Am 4. März 2023 erreichte die Redaktion dieser Leserbrief von Rainer Handschuch:

Das Schannenbacher Moor steht seit 1975 unter Naturschutz, darüberhinaus würde es 2006 in das europaweite Schutzgebietsnetz Natura aufgenommen. Hingewiesen und beworben wird es aufgrund seiner überregionalen Bedeutung für den Erhalt von naturnahen Wäldern und Wiesen, seltener Schmetterlinge und Moose. Als Anwohner und Naturliebhaber, ich wohne seit nunmehr 25 Jahren in Schannenbach, konnte ich über die Jahre eine Entwicklung in der "Landschaftspflege" beobachten, die ich für unverhältnismäßig und mit dem Erhalt von ökologisch wertvollen Lebensräumen, nach meiner Einschätzung, als nicht vereinbar sehe.

Mutmaßliche Zerstörung von...
* Magerwiesen, Feuchtgebiete, Schilfgürtel
* Natürliche Bachläufe
* Schilfgebiete
* Bachauwàlder

..die vielen Arten als Lebensraum und Rückzugsgebiet dienen!
* Verdichtung und Zerstörung von ökologisch wertvollen Flächen
* unverhältnismäßiger Einsatz von schwerem Gerät
* Rundballenpressung von Schilfmaht

Photovoltaik für Lautertal: drei Flächen im Gespräch

Seit zwei Jahren befaßt sich die Gemeindeverwaltung mit der Möglichkeit, Flächen-Photovoltaikanlagen zur Gewinnung von Sonnenstrom einzurichten. Es liegen drei Angebote vor. Ein Privatanbieter in Elmshausen, einmal Awo-Wind und Energiegenossenschaft Odenwald für Flächen bei Staffel und Lautern sowie als Drittes die Energiegenossenschaft Starkenburg für Flächen um Raidelbach, Staffel und Beedenkirchen. Die sechs Standorte stehen nicht in Konkurrenz zueinander, können also alle realisiert werden.

Aktuelle werden die drei Angebote in den Gremien besprochen, um zwischen Anbietern, Grundstückseignern und Gemeinde Rechtssicherheit zu schaffen. Dies wird dann die Gemeindevertretung entscheiden. Danach folgt die Bauleitplanung mit der Unteren Naturschutzbehörde, hierfür hat Gemeindemitarbeiter Martin Erber bereits acht wichtige Kriterien erarbeitet. Bürgermeister Heun legt dabei Wert darauf, daß die Bevölkerung beteiligt wird, beispielsweise über vergünstigten Stromeinkauf, und daß für die Gemeinde ein Mehrwert entsteht.

Geopark im Dialog mit NaBioKom zum Interessenausgleich im Wald: Privatwaldbesitzer herzlich willkommen

Das NaBioKom-Projekt wurde im Herbst 2022 gestartet und hat zum Ziel, den Dialog zwischen Naturschutz und Forstwirtschaft zu fördern, um den vielfältigen Ansprüchen an den Wald und seine Nutzung gerecht zu werden. Im Januar gab es dazu eine Arbeitssitzung unter dem Thema "Welche Aufgaben können Naturparke und Biosphärenreservate beim Dialog und Interessenausgleich im Wald übernehmen?" Teilnehmer waren neben den UNESCO Global Geoparks Maria Romero-Martin vom Klimaschutzteam der Stadt Bensheim und Ralph Baumgärtel vom Umweltbildungszentrum Schatzinsel-Kühkopf (und Mitarbeiter bei Hessen Forst).
Der UNESCO Global Geopark Bergstraße-Odenwald gehört gemeinsam mit dem Naturpark Kellerwald-Edersee und den Biosphärenreservaten Rhön und Thüringer Wald zum Projektteam. Die Leitung liegt beim Institut für Ländliche Strukturforschung e.V (IfLS) aus Frankfurt. Gefördert wird NaBioKom von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Die projektbegleitende Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aus Verbänden, Verwaltungen, Interessengemeinschaften und Forschung der Forstwirtschaft und des Naturschutzes berät das Projektteam.
Dass in Naturparken und Biosphärenreservaten an eine gute Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen angeknüpft werden kann, stand außer Zweifel. Das Thema bietet großes Potenzial. Naturparke und Biosphärenreservate könnten nach erster
Einschätzung der Arbeitsgruppe hier Aufgaben bei der Information, Aufklärung und Vernetzung sowie als Plattform für den Dialog übernehmen. Außerdem hoben die Mitglieder der Arbeitsgruppe hervor, dass in den Prozessen auch ehrenamtliche Akteure und private Waldbesitzende mitgenommen werden sollten. Weitere Informationen: https://www.ifls.de/referenzen/nabiokom/

