite, konnte sie ab diesem Tag ihren Dienst in der Kirche tun.

Gespielt wurde sie an jenem Wintertag von einem Schulvikar aus Allertshofen mit wenig Orgelspielerfahrung, der Orgelanstrich war nicht fertig, sondern sogar noch naß, und so mag die Stimmung der anwesenden Kirchengemeinde nicht ganz der festlichen Angelegenheit entsprochen haben. So verlief die ganze Geschichte ziemlich ereignisreich für die Gemeinde.

Aber am Ende ging sie trotz allem gut aus und die Kirche behielt ihre Orgel bis heute.

1973 wurde sie grundrenoviert und 2004 gereinigt. Die kleine Kirche im Ortskern von Beedenkirchen mit ihrer ländlich-barocken Ausstattung aus dem Jahr 1728 enthält Reste einer gotischen Vorgängerin.

Vermutlich existierte schon im vierten Jahrhundert zur Zeit des römischen Granitabbaus am Felsberg auf dem Beedenkirchener Kirchberg eine Kultstätte. Heute bildet die Kirche mit dem Pfarrwäldchen und dem über 250 Jahre alten Pfarrhaus sowie der als modernes Gemeindehaus wiederhergestellten Alten Pfarrscheuer ein denkmalgeschütztes Ensemble.

Urkundlich erwähnt wurde Beedenkirchen zum ersten Mal im Lorscher Kodex im Jahr 1012 als Betenkiricha. Schon vor der Reformation wurde Beedenkirchen zu einer Mutterkirche erhoben, da ab 1452 Pastoren im Ort ansässig waren. Die Reformation fand in Beedenkirchen wohl um 1550 statt, da der erste evangelische Pfarrer Wenzel von 1551 bis 1569 verzeichnet ist.

Seither gibt es hier immer eine eigene Pfarrstelle. Zur Zeit ist Beedenkirchen mit etwa 500 Mitgliedern in den Außenorten Felsberg, Kuralpe, Schmal-Beerbach, Staffel und Wurzelbach die kleinste Kirchengemeinde des Dekanats Bergstraße, pfarramtlich verbunden mit der größeren Kirchengemeinde Reichenbach, deren Pfarrstelle II  jetzt ihren Sitz in Beedenkirchen hat. Es gibt Gottesdienste am 2. und 4. Sonntag im Monat, einen Kindergottesdienst und besondere Abendgottesdienste. Ein kleiner singbegeisterter Projektchor bereichert das Gottesdienstleben ebenso wie die Beiträge der Kindergruppen an den regelmäßigen Familiengottesdiensten. Im rührigen Gemeindeleben der kleinen Pfarrei bildet neben der Kindergruppenarbeit die über 40- jährige Partnerschaft mit behinderten Menschen aus den Bruckberger Heimen (Diakonie Neuendettelsau) einen besonderen Schwerpunkt. Mehrmals jährlich sind die Freunde aus Bruckberg zu Besuch; im Sommer verbringen sie einige Tage lang  hier ihre Ferien, was mit dem „Bruckbergfest“ den Höhepunkt des Jahres im Gemeindeleben darstellt. Die KonfirmandInnen verbringen im Gegenzug ihr Konfirmanden-Seminar in Bruckberg. Vorurteile und Fremdheit abzubauen, stattdessen gegenseitiges Verstehen und Freundschaft zwischen ganz verschiedenen Menschen zu fördern, ist in Beedenkirchen wesentliches christliches Anliegen.