Ausflugstipp: die Veste Otzberg mit der weißen Rübe und Rundumblick über den Odenwald - auch im Winter!

Weithin ist der Otzberg mit dem leuchtendweißen Turm, der „weißen Rübe“ sichtbar. Einheimische sagen "auf dem Hering", nicht auf dem Otzberg, denn die Vorburg der Veste ist das heutige Dorf Hering. Unklar ist, ob dieser Name keltischen Ursprungs ist, auf alle Fälle gibt es hier bereits in vorchristlicher Zeit eine Stein-Erd-Aufschüttung.

So kann der Name Hering von Höh-Ring, Höhenring herrühren, falls hier eine keltische Ringwallanlage war. Der Name Otzberg dagegen kommt von „Ottos Burg“.

Burg Tannenberg wurde 1210 von Cuno I. von Münzenberg und seinem Sohn Ulrich I. erbaut, es könnte jedoch schon vorher Befestigungsbauten auf dem Hügel existiert haben.

gibt's tatsächlich hier!

Das Ruhrgebiet hat viele Seiten:

Rätselhaft ist alles, was es zu den Kelten zu sagen gibt. Die Forschung ist sich uneins, neue Erkenntnisse können tagtäglich unser Wissen und Verständnis von den Kelten ändern... 

Da die Suche nach keltischen Spuren im Odenwald bislang erfolglos blieb, suchen wir sie am Glauberg in der Wetterau.

2011 entstand hier das futuristische Museum mit Blick direkt auf den keltischen Grabhügel. 

Der Keltenfürst vom Glauberg - der eigenartige Kopfputz soll an eine Mistel erinnern.

Der Grabhügel am Glauberg

 

Als der Fürst am Glauberg residierte, um dessen Hügelgrab sich seit 2011 das hochinteressante Museum gruppiert, lebten vielleicht 10.000-15.000 Menschen in der Umgebung. Mehr konnte die direkte Region im Umkreis von 6000 Metern nicht ernähren, inklusive etwa 3000 Rinder. Das war vor 7000 Jahren, nach geologischer Zeitrechnung also vor wenigen Sekunden. Für unsere Vorstellung jedoch ist diese Zeitspanne unermeßlich lang, vor allem wenn man bedenkt, daß der Mensch vor ca. 10.000 Jahren seßhaft wurde. Noch heute lassen sich Funde von Holzpfosten um den Glauberg exakt in die Bandkeramikerzeit datieren.

Der Glauberg ist ein südlicher Ausläufer des Vogelsberg-Basalt, in dessen Osten das Hügelgrab liegt. Das Museum, ein futuristischer Balken aus rohem Cortenstahl, der 12 Meter lang frei aus der Erde ragt, als ein Symbol für die Eisenzeit, muß gelegentlich für kurze Zeit geschlossen werden, wenn zuviele Besucher auf einmal hereinströmen. Seit Juni 2011 wurden bereits fast 200.000 Besucher gezählt.

Man ernährte sich von Gerste, Hirse, Dinkel, Emmer, Nacktweizen, Einkorn und Roggen. Hinzu kamen Linsen Erbsen, Linsenwicke und Ackerbohne, außerdem Lein und Mohn. In einer Kanne fand man Reste von Met, der 400 vor Christus aus Honig aus dem Raum Fulda, Odenwald und Taunus gebraut worden war. Man trieb jedoch auch eifrig Handel.

Viele Funde lassen sich nicht sicher der Hallstattzeit zuordnen, da sie sehr dauerhaft hergestellt wurden und noch zur La-Tene-Zeit verwendet werden konnten.

Daß die Kelten weit herumkamen, zeigen die Ortsnamen von Ankara bis Paris, die keltischen Ursprungs sind. Die alten Römer vermerkten bei einer Volkszählung 235000 Helvetier, die sie gern als Schutzschild gegen die Sueben auf ihren Gebieten siedeln ließen. Aber leider zogen die Helvetier gegen den Willen der Römer weiter nach Westen, und es kam zu Kämpfen. Danach ließen sich nur noch 135.000 menschliche Schutzschilde zählen. Die Chatten hätten zwar gerne eine Festung auf dem Glauberg errichtet, das war den Römern jedoch zu nah am Limes.

Die Krone des Keltenfürsten sieht aus wie ein Mistelblatt, vermutlich aus Leder mit Hutmacherdraht geformt. Die Mistel verkörperte spirituelle Macht, die ausgeprägten Glotzaugen des Fürsten stehen für seinen mächtigen Blick.