Öffnet die Spritzbücher der Landwirtinnen und Landwirte! das fordert Katharina Schmitz im aktuellen GEO (02/2023). Diese Spritzbücher müssen von Landwirten geführt werden, darin werden sämtliche eingesetzten Spritzmittel vermerkt, also Herbizide, Fungizide, Insektizide, Düngemittel. Wo wann und in welcher Menge sie ausgebracht werden. Aber nur die Landwirtschaftskammern haben Einblick in diese Spritzbücher.

Forscher könnten aus regionalen Artenvorkommen sowie deren Verschwinden einen Bezug herstellen, wenn die Ausbringung von oben genannten Mitteln bekannt wäre. Dann ließe sich formulieren, welche Mittel für welche Effekte verantwortlich sind, und es ließen sich Modelle entwickeln, um sid verträglicher einzusetzen.

Ein Kommentar...

Eine 18-jährige Schülerin erklärt uns, wie brisant die Klimakrise ist: Hannah Ferber mit dem Thema "Ist die Klimakrise eine individuelle Krise?"

  • Temperaturanstieg seit 1881: 1,6 Grad
  • Meeresspiegel Cuxhaven seit 1843 um 42cm gestiegen
  • Vegetation ist heute drei Wochen früher dran als 1961
  • Starkregen und Winterniederschläge nehmen zu, Schneetage nehmen ab
  • Bis 2050 wird mit bis zu 5 Mrd. Klimaflüchtlingen aus dem globalen Süden (zu dem Australien / Neuseeland nicht mitgezählt wird) gerechnet
  • Der Meeresspiegel stieg in den letzten 100 Jahren um 17cm
  • Jährlich sterben 20-25.000 Tierarten aus - lesen Sie dazu auch: Fast 160 Tierarten sterben täglich aus... aus dem Jahr 2018
  • Hitzetote nehmen zu, denn alte Menschen trinken nicht genug - demographischer Wandel

Wir Älteren wissen das alles schon seit 50 Jahren, seit der Bericht des Club of Rome "Grenzen des Wachstums" veröffentlicht wurde. Bereits damals wurde gesagt, daß wir genau jetzt vor genau den aktuellen Problemen stehen würden. Geschehen ist jedoch sehr wenig in diesen 50 Jahren. Infos über den Bericht finden Sie hier: https://www.1000dokumente.de/index.html?c=dokument_de&dokument=0073_gwa&object=pdf oder ausführlich auch bei Wikipedia mit Literaturhinweisen

50 Jahre gehen sehr schnell vorbei: das haben wir gesehen, als wir merkten daß die Warnungen des Club of Rome (die Grenzen des Wachstums) schon so lange her sind ohne daß sich wirklich viel geändert hat. Es sind zwei Generationen für uns Menschen - aber was ein einzelner Mensch in kurzer Zeit schafft, ist für Gesellschaften offenbar nicht zu schaffen: notwendige Veränderungen zu vollziehen.

Wenn die Gemeinde Lautertal sich dafür entscheidet, knapp 100 Hektar Waldfläche aus der Nutzung zu nehmen und mit der Wohlleben Waldakademie in Naturwald zu verwandeln, dann tut sie das NUR für die nächsten 50 Jahre. Für eine Entwicklung zum Naturwald ist das ein viel zu kurzer Zeitraum. Was geschieht nach 50 Jahren? Hurra hurra im Odenwald ist Holzauktion?

