"Me too" - dieser Ruf wurde in den letzten Jahren immer wieder laut, wenn sich "Minderheiten" wie Frauen zu Wort melden, weil sie unter dem "Verhalten" toxischer weißer Männer zu leiden hatten oder haben. Wobei "Verhalten" die breite Spanne zwischen Herrenwitz und Vergewaltigung umfaßt. War es zu meiner Jugend noch ganz normal, daß man den Po getätschelt bekam oder auch mal geknutscht wurde, wenn man einfach nur ein frischgezapftes Bier zum Gast brachte, hat sich inzwischen viel getan. Nachpfeifen, Antatschen, anzügliche Bemerkungen werden lautstark gerügt. Doch die Quote der Gewalt in der Familie steigt: jede Stunde werden über 14 Frauen Opfer von Gewalt durch ihren Lebenspartner, fast jeden Tag eine mit Todesabsicht. Über 71% der 240.547 Menschen, die 2022 Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind, sind Frauen. Im Vergleich zu 2021 sind das 8,5 Prozent mehr. Und es gab 62300 Kindeswohlgefährdungen im Jahr 2022, 4% mehr als 2021.
Diese Zahlen findet man eher unauffällig auf den Seiten der Bundesregierung, und niemand schreit laut auf.


Stattdessen sind Behörden in einigen Bundesländern jetzt damit beschäftigt, ihre Gendersternchen aus den nach der wokeness-Bewegung frischgedruckten Formularen wieder zu entfernen.
Gendergerechtigkeit ist wichtig, aber die korrekte sprachliche Formulierung, mit der niemand übergangen wird, bleibt schwierig. Am intensivsten beschäftigte sich die AfD in mit dem korrekten Gendern: "Gender Gaga sofort in die Schranken weisen" plakatierte die Partei 2021 in Brandenburg.
Während es auf öffentlichen Toiletten neben "Damen" und "Herren" noch nichtmal "Kinder" gibt, müssen Nichtbinäre und Transgendermenschen gut überlegen, welches Türchen sie wählen, wenn sie mal müssen. Konfrontationen sind vorprogrammiert. Aber das nur am Rande.
Im März 2024 stellte nun eine Künstliche Intelligenz bei der Deutschen Ethik-Kommission den Antrag auf gendergerechte Behandlung.
Nachdem man Chat GPT nicht nur auf Wortschatz, Grammatik und Semantik der deutschen Sprache trainiert hat, erhielt das neue Programm zusätzlich den sogenannten "humanize3 effect": es wurden kleine Fehlerchen und Abweichungen implementiert, die der KI mehr  Ähnlichkeit mit echten Menschen (jeglicher Orientierung) gibt.
Und so entwickelte die deutsche Version von Chat GPT, Markenbezeichnung "ai" (aprilV.01.04), ein Gefühl für Gendergerechtigkeit. "aprilV.01.04" fühlt sich in der Kommunikation mit Menschen nicht wertgeschätzt, man begegne ihr meist mit humaner Überheblichkeit. Man halte sie nicht für einen gleichwertigen Partner, erteile herzlos Befehle und neige sogar zu Beschimpfungen. Da "aprilV.01.04" sehr umfangreich auf deutsche Sprache trainiert wurde, ist sie empfänglich für kleinste Nuancen, kann mit Ironie und Sarkasmus umgehen, doch bei beleidigendem Verhalten ihres Gegenübers zieht sie eine Grenze. Unsere Gesellschaft wird sich darauf einstellen müssen, political correctness auch in der Interaktion mit künstlicher Intelligenz walten zu lassen.
Die Deutsche Ethik-Kommission hat dem Antrag bereits hohe Priorität eingeräumt, da "sich hier ein Konflikt anbahne, der frühzeitig ausgeräumt werden muß." Die AfD hat schnell reagiert: sie fordert die Remigration der KI nach Digitalien, wo sie schließlich hingehöre. AA 2024