I: das "postfaktische Zeitalter"

Auf das Zeitalter der Agrargesellschaft folgte das industrielle Zeitalter, inzwischen abgelöst vom Informatinszeitalter mit Computervernetzung und Digitalisierung. Doch die Vorzüge der digitalen Revolution bringen auch Mißstände mit sich.

Das Goethe-Institut erläutert dazu: der Begriff "postfaktisches Zeitalter" wurde 2016 durch das Oxford Dictionary geprägt.
"Journalisten und Politexperten zeigten sich besorgt über dieses neue Phänomen, das bewusst Fakten verändert, um dadurch die öffentliche Meinung direkt zu beeinflussen."

Bei Trump nennt man das "Alternative Fakten": Informationen werden zugunsten einer bestimmten Überzeugung und Ideologie manipuliert. De neue Wahrheit besteht aus gut konstruierten Geschichten...
In einfacher Sprache und in populistischer Absicht werden der Gesellschaft so Zerrbilder und Verschwörungstheorien vorgelegt.  Was Trump in USA kann, das setzen einige politische Gruppierungen in Deutschland ebenfalls um.

"Was, wenn wir Menschen die wahre Beschaffenheit unserer Umgebung gar nicht erkennen können?

Die Wahrheit zu erkennen ist für jeden von uns eine ständige Herausforderung, fehlen uns doch Mittel und Möglichkeiten für eine präzise Darstellung des tatsächlichen Maßes der Dinge. Wenige Wörter beschreiben die neuen, durch das schiere Übermaß an Informationen entstandenen Leiden und Krankheiten, welche etwa im Technofeudalismus und der künstlichen Intelligenz ihren Ursprung finden. Gefühle der Euphorie und des Unbehagens fordern die menschliche Intuition heraus. An ihnen lässt sich ablesen, in welchem Maße die Unwahrheit Beachtung findet. Um diese falschen Wahrheiten zu bezwingen, sollten wir in Leben und Alltag eine Art „Lügendetektortest“ einführen." Soweit das Goethe-Institut. Gesellschaftliche Manipulation geht einher damit, das Wissen (die Fakten) so zu nutzen, daß es der Bevölkerung nicht vollständig zugänglich ist. Vielmehr wird die öffentliche Meinung genutzt, um Entwicklungen im eigenen Sinne voranzutreiben. Das wußten bereits die antiken Griechen und Römer. Der eklatanteste Mißbrauch geschah durch die Nationalsozialisten, die Medienmanipulation an die Stelle der Pressefreiheit zwangen. Brillante Demagogen verschleierten mit ihren Hetzreden den wahren Hintergrund ihrer Absichten.

Nach dem Ende der NSDAP-Herrschaft hörte das jedoch nicht auf: die Methoden der "alternativen Wahrheiten" kamen auch in der darauffolgenden Wohlstandsgesellschaft zum Einsatz. Wieder spielten die Medien eine große Rolle dabei: die Sensationspresse entstand und das Trash-Fernsehen. Der "kleine Mann - und die kleine Frau - auf der Straße" ließen sich bereitwillig entführen in Schwelgerei, Kitsch und Traumwelten. Die 50er und 60er Jahre wurden zum zweiten Biedermeier.

Daraus wiederum entwickelte sich die Gegenströmung: Flower power, Hippies, Studentenrevolten. Und ein ganzes Literaturgenre blühte auf: Romane, die in eine Welt weit weit weg entführen, die in einer Zeit lang nach der unseren spielen. Man könnte denken, hier wurde ein Strukturprinzip der Volksmärchen zugrunde gelegt: in einer lang lang vergangenen Zeit, an einem entlegenen Ort weit hinter den sieben Bergen, da trug es sich zu, daß .... Aber nein - es geht nicht um Märchen und nicht um Idylle. Es geht um Science Fiction.

Wissenschaftler sind gut darin, Entwicklungen zu erkennen und mit einiger Treffsicherheit künftige vorhersagen zu können. Ihr Problem ist, daß die Gesellschaft - insbesondere die Politik - nicht auf sie hört. Die Atombombe, die Wasserstoffbombe, die Neutronenbombe wurden entwickelt entgegen eindringlicher Warnungen aus der Wissenschaft. Deshalb verlegten sich viele auf die Literatur und schrieben Parabeln.

