Äpfel sind den Mitgliedern des Förderverein Odenwälder Apfel e.V. naturgemäß ein besonderes Anliegen, speziell natürlich die robusten Odenwälder Obstsorten aus traditionellem Hochstammanbau auf Streuobstwiesen. Einst seit vielen Jahrhunderten dem undurchdringlichen Wald der Hügel und Täler abgetrotzt, werden diese Wiesen alljährlich durch Beweidung freigehalten. Sonst würde sich der Wald diese Flächen innerhalb weniger Jahre zurückerobern.
Rund um die Siedlungen aus der Zeit um 800 n. Chr, die durch das Kloster Lorsch im Odenwald gegründet wurden, entstanden nahe bei den Häusern die Baumgärten, auch Bangert genannt. In vielen Ortschaften gibt es daher heute noch eine Bangertsgasse oder eine Flurbezeichnung am Bangert, entsprechend zum Wingert in früheren Weinbaudörfern. Erst außen um die Baumgärten herum lagen die Felder. Für das Überleben der Odenwälder Dorfgemeinschaften waren die Baumwiesen unabdingbar, die Obstbäume lieferten nahrhafte und gesunde Äpfel und Birnen, Zwetschgen, Kirschen oder auch – obwohl kein Obst – Nüsse. Damit war die Vitaminversorgung über den Winter gesichert.
Baumann | Bohnapfel | Goldparmäne | Reichelsheimer Weinapfel |
Noch heute prägen die Baumwiesen das abwechslungsreiche Landschaftsbild des Odenwaldes, wenn auch ihr Obst inzwischen auf dem EU-Markt ein Nischenprodukt für wahre Kenner darstellt. Mühsam ist die Pflege der Wiesen, der Bäume und die Obsternte – alles muß von Hand gemacht werden. Wer daher jetzt im Herbst durch den Odenwald fährt oder wandert, sollte keinesfalls achtlos an den handgemalten Schildern „Äpfel zu verkaufen“ vorübergehen! Ein ganz besonderer Schatz ist hier oft zu heben, unbeschreiblich viel besser als die gängigen Supermarktsorten.
Dafür stehen die Mitglieder des Fördervereins Odenwälder Apfel e.V. und setzen sich für den Erhalt und die Neuanlage von Streuobstwiesen, für einen sanften Tourismus und den verbesserten Absatz regionaler Produkte in der ganzen Region Odenwald ein. Diese ganzheitlich nachhaltige Idee verbindet Ökologie, Ökonomie und Tourismus miteinander, und so finden sich Betriebe unterschiedlichster Art aus den drei Landkreisen Odenwaldkreis, Kreis Bergstraße und Kreis Darmstadt-Dieburg seit 1996 zusammen, um diese Idee gemeinsam zu verwirklichen. Wichtig ist den Mitgliedern auch, ihr Wissen über traditionellen Obstbau weiterzugeben, fragen Sie nur in einem Betrieb nach, der das Apfellogo trägt. Sie werden sicherlich Spannendes, Kurioses und Nützliches über das Odenwälder Obst und seine Nutzung und Pflege erfahren. Der Förderverein Odenwälder Apfel e.V. hat sich aus der Hessischen Apfelwein- und Obstwiesenroute Odenwald e.V. entwickelt und ist seit 2012 unabhängig. Den Nutzen aus vielfältigen Synergieeffekten zwischen Landwirtschaft, Gastronomie, Tourismus und Naturschutz haben die Besucher des Odenwaldes, denn hier findet man eine intakte Landschaft mit abwechslungsreichem Erscheinungsbild. Erfrischender Wald, bunte Obstbaumwiesen mit unglaublicher Artenvielfalt, geheimnisvolle Burgruinen und idyllische Dörfer wechseln sich in schneller Folge ab. Ein Aushängeschild für die landschaftliche Attraktivität des ländlichen Raumes will der Verein sein und zudem Freizeiterlebnisse unter Einbeziehung aller Sinne vermitteln.
So bieten knapp vierzig Gastronomiebetriebe im gesamten Odenwald Kulinarisches von bodenständiger Hausmannskost bis zur feinen Erlebnisküche, immer mit einheimischen Produkten der jeweiligen Saison gekocht. Darunter gibt es für müde Häupter zahlreiche gemütliche Landgasthöfe mit Gästezimmern, Ferienwohnungen oder auch Ferien auf dem Bauernhof.
