Ungeschickt war der Vorstoß für die Energiewende: Klimaschutzminister Habeck lieferte eine Steilvorlage an die Zeitung mit den vier Großbuchstaben und die reagierte prompt "morgen kommt der Habeck und baut deine Heizung aus!" Ungeschickt wohlgemerkt, was die Öffentlichkeitsarbeit und vorbereitende Maßnahmen angeht.

Nicht ungeschickt war es im Blick auf unsere Energieversorgung. Denn ganz Deutschland denkt jetzt endlich über die Situation endlicher und schädlicher fossiler Energie nach.
50% der Haushalte heizen noch mit Gas, es ist jedoch bereits ein Rückgang spürbar, auch durch Umstellung auf Brennwerttechnik. Bevor aber alle Gasheizungen verschrottet werden müssen, können noch 20-30 Jahre vergehen.

Eine Umstellung auf regenerative Energien läßt sich auch gar nicht so leicht vollziehen, denn es gibt von allem zu wenig: Biogas, grünen Wasserstoff, grünen Strom. Heizen mit Wärmepumpe: auch nur mit regenerativem Strom sinnvoll. Auf eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zur Eigenversorgung wartet man derzeit jedoch mehrere Monate. Wenn jetzt die Heizung irreparabel kaputt geht und ausgetauscht werden muß, kann man unter Umständen die vorgeschriebenen 65% aus regenerativen Quellen nicht erfüllen. Es wird nicht genügend Biogas erzeugt (dieses kann übrigens über den bisherigen Gasversorger bezogen werden, man braucht keinen Tank im Vorgarten), es gibt - noch - zu wenig regenerativen Strom für Wärmepumpen und E-Mobilität, und grüner Wasserstoff kommt auch nur in Frage, wenn er mit grünem Strom erzeugt wird. Hier - wie an unglaublich vielen anderen Punkten - wurde das Pferd von hinten aufgezäumt.

Wieviel sinnvoller wäre es gewesen, als ersten Schritt alle Dächer mit brauchbarer Fläche für Photovoltaik zu erschließen, über eine attraktive Förderung! Und als zweiten Schritt erst die Abschaffung von Öl und Gas anzukündigen.

Wem jetzt die Heizung kaputt geht, der steht vor einem Problem: der Photovoltaik-Markt ist überschwemmt ist mit Anfragen, die 65% Regenerative sind nicht zu erreichen. Eine teure Wärmepumpe kann man sich vielleicht nicht leisten bzw. nicht mit regenerativer Energie betreiben. Die Wasserstofftechnologie basiert noch immer immer weitgehend auf fossilen Energiequellen. Interessant hierzu: Wikipedia Stichwort grüner Wasserstoff, und www.dblt.de Suchwort Wasserstoff. Dagegen läßt sich das bestehende Gasnetz auf Wasserstoff umrüsten (das ist diesmal kein Aprilscherz!). Denn irgendwann werden immer weniger Gasabnehmer immer höhere Netzkosten tragen müssen.

Beim Korrekturlesen dieses Beitrages im Juniheft des Durchblick kam im Radio die Meldung, daß Robert Habecks Staatssekretär Patrick Graichen seinen Posten im Wirtschaftsministerium räumt - nun dürfen wir sehr gespannt sein, wie sich das unglückliche und unausgegorene Wärmepumpentheater jetzt entwickelt...

Marieta Hiller, 17. Juni 2023

Vier von fünf Bäumen sind krank – Waldumbau drängt

Die aktuelle Waldzustandserhebung ist besorgniserregend: ob Fichte, Kiefer, Buche oder Eiche – die Bäume in Deutschlands Wäldern leiden stark unter den Folgen der Klimakrise. Insbesondere Dürre und hohe Temperaturen im vergangenen Sommer haben den Wäldern weiter starkzugesetzt, so das Ergebnis der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) veröffentlichten Waldzustandserhebung 2022.
https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/030-waldzustandserhebung.html

