Hornissen stehen unter Naturschutz und dürfen nicht getötet werden. Wer ein Nest an seinem Haus oder auf dem Grundstück hat, muß dieses fachgerecht entfernen lassen.

Aber Hornisse ist nicht gleich Hornisse: während für die Europäische Hornisse absoluter Schutz gilt, soll die Asiatische Hornisse vernichtet werden, denn sie frißt die einheimischen Honigbienen. Das wichtigste ist daher, beide Arten unterscheiden zu können.

Die invasive Asiatische Hornisse stammt aus Südostasien und wanderte im Gepäck von Importlieferungen nach Frankreich ein und ist nun auch in Deutschland angekommen. Ulrich Rieckher vom NABU Beedenkirchen hat sie im letzten Sommer (2022) an seinen Bienenbeuten beobachtet. Die Insekten lauern vor der Bienenbeute auf pollenbeladene Bienen, die durch ihre schwere Tracht nicht so leicht ausweichen können.

Mit der nahrhaften Flugmuskulatur füttern die Asiatischen Hornissen ihre eigenen Jungen, verbreiten sich schnell und haben mehrere Königinnen. So können sie schnell vorrücken und sich ausbreiten. Wer seine Bienenbeuten im Herbst nicht schützt, so daß die Einfluglöcher frei zugänglich sind, riskiert auch im Winter Verluste durch die Asiatische Hornisse.

Rieckher schickte letzten Juli Fotos der Asiatischen Hornisse an das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), daraufhin meldete sich ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des Amtes und untersuchte einen ganzen Tag lang mit einem Kofferraum voller Gerätschaften die Sachlage. Mit einem Netz wurden möglichst große Exemplare gefangen, die sich mit einem kleinen Sender versehen lassen. Dazu muß das Tier mindestens 4,2g wiegen, die gefangenen waren jedoch zu klein und konnten mit dem Sender nicht starten. Sonst hätten sie Ulrich Riecker und Herrn Jahn zum Nest führen können. Dieser Sender hat eine 5cm lange Antenne. Je mehr die Raupe fressen kann, desto größer wird sie als Puppe und später als fertiges Insekt, als Imago.

Gerade jetzt im Frühjahr ist es wichtig, die Invasoren zu entdecken, ihre Nester und vor allem die Königinnen zu finden, die als Erste unterwegs sind.

Wie erkennt man die Asiatische Hornisse?

links: Asiatische Hornisse                                           rechts: Europäische Hornisse

Ihr auffälligstes Merkmal sind die gelben Füße. Alle anderen Merkmale (schwarze Brust und dunkler Hinterleib mit gelbem Band) lassen sie eindeutig erst im direkten Vergleich mit einer Europäischen Hornisse (rötliche Brust, rotbraune Beine, gelber Hinterleib mit dunklen Punkten) bestimmen. Das Nest der Asiatischen Hornisse ist birnenförmig mit seitlicher Öffnung, das der Europäischen Hornisse zylindrisch mit Öffnung unten.

Was tun, wenn man eine Asiatische Hornisse entdeckt?

Wer eine sieht, sollte sie fotografieren und beobachten, insbesondere versuchen das Nest zu entdecken. Das ist wichtig, damit die Fachleute das Nest entfernen können. Informationen können an das HLNUG gemeldet werden: Projekt "Den Hornissen auf der Spur" des HLNUG, dort gibt es für Sichtungen ein Meldeportal: https://meldeportal-hessen.multibasecs.de/CloudPages/136/AddBeobachtung.aspx?ID_Art=1051572&Type=M oder telefonisch bei Frau Katharina Albert 0641-20009517 (HLNUG).

Weitere Infos: das Institut für Bienenkunde und Imkerei an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim ist offiziell zuständig und erreichbar unter 0931-9801352.

Keine Angst vor Hormissen!

Das Brummen einer Hornisse klingt furchteinflößend, das Tier selbst ist jedoch relativ harmlos. Hornissen sind nicht aggressiv und stechen nur wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen. Ihr Stich ist nicht schlimmer als ein Wespenstich (Allergiker sollten jedoch vorsichtig sein). Die einheimische Europäische Hornisse sorgt sogar dafür, daß Belästigungen durch Wespen unterbleiben, denn diese stehen auf ihrem Speiseplan. Ruhiges Beobachten stört Hornissen nicht.

Einfangen und Besendern durch den Fachmann

 Die Insekten-Waage

In diesem Röhrchen kann der Sender verletzungsfrei angehängt werden

Netz zum Fangen der Insekten

Hornisse mit Sender