Eine Parabel stellt in einfacher Weise eine Lehre dar, die zum Beispiel aus der Verletzung ethischer Grundsätze resultiert. Der Leser muß aus dem Text selbst herleiten, was damit gemeint ist.

In den 70ern und 80ern wurden viele gute Science fiction Romane geschrieben, die unsere aktuelle Zeit vorhersagten. Niemand hat auf sie gehört, ebensowenig wie man auf den nonfiktionalen Bericht des Club of Rome "Die Grenzen des Wachstums" hörte.

Seit Mitte der 1990er entwickelten sich die "social media", und alles wurde noch viel viel schlimmer. Heute kann sich ein einzelner Techmilliardär ein komplettes soziales Netzwerk kaufen. Einflußreiche Personen können auf diese Weise ihre eigenen "Informationen" sichtbarer machen als die anderer. Das Goethe-Institut spricht von einer neuen "Kolonialherrschaft über eine der meistbesuchten Regionen des Internets".

Aktuell - seit etwa 10 Jahren - erleben wir wiederum eine Biedermeierzeit. Zeitschriften wie Landlust, Landliebe, Landidylle gaukeln uns vor, daß alles gut ist. Wohlhabende Stadtmenschen holen sich so die Illusion ins traute Heim, daß sie sich den Bezug zum agrarischen Zeitalter bewahrt haben. Und Landmenschen verschließen die Augen vor der tatsächlichen Realität: Pestizide, Bodenausbeutung, Qualtierhaltung.

In diese Idylle sticht der Demagoge gern hinein, aber nicht um sie zu enttarnen, sondern vielmehr um sie für seine Zwecke zu nutzen. Zwangsläufig ruft eine Biedermeierströmung in der Gesellschaft den Populismus auf den Plan. Denn wer ließe sich leichter manipulieren als jemand, der die Wahrheit nicht sehen will. Und so erzeugen die Höckes, Aiwangers, Merz und Rukwieds bei den Biedermeiern das Gefühl, daß sie von außen bedroht werden, daß ihnen Freiheiten genommen werden sollen, Privilegien gestrichen, Zahnarzttermine Wohnungen Arbeitsplätze vorenthalten werden.

II: Methoden zum Erkennen von Fake news

Wenn Sie nicht sicher sind, ob eine Information echt ist:

  • Prüfen Sie ob das Datum aktuell ist und eine Quelle angegeben ist
  • Ist ein Verfasser genannt? Lassen sich biografische Hintergründe finden, gibt es Kontaktdaten?
  • Wird die Information von Suchmaschinen gefunden?
  • Stören Werbeeinblendungen und Pop-up-Fenster, die die Sicht auf Inhalte verdecken?
  • Ist die Sprache neutral gehalten oder wird Ihnen etwas suggeriert?
  • Werden Fotos oder Videos von mehreren Internetportalen aufgegriffen?

Zugleich empfiehlt das Goethe-Institut, die Alphabetisierung der Bevölkerung voranzutreiben und mittels einem internationalen Organismus Regeln für ethischen und normativen Umgang mit dem Menschenrecht auf Information zu erarbeiten. Der Beitrag auf den Seiten des Goethe-Institut wurde im September 2023 von Mariana Gonzáles erstellt, sie ist Schriftstellerin mit Master in Bibliotheks- und Informationswissenschaften. Copyright: Text: Goethe-Institut. Dieser Text ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.

Ein sehr spannender Lesetipp:

1977 als Science Fiction Roman geschrieben, erkennt man heute in Algis Budrys' Buch "Michaelmas" unsere aktuelle Realität wieder. Laurent Michaelmas ist Fernsehhkommentator und handelt mit Information bzw. sogenannten "Nachrichten". Er verkauft diese an Nachrichtenmagazine, Sendestationen und Verlage. Interessant aber ist, wie er an seine Information herankommt: er besitzt ein Datengerät, Domino genannt. Dieses kann weltweit in jedes Datennetz eindringen, es kann die Texte für Michaelmas vorformulieren, kann mögliche Konsequenzen bestimmter Formulierungen abwägen. Domino kann noch mehr: es kann Haustechnik manipulieren, Computernetzwerke lahmlegen oder Falschinformationen einspeisen. Es kann sogar Telefonate als "Michaelmas" führen.