In einem Vortrag am 29. April in Lautern anläßlich des 1. Bürger- und Familientages der Bürgerinitiative "L(i)ebenswertes Lautertal" erläuterte Frau Dr. Gerlind Wallon das Thema Holzwirtschaft in Deutschland. Sie kommt von der Bürgerinitiative Waldvision in Nußloch, wo inzwischen ein klimastabiler, naturnaher Wald gepflegt wird und der Hiebsatz halbiert wurde.
Wallon legte dar, daß von insgesamt 11,4 Millionen Hektar Wald (= 1/3 der Gesamtfläche Deutschlands), fast die Hälfte in Privatbesitz ist. Hinzu kommt, daß entgegen der natürlichen Vegetation mit 92% Laubholz tatsächlich über die Hälfte Nadelholz ist. Die Nutzung des Holzes hat extrem zugenommen: 2016 wurde doppelt soviel Holz eingeschlagen wie 1990, davon liegt der steigende Anteil an Brennholz derzeit bei 50% gegenüber einer stofflichen Nutzung. In Kaminöfen verbrennen Privathaushalte jährlich 25-28 Mio m3 Brennholz, in Pelletsheizungen werden wenigstens Sägereste eingesetzt, etwa 3 Mio Tonnen. Insgesamt verfeuert Deutschland 58 Mio m3 pro Jahr. Im Vergleich zu Erdgas erzeugt Holz 2,3-mal so viel CO2 oder 1,6-mal soviel wie Heizöl.

Die Verbrennung von Holz wäre nachhaltig und klimaneutral, wenn der CO2 Gehalt in der Atmosphäre ausgeglichen ist. Auch wenn die Waldwirtschaft nachhaltig und der Wald vital und anpassungsfähig wäre, hätte man eine ausgeglichene Bilanz. Dies ist nicht der Fall. Es wird seit 2020 jährlich mehr Holz entnommen als nachwächst, viel davon geht in den Export. Gerade nach den letzten Trockenstreß-Jahren müßte wesentlich weniger eingeschlagen werden: maximal die Hälfte!

Seit Beginn der Industrialisierung steigt die CO2 Konzentration drastisch an. 1850 lag sie - wie zuvor über viele Jahrzehnte - bei unter 285 ppm (part per million), 2020 bei ca. 410 ppm.
Solange ein Wald wächst, speichert er einen Teil der CO2 Emissionen. Diese Emissionen stammen aus der Energiewirtschaft und der Industrie (57%), 12% aus Landwirtschaft und Gewerbe, 30% aus privater Mobilität, Haushalt und Abfall. Um steigende Emissionen durch die Senkenleistung des Waldes aufzufangen, müßten bis zu 60% des jährlichen Baumzuwachses im Wald verbleiben.

Förderung zum Schutz von Weidetieren vor Wölfen jetzt hessenweit möglich

Anträge für den Kreis Bergstraße nimmt die Abteilung „Ländlicher Raum“ entgegen / Ganz Hessen ist seit 1. April 2023 Wolfspräventionsgebiet

Kreis Bergstraße (kb). Die zunehmende Verbreitung des Wolfes in Hessen hat Auswirkungen auf die hessische Weidetierhaltung: Seit 1. April 2023 ist ganz Hessen Wolfspräventionsgebiet. Schafe-, Ziegen- und Damwild-Halterinnen und -Halter erhalten dadurch die Möglichkeit eines erweiterten Herdenschutzes und intensiverer Prävention von Wolfsrissen. Auch Besitzer und Besitzerinnen von Rindern sollen von den jetzt hessenweit geltenden Fördermöglichkeiten profitieren, wenn sie von einem Übergriff betroffen waren.

25. Mai Vortrag: Ohne ÖPNV-Ausbau in ländlichen Räumen kein Klimaschutz! INa-Bündnis zu Gast beim Klimabündnis Bergstraße

Auf seinem nächsten Monatstreffen am kommenden Donnerstag (25.05.) widmet sich das Klimabündnis Bergstraße dem ÖPNV im Überwald und Weschnitztal. "Gerade im ländlichen Bereich ist der Umstieg auf den ÖPNV aktuell noch besonders schwer. Umso notwendiger ist es gerade dort das Angebot zu verbessern, um auch die ländliche Mobilität nachhaltiger zu gestalten", so Klimabündnis-Sprecher Otto Merkel.Um hier die konkreten Möglichkeiten und Handlungsoptionen mit Blick auf den Kreis Bergstraße genauer zu beleuchten, konnte Peter Castellanos vom Bündnis für Innovativen Nahverkehr im Überwald-Weschnitztal (INa-Bündnis) für einen Impulsvortrag gewonnen werden. Beruflich beschäftigt sich der studierte Verkehrsplaner mit der Leitung von Planungsprojekten im ländlichen ÖPNV. Hierzu gehören beispielsweise Nahverkehrspläne und Mobilitätskonzepte, die er im Auftrag von Verkehrsverbünden und Landkreisen bearbeitet. Er wird über die Chancen einer Reaktivierung der Überwaldbahn (Mörlenbach - Wald-Michelbach), einer Weiterentwicklung der Weschnitztalbahn (Weinheim - Mörlenbach - Fürth) sowie des Busverkehrs berichten. Darüber hinaus sollen die Einsatzbereiche von neuen flexiblen Bedienkonzepten, ihren aktuellen Herausforderungen und die gegenwärtigen verkehrspolitischen Hürden beleuchtet werden.