Auf der anderen Seite erfordert es Mut, sich für 50 Jahre an eine GmbH zu binden.*

Attachments:
Download this file (2021-09-01 Broschüre Waldbesitzende Angebot Wohlleben.pdf)Wohlleben für Waldbesitzende[ ]10598 kB
Download this file (Angebot Wohllebens Waldakademie.pdf)Angebot für Lautertal[ ]901 kB

Ab Januar 2023 neue Anlieferungsgebühren auf den Kompostierungsanlagen / Moderate Preisanpassung für Bauabfälle

Viele Jahre konnten die Anlieferungsgebühren für Grüngut auf den fünf Kompostierungsanlagen im Landkreis Darmstadt-Dieburg stabil gehalten werden. Insbesondere vor dem Hintergrund der allgemeinen Teuerung in den letzten Jahren und des aktuell gravierenden Anstiegs der Kosten für Energie, Materialien und Dienstleistungen wurden die Gebühren und Tarife ab 2023 neu kalkuliert. Weiterhin kostenfrei bleibt die private Anlieferung von Grüngut im Handwagen oder Pkw-Kofferraum durch die Bürgerinnen und Bürger.

5. Dezember: Weltbodentag - Boden ist eine lebensnotwendige, aber oft nicht beachtete Ressource

Boden? Wer achtet schon drauf, worüber er spaziert? Matsch, Schnee, Wiese - das sind die Untergründe, die uns dabei auffallen. Aber einfach nur Boden nicht. Und so wurde 2002 der Weltbodentag als internationaler Aktionstag ernannt. Jedes Jahr am 5. Dezember wird seither eine besondere Bodenart "geehrt". Die Internationale Bodenkundliche Union (IUSS) will damit ein jährliches Zeichen für die Bedeutung der natürlichen Ressource Boden setzen und für den Bodenschutz werben. Der Boden des Jahres wird jedes Jahr am Weltbodentag für das folgende Jahr ausgerufen. Seit 2005 wurden unter anderem Schwarzerde als fruchtbarster Boden, aber auch Stadtböden, Niedermoor, Gartenboden, Watt und Lössboden vorgestellt. 2022 ist es Pelosol oder Tonboden - ein eher seltener Boden, der z.B. im Nördlinger Ries vorkommt. Er ist nährstoffreich, hat aber schlechte Wasserhaltungseigenschaften.

Hessen aktiv: Die Klima-Kommunen

Darmstadt-Dieburg – Die Klima-Kommunen sind ein Bündnis hessischer Städte, Gemeinden und Landkreise für den Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Gemeinsames Ziel ist es, den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und sich an verändernde klimatische Bedingungen anzupassen. Mit dem Bündnis wird hierfür eine zentrale Plattform geboten, die die Kommunen zusammenbringt und den Wissenstransfer fördert. Die Mitgliedskommunen werden in Fragen rund um den Klimaschutz und die Klimaanpassung aktiv beraten, haben Zugang zu unterschiedlichen Veranstaltungsangeboten sowie vielfältigen weiteren Unterstützungsleistungen.

Das Projekt startete im Jahr 2009 im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie unter dem Namen „Hessen aktiv: 100 Kommunen für den Klimaschutz“. Inzwischen haben 344 Städte, Gemeinden und Landkreise die Charta unterzeichnet. Auch der Handlungsbedarf im Bereich Klimawandelanpassung hat zwischenzeitlich zugenommen. Deshalb wurde im November 2016 das Projekt als Bündnis verstetigt und trägt seitdem den Namen "Hessen aktiv: Die Klima-Kommunen". Mit der Unterzeichnung der neuen Charta verpflichtet sich seitdem jede Kommune Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen auf kommunaler Ebene umzusetzen und damit einen Beitrag zur Erreichung der landesweiten Klimaschutzziele zu leisten. Zusätzlich müssen die Kommunen nun auch im Bereich Klimaanpassung vor Ort aktiv werden. Dabei werden die Mitglieder von Beginn an durch die Fachstelle aktiv unterstützt. Ziel ist die Klimaneutralität 2045.