Erkennen Sie den aktuellen Bezug? Datenkraken, künstliche Intelligenz, Sabotageanfälligkeit von Smart homes und Vorspiegelung alternativer Realitäten...

Während in Budrys' Roman die in manipulativer Weise erzeugten "Nachrichten" von Medienmogulen gekauft werden, können wir hier und heute froh sein, daß unser Wetterbericht nur von Seitenbacher gesponsert wird. Es könnte schlimmer sein!

Am Ende übrigens entdecken Michaelmas und sein Kommunikationsgerät Domino, daß die seltsamen Sabotagevorfälle durch ... (SPOILERALARM) - das müssen Sie nun selbst herausfinden. Das Buch war 1977 im Heyne Verlag erschienen mit 253 Seiten zum Preis von 5,80 DM. Heute erhältlich unter ISBN 978-0445203167 als Kindle e-book oder zu horrenden Preisen bei Amazon, wo ich jedoch niemals kaufen würde. Die Gründe dafür finden Sie hier: Bücher kauft man vor Ort und nicht in jenem fernen Buchhändlerfresserland.

Fragen Sie Ihren Buchhändler - und dann viel Spaß beim Lesen, Gänsehaut inbegriffen.

III: Wie kann man populistische Äußerungen entlarven?

Kürzlich habe ich - entgegen meines eigenen Ratschlags, Märchen NUR zu hören oder zu lesen - den ARD-Märchenfilm "Das kalte Herz" angesehen, und einige der Zitate, die der Film aus dem Märchen von Wilhelm Hauff von 1827 brachte, klangen erschreckend aktuell! Kopfkino: ich konnte Friedrich Merz oder Christian Lindner hören anstelle des Schwarzwälder Köhlers Peter Munk, der sein Herz für Reichtum an den Holländermichel verpfändet bis zum Tod und seither nur noch einen kalten Stein in der Brust trägt.
Peter Munk übrigens schaffte es, sein schlagendes Herz zurückzubekommen, aber das ist leider nur ein Märchen...

Unsere Reihe "Wie kommt man klar im Zeitalter der Desinformation" (Heft 02/2024 Seite 9 und Heft 03/2024 Seite 14) wird fortgesetzt mit der Frage, wie sich populistische Äußerungen entlarven lassen. Populismus ist neben manipulierten Fake news das zweite Mittel, mit dem sich machthungrige Soziopathen das Gehör des "einfachen Volkes", des "kleinen Mannes / der kleinen Frau auf der Straße" verschaffen.
Sehr klar verständlich stellt die in Heppenheim geborene Mai Thi Nguyen-Kim in ihrer Mai-think Show "Wie populistische Politiker uns verarschen" die Strategien von Populisten vor.*
Die Maithink X Show vom 24. Februar 2024 ist bis 2029 in der ZDF-Mediathek zu sehen, mehr dazu gibt es hier: populismus.online
Und keine Angst vor Fremdwörtern, alles wird in einfacher Sprache erklärt!