Im Anschluss an den Vortrag wird ausreichend Raum für den Austausch mit den Teilnehmenden bestehen.Zur Teilnahme sind alle Interessierten eingeladen. Das Treffen beginnt um 19.30 Uhr und findet per Videokonferenz statt. Die Zugangsdaten werden per E-Mail nach formloser Anmeldung an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! verschickt.

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Wie können wir die großen Herausforderungen unserer Zeit meistern? Wie können wir schnellstmöglich Fortschritte bei der Energie- und Mobilitätswende erzielen? Ein Lösungsansatz hierfür liegt im Einsatz innovativer Technologien – wie zum Beispiel Wasserstoff. Auch der Kreis Bergstraße beschäftigt sich mit diesem Thema und beauftragte im vergangenen Jahr das Ingenieurbüro EMCEL mit dem Erstellen einer Wasserstoffstrategie für den Kreis. Die Ergebnisse dieser Strategie stellte Landrat Christian Engelhardt nun der Öffentlichkeit vor.„Wasserstoff ist von strategischer Bedeutung für unseren Kreis – sowohl jetzt als auch in Zukunft.

Aktionsbündnis Lautertaler Wald

Das Aktionsbündnis Lautertaler Wald wurde 2022 gegründet. Bürger, Naturschutzvereine und Bürgerinitiativen haben sich zusammengeschlossen, um sich für den Erhalt des Lautertaler Waldes einzusetzen. Dem NABU Beedenkirchen, Elmshausen und Seeheim- Jugenheim sowie dem Netzwerk Bergsträßer Wald haben sich mittlerweile weitere Naturschutzgruppen angeschlossen: Mitglieder des NABU Kreisverbandes Bergstraße, des BUND Bensheim/Zwingenberg, von Greenpeace und engagierte Bürger wollen sich gemeinsam für einen ökosystemorientierten und zukunftsgewandten Umgang mit dem Lautertaler Wald stark machen.
Kontakt: Karsten Gutgesell (NABU Elmshausen), Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, und Yvonne Albe (NABU Seeheim-Jugenheim), Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Veranstaltung des Aktionsbündnisses Lautertaler Wald am 01.06.2023

Warum ist er für uns wichtig? Welche Bedeutung haben seine Schutzgebiete?

Am 1.6.2023 lädt das Aktionsbündnis Lautertaler Wald zu einer öffentlichen Diskussion mit zwei Vorträgen ein: 19.30 Uhr, Heidenberghalle Gadernheim Heidenbergstr. 18, 64686 Lautertal-Gadernheim

Unter dem Titel „Der Lautertaler Wald in der Klimakrise“ werden der Vegetationsökologe Dr. Christian Storm und der Sprecher der Bürgerinitiative Waldwende-Jetzt! Marcel Hoffmann jeweils prägnante Vorträge halten, die anschließend mit dem Publikum diskutiert werden. “Wir wollen durch die Bereitstellung von wissenschaftlich und rechtlich relevanten Informationen den verantwortungsvollen Diskurs um die Zukunft des Waldes stärken”, so die Veranstalter. Man lade sowohl interessierte Bürger als auch alle MandatsträgerInnen ein, die zur Zeit Weichenstellungen für den Lautertaler Wald und seine Naturschutzgebiete beraten. Auch Interessierte aus anderen Gemeinden seien herzlich eingeladen, denn die in den Vorträgen vorgestellten Inhalte gelten für alle Wälder und ihre Naturschutzgebiete gleichermaßen.