Der Clan des Fürsten hatte sich an einem sehr geschickt gewählten Ort angesiedelt: die Seidenstraße von Kiew bis Paris führte hier entlang.

 

 

Laßt euch von Kieselbart erzählen:

Überall in Deutschland huschen durch die ausgedehnten Waldgebiete seltsame Wesen: hier schnürt ein Luchs durchs Unterholz, mit Augen wie Wagenrädern, die unheimlich aus dem Dunkel leuchten. Dort verschmilzt ein schwarzer Wolf mit der Finsternis hinter grünen Blättern, nur ein Schemen. Rot leuchtet ein Waldpilz aus dem Laub, und das Reh zeigt sich - argwöhnisch und vorsichtig - am Waldessaum. Doch wen man meist nicht sieht, das sind die Angehörigen unseres Kleinen Volkes. Wichtel, Kobolde, Zwerge, Elfen....

Doch sie sind da: im riesigen Kellerwald in Nordhessen gibt es sogar ganz besondere Wesen: die Boggels.

Mit einem Ortstermin am Standort der ehemaligen Hammermühle in Hüttenthal startete am im August 2021 ein Kartierprojekt der besonderen Art: Ausgehend von geplanten wasserbaulichen Maßnahmen zur Verbesserung der Durchgängigkeit der Bäche im Rahmen des Projektes „100 wilde Bäche für Hessen“ wird eine umfassende Kulturlandschaftsaufnahme im Gebiet des Marbach- und Mossautales denkmalpflegerische Aspekte für die Detailplanung von Eingriffen liefern. Die Idee zu dieser Aktion lieferte die Arbeitsgemeinschaft Altbergbau Odenwald mit ihrem Verein, der seit diesem Jahr ein offizieller Kooperationspartner der hessischen Bodendenkmalpflege ist.

Ein Kurztrip oder Wochenendausflug in die kleine feine Odenwaldstadt wird sicher nicht langweilig, und auch der Genuß kommt nicht zu kurz, z.B. bei einem Stop im Fischfachgeschäft Schuster mit der weltbesten Fischsuppe. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei Ihrem nächsten Ausflug in die weitere Region - Marieta Hiller

Hessen feierte am 2. Juni 2021 seinen 75. Geburtstag. 

Das Schlierbubble- Projekt – neues Urlaubsfeeling in Lindenfels

Inmitten des Odenwaldes liegt der Heilklimatische Kurort Lindenfels mit seinem Terrassencampingplatz Schlierbach. An diesem, an Wald und Weide gelegene Platz, umgeben von Nebel, Naturgeräuschen, befindet man sich in einem empfindsamen und doch schützenden Raum in dem „Bubbletent“. Wetter und Geräusche der Natur sind unmittelbarer, noch ungefilterter wahrnehmbar: die Schallübertragung funktioniert anders und damit entsteht hier eine eigene Sphäre. „Die Gäste sind begeistert, manche geflasht, weil sie so etwas einfach noch nie erlebt haben.“

Diese Zusammenstellung bekam ich von Günther Dekker zusammen mit einer wunderschönen alten Ansichtskarte vom Felsenmeer zu meinem Geburtstag... M. Hiller

Einige Beiträge sind dorthin umgezogen...

Hat der Flurname Hexenplatz etwas mit Hexentanz und Walpurgisnacht  zu tun?
Im Südhessischen Flurnamenbuch werden die Wörter Hexe und Platz wie folgt beschrieben: 'Hexe' vom althochdeutschen hagazussa, von hag = Zaun und zussa = sitzend, also Zaunhockerin; dies ist oftmals Bestandteil von Ortsnamen, die der Volksglaube mit nächtlichen Versammlungen von Hexen in Zusammenhang brachte. Als Platz wird im Mittelhochdeutschen ein ‚freier Raum, Tanzplatz‘ bezeichnet - ein größeres, frei gelegenes und ebenes Flurstück mit Wiesen- und Ackerland. Eben dies ist der Hexenplatz zwischen Lautern und Beedenkirchen nicht. Er bildet sogar eine Mulde unterhalb der Breiten Heide. Es gibt auch häufig gar keinen historischen Hintergrund für diese Namen, Namen wie Hexenstein oder Hexenplatz haben oft nichts mit Hexen(un)wesen zu tun.

Nebel über dem Lautertal, Blick von der Höhe südlich Lautern Richtung Melibokus. Foto H-G Hiller