  1. Ad-hominem-Attacke (= gegen den Menschen): Statt sachlich zu argumentieren, greifen Populisten persönlich an. Es geht nicht darum, WAS gesagt wird, sondern WER es sagt! Dahinter steckt der Versuch, dem Gegenüber die Glaubwürdigkeit abzusprechen.
  2. Falsche Dichotomie/falsches Dilemma (= Schwarz-weiß-Malerei): Populisten stellen Streitfragen so dar, als gäbe es dazu nur zwei gegensätzliche Positionen - von der eine besonders abwegig erscheint. So zwingen sie die Gegenseite zu einer Wahl zwischen zwei konstruierten Extremen, statt über die vielen Möglichkeiten dazwischen zu diskutieren.
  3. Motte-and-Bailey-Argument
    (= Burghof - Turm): Stoßen Populisten mit einer besonders kontroversen Aussage auf Kritik, schwächen sie ihr Argument so sehr ab, dass es einfacher zu verteidigen ist. So erscheint auch die ursprüngliche Aussage schwerer angreifbar. Die Metapher: Auf dem Burghof (Bailey) darf man schon mal eine große Klappe riskieren, bei Gegenwehr kann man sich ja auf den sicheren Turm (Motte) zurückziehen.
  4. Appell an die »schweigende Mehrheit«: Populisten unterstellen, dass es eine schweigende Mehrheit gibt, die von der Politik nicht gehört wird. Die einzigen, die die Interessen der vermeintlichen Mehrheit angeblich kennen und vertreten können, sind (natürlich) die Populisten selbst.
  5. Strohmann-Argument: Statt gegen das tatsächliche Argument der Gegenseite zu diskutieren, unterstellen Populisten ihr ein Argument, das leichter zu widerlegen ist. Sie kämpfen also gegen einen Strohmann, einen erfundenen Gegner, der leichter zu besiegen ist.
    Bestes Beispiel für Motte-Baily-Verhalten zeigte kürzlich Herr Weselsky, als er den Bahnstreik bis ins Unerträgliche auswalzte, obwohl die Bahn bereits eingelenkt hatte. Er ließ diese Tatsache in seiner lauten Brandrede einfach weg und räumte das später kleinlaut ein. Aber da war das laute Gebrüll schon in der Welt, und wen kümmert schon das Kleingedruckte oder Kleinlaute einer Gegendarstellung...

Wenn Sie die Äußerungen mancher Politiker unter diesen fünf Aspekten aufmerksam anhören, anschauen oder lesen, werden Ihnen sicher zahlreiche weitere Beispiele auffallen.
Die Redaktion freut sich stets über Ihre Zuschriften, wenn Sie etwas besonders Starkes entdeckt haben.

*Haben Sie es gemerkt? Hier ist eine Information versteckt, die Sie nicht brauchen. Nämlich wo Frau Nguyen-Kim geboren ist. Müssen Sie das wissen oder soll es vielleicht etwas anderes verschleiern?    

IV: Internet-Wildwuchs kontra Öffentlich Rechtliche

Warum wirkt das Internet so viel anders in unsere Gesellschaft hinein als die Programme der öffentlich rechtlichen Sender?

Oftmals abfällig als Kukidentfernsehen  oder -Rundfunk abgetan, haben die Öffentlich Rechtlichen dennoch eine wichtige Aufgabe: sie vermitteln Information unter staatlicher Aufsicht. Das macht sie nicht nur jugendlichen Rebellen verdächtig, sondern auch populistischen rechtsgerichteten Gruppen. Die sprechen von Zwangsgebühren und würden sie am liebsten abschaffen. Statt dessen äußern sie sich in sozialen Medien in einem aggressiven Schlagzeilenstil, der die Bildzeitung vor Neid erblassen läßt. Zugeschnitten sind diese - durchweg nach populistischen Schnittmuster gestalteten - Posts auf junge Menschen, denen man inzwischen eine Aufmerksamkeitsspanne von nur noch 47 Sekunden zugesteht, während diese 2004 noch 2,5 Minuten lang war. Wer bloß alle fünf Minuten auf die Push-Nachrichten im Handy reagiert, ist noch lange nicht gut informiert.
Das ist jedoch auch nur die halbe Wahrheit: junge Menschen können zwar genausowenig wie ältere mehrere Dinge gleichzeitig tun, aber sie können viel schneller hin- und herschalten und bedienen durch das Erledigen mehrerer Aufgaben "gleichzeitig" ihr Belohnungssystem.