Landkreis Darmstadt-Dieburg: Landrat Klaus Peter Schellhaas und der Jagdbezirk Groß-Umstadt/Heubach laden zu Vorstellung der Maßnahmen zur Wildtierrettung bei der Heuernte für Freitag, 17. Juni, um 12 Uhr nach Heubach ein. Treffpunkt ist am Waldparkplatz „Kellergrund“.
Seit Beginn des Jahres 2019 fördert der Landkreis Darmstadt-Dieburg aus Mitteln der Jagdsteuer jagd- und naturschutzfachliche Maßnahmen im Bereich des Jagdwesens im Kreisgebiet. Die Jagdsteuer wird von den Jagdausübungsberechtigten (Jagdpächtern) aufgebracht. So sind in den Jagdrevieren bis zum Frühjahr 2022 über 30 Projekte zum Abschluss gebracht beziehungsweise jagd- und naturschutzfachliche Beschaffungsmaßnahmen durchgeführt worden.
Diese waren unter anderem Maßnahmen zur Fort- und Weiterbildung, Beschaffung und Installation von Wildwarnreflektoren (WWR) an Kreis-, Landes- und Bundesstraßen, Einrichtung von Wasserstellen und Futterplätzen für Wildvögel sowie die Beschaffung von Ausrüstung zur Wildtierrettung bei der Grünlandernte.
Ziel der Wildtierrettung bei der Grünlandernte ist es, im Sinne des Tierschutzes, einen nennenswerten Beitrag zur Reduktion von Wildtierverlusten während der Gras- und Heuernte in den Erntemonaten zu leisten. In erster Linie sind die Landwirte gemäß dem Tierschutzgesetz verpflichtet geeignete Maßnahmen zum Wildtierschutz zu ergreifen. Dies gelingt am besten in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit den örtlichen Jägern, die ihren Teil der Aufgabe in ihrer Hegepflicht begründet sehen. In Anbetracht der Größe der Felder, der Fahrgeschwindigkeit moderner Erntemaschinen und dem gleichzeitigen Ernteeinsatz in der Saison sind die Anforderungen an die Jägerschaft groß und unterschiedlich. Diese erfordern ausreichend Personal am Vorabend und in den frühen Morgenstunden vor der Mahd. Neben dem Durchstreifen kommen für das Vergrämen, Aufscheuchen und dem Aufsuchen des Wildes in den Wiesenschlägen auch technische Hilfsmittel zum Einsatz. Die Vorgehensweise und der Einsatz der verfügbaren Hilfsmittel soll demonstriert und so der Öffentlichkeit vorgestellt werden. (as)

Kreis Bergstraße stellt Wasserstoffstrategie für den Kreis vor / Leuchtturmprojekte wie Wasserstofftankstelle, Brennstoffzellenbusse sowie Müllfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb

Wie können wir die großen Herausforderungen unserer Zeit meistern? Wie können wir schnellstmöglich Fortschritte bei der Energie- und Mobilitätswende erzielen? Ein Lösungsansatz hierfür liegt im Einsatz innovativer Technologien – wie zum Beispiel Wasserstoff. Auch der Kreis Bergstraße beschäftigt sich mit diesem Thema und beauftragte im vergangenen Jahr das Ingenieurbüro EMCEL mit dem Erstellen einer Wasserstoffstrategie für den Kreis. Die Ergebnisse dieser Strategie stellte Landrat Christian Engelhardt nun der Öffentlichkeit vor.

Was tun gegen die Asiatische Tigermücke? Das Insekt wird immer wieder auch im Kreis Bergstraße nachgewiesen

Wie sieht sie aus? Fotos der asiatischen Tigermücke finden Sie hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Asiatische_Tigerm%C3%BCcke

Die Stechmücke paßt sich der Klimaveränderung an und kommt deshalb auch in unseren Breiten inzwischen an einigen Stellen vor. Das Umweltbundesamt verweist auf das Projekt Mückenatlas, bei dem jeder Interessierte seine Beobachtungen mitteilen kann. Dort gibt es eine Karte mit den Einträgen, aus welchen Regionen schon bestimmte Mücken eingeschickt wurden. Welche Krankheiten die Tigermücke überträgt, finden Sie auf den Seiten von Gesundheit.de. Dort erfahren Sie auch wie sich die Tigermücke in Deutschland verbreitet: Erstsichtung war 2007 auf einem Parkplatz an der Autobahn 5 in der Nähe der Schweizer Grenze. Seit 2014 etablieren sich auch größere Bestände der Tigermücke in Deutschland, besonders in Bayern und Baden-Württemberg sowie in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen.