www.klima-kommunen-hessen.de

alle Projekte auf der interaktiven Karte https://www.klima-kommunen-hessen.de/massnahmendatenbank-kartenansicht.html

LaDaDi: Alle 23 Kreiskommunen sind Klima Kommune

www.ladadi.de/klimaschutz

https://www.kreis-bergstrasse.de/themen-projekte/nachhaltigkeit/bilder-und-dateien-nachhaltigkeit/klimaschutzkonzept-dateien/integriertes-klimaschutzkonzept-kreis-bergstrasse.pdf?cid=t2j

 

Biologin Annette Modl-Chalwatzis stellte mir dankenswerterweise die Informationen zur Verfügung, die sie bei der Exkursion des NABU Beedenkirchen im Oktober 2022 erläuterte.

Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald als Praxispartner in Forschungsprojekt: Naturparke und Biosphärenreservate als Dialogplattform für Wald-Interessen

Vielfältige Ansprüche an den Wald und seine Nutzung sind mit unterschiedlichen Interessen verbunden, die einen sachlichen Dialog erfordern. Gerade im Spannungsfeld zwischen Klimawandel und anderen Herausforderungen sind wir, als Gesellschaft und Expert:innen, gefragt gemeinsam Lösungen für den Interessenausgleich zu finden.

In der aktuellen Energiekrise fängt plötzlich alle Welt an, nach Alternativen zu Öl oder Gas zu forschen. Fossile Energien sind endlich, auch wenn die Prognose des Club of Rome von vor fünfzig Jahren nicht ganz eingetroffen ist. Die Technik hat sich weiterentwickelt, man preßt noch das letzte Tröpfchen Öl aus dem Erdreich. An den Einsatz regenerativer Energieformen wie Wind, Sonne, Wasser oder Erdwärme ging man zögerlich heran, viele gute Möglichkeiten wurden frühzeitig verhindert. Jetzt ist sozusagen das Kind in den Brunnen gefallen, und alle versuchen nachzubessern. Auf den Onlineseiten der Bundesregierung steht zu lesen:

Ist denn schon Herbst?

Der anhaltende Wassermangel und die hohen Temperaturen bedeuten einen großen Stress für Bäume. In Bad Hersfeld zum Beispiel hat es laut wetterkontor.de in den Monaten Juni bis Ende August nur ein Drittel so viel Niederschlag gegeben, wie im langjährigen Mittel. Ein Baum nimmt Wasser durch die Wurzeln und Kohlendioxyd über die Blätter auf und wandelt es mit Hilfe der Sonne in Holz um. Dabei stößt der Baum Wasserdampf und Sauerstoff durch kleine Spaltöffnungen in den Blättern wieder aus. Um nicht mehr Wasser zu verdunsten, als der ausgetrocknete Boden hergibt, verschließt der Baum an heißen Tagen seine Spaltöffnungen, eine reine Lebenserhaltungsmaßnahme. Um schließlich seine Ressourcen zu schonen, stößt der Baum seine Blätter ab. Dadurch kann er aber kein Holz mehr erzeugen, die Jahrringe bleiben schmal.

Normalerweise überlebt ein Baum einen trockenen Sommer ohne Probleme. Mehrere Jahre mit Wassermangel schwächen jedoch die Vitalität der Bäume erheblich. „Die gelegentlichen, kurzen Gewitterschauer haben so gut wie keinen Effekt auf den völlig ausgetrockneten Oberboden“ warnt Michelle Sundermann, Pressesprecherin von HessenForst. Um den Wald an die sich verändernden Klimabedingungen anzupassen, begründet HessenForst zukunftsfähige Mischwälder mit einer Vielzahl von Baumarten, die auch mit weniger Wasser zurechtkommen. Dazu zählen die Forstleute beispielsweise Eichen, Ahorne, Eschen und Linden aber auch Kiefer und Douglasie. Außerdem setzen die Forstleute auf die natürliche Anpassungsfähigkeit von Bäumen und nicht zuletzt auf die rasche Reduktion des CO2-Ausstoßes.