Ein Leserbrief zu einer unheimlichen Begebenheit erreichte uns im August 2022, dem vierten Jahr der Hitze und Trockenheit.

"Vielleicht sollte man die Leute vor dem Spazieren im Wald warnen? Ich weiß, dass vor allem Hitzeempfindliche jetzt Schatten suchen, aber dabei könnte es endgültig dunkel werden. Die Bäume werfen freiwillig Blätter ab wegen der Trockenheit, aber der Wind holt auch dickere Teile runter. Ich habe heute erstmals zum Glück nur an den Füßen gespürt, wie ein ganzer Baum umfällt.

Immer einen (kühlen) Kopf bewahren! In den Wald gehe ich bei Wind nicht. Bei Trockenheit und im Winter spielt der Wind gerne „Knüppel auf den Sack“ mit mir. Zwar hat er mich noch nicht getroffen, aber schon die Größe der Knüppel macht Kopfweh.
Heute kam es mehr als knüppeldick. Von der Modaubrücke zwischen Hoxhohl und Brandau aus ließ sich eine Axt im Wald hören. Dort machte wohl jemand eins der Bäumchen klein, die an dem steilen Hang oberhalb vom Sägewerk Gehrisch gern auf den Wanderweg M fallen. Nach den ersten beiden Schlägen folgte eine Pause, dann zwei weitere gleich laute Schläge und ein deutlich lauterer, und dann fiel ein Riesenbaum parallel zum Hang auf den Boden. Ich staunte, dass man einen Baum so präzise fällen konnte, vielleicht sogar auf den Wanderweg zur bequemen Bearbeitung. Jedenfalls war er in eine Baumlücke gefallen oder hatte kaum Äste gehabt, sonst hätte er andere Bäume mitreißen müssen. Ich erwartete nun weitere Axtschläge, eine Motorsäge oder wenigstens Schritte im Unterholz, aber im Wald war es wieder völlig still. Rund 30 Meter wagte ich mich die Straße entlang auf den Baum zu, konnte aber keinen Menschen oder eine Bewegung sehen. Also waren die Axtschläge vielleicht die abreißenden Wurzeln des Baums gewesen? Ich werde NICHT nachschauen. Den Aufschlag habe ich auf der Brücke in vielleicht 100 m Entfernung noch gespürt."

Manfred Pohl