Offene Wasserbehälter abdecken, ausleeren oder wöchentlich auffrischen

Hornissen stehen unter Naturschutz und dürfen nicht getötet werden. Wer ein Nest an seinem Haus oder auf dem Grundstück hat, muß dieses fachgerecht entfernen lassen.

Aber Hornisse ist nicht gleich Hornisse: während für die Europäische Hornisse absoluter Schutz gilt, soll die Asiatische Hornisse vernichtet werden, denn sie frißt die einheimischen Honigbienen. Das wichtigste ist daher, beide Arten unterscheiden zu können.

Die invasive Asiatische Hornisse stammt aus Südostasien und wanderte im Gepäck von Importlieferungen nach Frankreich ein und ist nun auch in Deutschland angekommen. Ulrich Rieckher vom NABU Beedenkirchen hat sie im letzten Sommer (2022) an seinen Bienenbeuten beobachtet. Die Insekten lauern vor der Bienenbeute auf pollenbeladene Bienen, die durch ihre schwere Tracht nicht so leicht ausweichen können.

Mit der nahrhaften Flugmuskulatur füttern die Asiatischen Hornissen ihre eigenen Jungen, verbreiten sich schnell und haben mehrere Königinnen. So können sie schnell vorrücken und sich ausbreiten. Wer seine Bienenbeuten im Herbst nicht schützt, so daß die Einfluglöcher frei zugänglich sind, riskiert auch im Winter Verluste durch die Asiatische Hornisse.

Rieckher schickte letzten Juli Fotos der Asiatischen Hornisse an das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), daraufhin meldete sich ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des Amtes und untersuchte einen ganzen Tag lang mit einem Kofferraum voller Gerätschaften die Sachlage. Mit einem Netz wurden möglichst große Exemplare gefangen, die sich mit einem kleinen Sender versehen lassen. Dazu muß das Tier mindestens 4,2g wiegen, die gefangenen waren jedoch zu klein und konnten mit dem Sender nicht starten. Sonst hätten sie Ulrich Riecker und Herrn Jahn zum Nest führen können. Dieser Sender hat eine 5cm lange Antenne. Je mehr die Raupe fressen kann, desto größer wird sie als Puppe und später als fertiges Insekt, als Imago.

Gerade jetzt im Frühjahr ist es wichtig, die Invasoren zu entdecken, ihre Nester und vor allem die Königinnen zu finden, die als Erste unterwegs sind.

Wie erkennt man die Asiatische Hornisse?

links: Asiatische Hornisse                                           rechts: Europäische Hornisse

Ihr auffälligstes Merkmal sind die gelben Füße. Alle anderen Merkmale (schwarze Brust und dunkler Hinterleib mit gelbem Band) lassen sie eindeutig erst im direkten Vergleich mit einer Europäischen Hornisse (rötliche Brust, rotbraune Beine, gelber Hinterleib mit dunklen Punkten) bestimmen. Das Nest der Asiatischen Hornisse ist birnenförmig mit seitlicher Öffnung, das der Europäischen Hornisse zylindrisch mit Öffnung unten.

Was tun, wenn man eine Asiatische Hornisse entdeckt?

Wer eine sieht, sollte sie fotografieren und beobachten, insbesondere versuchen das Nest zu entdecken. Das ist wichtig, damit die Fachleute das Nest entfernen können. Informationen können an das HLNUG gemeldet werden: Projekt "Den Hornissen auf der Spur" des HLNUG, dort gibt es für Sichtungen ein Meldeportal: https://meldeportal-hessen.multibasecs.de/CloudPages/136/AddBeobachtung.aspx?ID_Art=1051572&Type=M oder telefonisch bei Frau Katharina Albert 0641-20009517 (HLNUG).

Weitere Infos: das Institut für Bienenkunde und Imkerei an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim ist offiziell zuständig und erreichbar unter 0931-9801352.

Keine Angst vor Hormissen!