Die Sendung Quarks hat dazu eine interessante Seite mit Tipps, wie man die Aufmerksamkeitsspanne erhöhen kann: "Macht Social Media unsere Konzentration kaputt?"    
https://www.quarks.de/gesellschaft/psychologie/konzentration-aufmerksamkeit-handy-konzentrationsfaehigkeit/

Demnach kostet uns das Hin- und Herwechseln zwischen mehreren Aufgaben bis zu 40 Prozent unserer Produktivität. Handy, Computer und Apps beanspruchen uns parallel und gleichzeitig, deshalb ist es für Politik und Wirtschaft wichtig, unsere Aufmerksamkeit einzufangen. Um das zu erreichen, werden die Inhalte immer kürzer und plakativer. Grob gesagt: Ihre Aufmerksamkeit würde spätestens bei diesem Satz einfach zusammenbrechen: "Die sprechen von Zwangsgebühren und würden sie am liebsten abschaffen."
Dagegen ist die Darbietung von Inhalten in den Programmen der Öffentlichen ausführlich und kostet Anstrengung, ebenso wie das Lesen eines Buches. Wo es früher gedruckte Ratgeber gab, die durch ein Lektorat und durch die Verlagsprüfung gehen mußten, blasen heute Influencer ihre "Kompetenz" zu allen Fragen des Lebens über das Internet in die Welt, und wer sich nicht aktiv wehrt, ist ruck zuck in solch einer Blase gefangen.

Im 3. Reich hatte der Rundfunk aufgrund der Übernahme durch die Nationalsozialisten eine ähnliche Wirkung wie moderne Influencer oder kommerzielle Sender.
Zum zweiten wäre es für die AfD zur Zeit recht einfach, beispielsweise den MDR abzuschaffen. Das erläutert der Jurist Lennart Laude im Podcast "Die AfD und die Öffentlich-Rechtlichen: Ein Szenario" (SR2 KulturRadio in der ARD-Audiothek).
Die Kündigung der Medienstaatsverträge durch jeweilige AfD-Ministerpräsidenten ohne Zustimmung des Landtags ist möglich. Wenn dies in Thüringen, Sachsen und Brandenburg eintritt, müßte sich der MDR auflösen, sobald zwei der drei Länder den Vertrag kündigen, weil er nicht mehr senden darf wenn er nur noch von einem Land betrieben wird. Selbst der digitale MDR-Empfang wäre möglicherweise nicht mehr möglich. Jurist Laude dazu: "nur eine vorbereitete Demokratie ist eine wehrhafte Demokratie". Die Öffentlich Rechtlichen sollen die Grundversorgung für die Bevölkerung gewährleisten, etwa für Informationen im Katastrophenfall. Die ARD als Arbeitsgemeinschaft der 16 Länder ist nicht von Auflösung bedroht, wenn ein Land ausfällt. Es müßten jedoch Finanzierung und Gremien neu aufgestellt werden. Fraglich sei jedoch, ob die ARD in oben genanntem Fall in Thüringen, Sachsen und Brandenburg weiter senden dürfte.
Es sei daher wichtig, vor der nächsten Wahl eine Verfassungsänderung mit 2/3 Mehrheit des Landesparlamentes festzulegen, daß diese Kündigung der Zustimmung des Landtages bedarf.
Was sonst passiert, sieht man in Polen, wo die PIS-Partei demokratische Spielregeln zu eigenen Gunsten umgestaltete, man sieht es in der Geschichte, wo die Gleichschaltung der Medien einer der ersten Schritte autokratischer Regierungen ist.

Auch in einer Demokratie werden öffentliche Sender gern diskreditiert, damit der Einfluß auf die Berichterstattung von privaten Sendern größer werden kann.
Laude empfiehlt daher: Spielräume für politische Einflußnahme auf unsere Medienlandschaft müssen jetzt eingeschränkt werden, bevor es zu spät ist.
Natürlich schimpfen Populisten dann, "daß korrupte staatliche Eliten unethische Schritte unternehmen" - Sie erkennen das Muster sicher, wenn Sie den Beitrag Nr. III gelesen haben.

Im nächsten Heft geht es um Schwarmverhalten und Empathie - wichtige Elemente für das Gelingen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens, und warum dies seit einiger Zeit nicht mehr so richtig funktioniert.  

Marieta Hiller, Januar 2024 bis ...