Das Brummen einer Hornisse klingt furchteinflößend, das Tier selbst ist jedoch relativ harmlos. Hornissen sind nicht aggressiv und stechen nur wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen. Ihr Stich ist nicht schlimmer als ein Wespenstich (Allergiker sollten jedoch vorsichtig sein). Die einheimische Europäische Hornisse sorgt sogar dafür, daß Belästigungen durch Wespen unterbleiben, denn diese stehen auf ihrem Speiseplan. Ruhiges Beobachten stört Hornissen nicht.

Einfangen und Besendern durch den Fachmann

 Die Insekten-Waage

In diesem Röhrchen kann der Sender verletzungsfrei angehängt werden

Netz zum Fangen der Insekten

Hornisse mit Sender

Neues vom Bergsträßer BNE-Netzwerk: Ein Koffer für das Klima - Experimente machen Phänomene des Klimawandels erfahrbar / Neue BNE-Plattform im Internet

Kreis Bergstraße (kb). Das Bergsträßer Netzwerk für Bildung für nachhaltige Entwicklung (kurz BNE-Netzwerk) nimmt weiter an Fahrt auf. Erst kürzlich trafen sich die Mitglieder des Netzwerks wieder im Naturschutzzentrum Bergstraße in Bensheim. Dort sprachen die Teilnehmenden über die Ziele der gemeinsamen Netzwerkarbeit und entwickelten konkrete Projekte, die sie in diesem Jahr gemeinsam umsetzen wollen. Ein erster wichtiger Schritt hierbei ist das Erstellen einer gemeinsamen BNE-Plattform, auf der die Netzwerkpartner sich und ihre BNE-Angebote vorstellen. Diese Plattform ist nun für alle erreichbar unter www.kreis-bergstrasse.de/BNE. Dort können sich Bürgerinnen und Bürger darüber informieren, welche BNE-Angebote es im Kreis Bergstraße und darüber hinaus in den Nachbarregionen gibt. Denn: Im BNE-Netzwerk sind auch Partner aus dem Odenwaldkreis sowie aus dem Kreis Darmstadt-Dieburg vertreten. Zudem sind auf der Webseite alle BNE-Veranstaltungen der Netzwerkpartner in einem Veranstaltungskalender gebündelt. Die Vorstellung der Netzwerkmitglieder und deren Angebote werden in den nächsten Wochen und Monaten noch weiter ausgebaut, sodass sukzessive alle rund 30 Netzwerkpartner dort vertreten sein werden.

Jetzt anmelden: Das STADTRADELN im Kreis Bergstraße geht in die vierte Runde

Gemeinsam in die Pedale treten und damit etwas für den Klimaschutz tun: Bereits zum vierten Mal nimmt der Kreis Bergstraße an der internationalen Kampagne STADTRADELN teil. Gemeinsam mit dem Kreis Bergstraße gehen die kreisangehörigen Kommunen Abtsteinach, Bensheim, Biblis, Bürstadt, Einhausen, Fürth, Gorxheimertal, Grasellenbach, Heppenheim, Hirschhorn, Lorsch, Mörlenbach, Neckarsteinach, Viernheim und Wald-Michelbach für ein gutes Klima auf die Radstrecke. Diesmal läuft die Aktion vom 01. Mai bis zum 21. Mai.

Wie voll sind die Bodenspeicher? Immer noch zu wenig Regen für den hessischen Wald

Volle Bäche und Flüsse und viele Tage Regen in weiten Teilen des Landes täuschen darüber hinweg, dass die tiefen Wasserspeicher unter unseren Wäldern immer noch nicht gänzlich wieder aufgefüllt sind. „Für die oberflächennahen Schichten hat der Niederschlag ausgereicht“, sagt Michael Gerst, Leiter des Landesbetriebs HessenForst und ergänzt „aber bis in einen Meter achtzig Tiefe fehlt das Wasser besonders im Norden und im Süden unseres Landes.“

Das ist vor allem für die größeren Waldbäume, deren Wurzeln tief in den Boden reichen, ein Problem. Eine ca. 140-jährige Buche verdunstet bis zu 400 Liter Wasser pro Tag, ein Buchenwald mit der Größe eines Fußballfeldes bis zu 80.000 Liter. „Eine Zeitlang kann ein vitaler Waldbaum ohne Wasser aushalten, aber die letzten Jahre waren insgesamt zu trocken“, sagt Gerst besorgt. „Deshalb arbeiten wir mit Hochdruck daran, den Waldumbau mit Baumarten voranzutreiben, die besser an die Zukunft angepasst sind.“