Im Hintergrund werkeln traditionelle Handwerksbetriebe mit Rohstoffen aus regionalen Quellen und liefern die Zutaten: Lebkuchen, Fleisch- und Backwaren, Käse, Trüffeln und hübsche Keramik.
Damit es auch im Glase gülden blinkt, sorgen etwa zwanzig Wirtshauskelterer, Keltereien und Brennereien für ständigen wohlschmeckenden regionalen Flüssignachschub. Die guten Äpfel dafür - und auch anderes Obst sowie Wurst und Fleisch, Nüsse, Gemüse, Eier, Honig und Bauernhofeis - liefern gut 10 Odenwälder Direktvermarkter, darunter auch zwei Baumschulen, die die Zukunft der Odenwälder Obstwiesen sicherstellen. Das nötige Fachwissen und den Informationsaustausch stellen 12 Fachverbände oder Fachvereine sicher, und ergänzt wird alles durch ein echt Odenwälder Theater, eine Reiseveranstalterin speziell mit Odenwaldreisen für Gartenfreunde und einem geheimnisvollen Kobold.
Von Roßdorf über Groß-Umstadt, Fränkisch-Crumbach, Reinheim, Groß-Bieberau, Brensbach und Reichelsheim, weiter vom Mühltal über das Fischbachtal bis hinunter nach Fürth und Rimbach zeigen die Odenwaldgemeinden, daß ihnen der traditionelle Obstbau am Herzen liegt, indem sie trotz allgegenwärtig angespannter Finanzlage treue Vereinsmitglieder sind. Auch der Odenwaldkreis als Ganzes gehört dazu. Verstärkt wird der Verein durch Einzelmitglieder wie Ehrenmitglied Horst Schnur oder Erik Erstfeld, die sich seit vielen Jahren energisch für den Odenwälder Apfel einsetzen. Insgesamt schaffen gut 100 Mitglieder so ein rundes Bild vom Odenwald und seinen köstlichen Erzeugnissen. Informationen über die Mitglieder und den Verein: www.odenwaelder-apfel.de
Marieta Hiller September 2013, Fotos Armin Treusch
Einführung in die besondere Welt der Streuobstwiesen
Bei der JHV der NABU-Gruppe Beedenkirchen gab Florian Schumacher einen umfassenden Einblick in die Arbeit der Streuobstwiesenretter (vereinsunabhängige kreisübergreifende Plattform zum Erhalt der Streuobstwiesen). Beim anschaulichen Jahresbericht des Vorsitzenden Ulrich Rieckher wurde mit Fotos an die Anfänge der Streuobstwiese erinnert, die inzwischen mit großer Blütenpracht erfreut und mit verschiedenen Obstbäumen sowie einem selbst gebauten Insektenhotel weiter aufgewertet wird.
In den neuen Obstbäumen wurden zwei Ansitzstangen für Greifvögel errichtet. Florian Schumacher zeigte sich begeistert von diesem artenreichen Kulturbiotop.
Weitere Aktivitäten des NABU Beedenkirchen: die NABU-Jugendgruppe hängte entlang des Senioren-Wanderweges in der Nähe der einzelnen Ruhebänke Nistkästen auf. Die Papiersammlung zur Aufbesserung der Vereinskasse war trotz intensiver Information der Dorfbewohner 2015 rückläufig. Im Naturschutzgebiet Wiesentälchen wurde mit finanzieller Unterstützung des Kreises Bergstraße Gelände für einen Amphibienteich angekauft, die erste Füllung tätigte die Freiwillige Feuerwehr Beedenkirchen. Auf dem Gelände der Kuralpe konnte wieder Winterfutter für die Vögel hergestellt werden. Die Nistkästen in der Gemarkung wurden von zwei Teams der NAJU-Kids gereinigt. Nicht immer waren Vögel eingezogen: ein stattliches Hornissennest in einem der Nisthilfen war von seinen Bewohnern glücklicherweise schon verlassen worden. Der neue Bauwagen soll zu einem festen Treffpunkt ausgebaut werden.
Erschienen im Maiheft 2016 des Durchblick, W. Koepff
Die Schweizer Wasserbirne ist Obstsorte des Jahres 2017
Der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald hat in Kooperation mit den Streuobstwiesenrettern und dem Umweltbildungszentrum Schatzinsel Kühkopf die Obstsorte des Jahres 2017 gewählt. Damit soll auf den Schutz und Erhalt der Artenvielfalt und der typischen Kulturlandschaft als auch auf die nachhaltige Nutzung dieser Artenvielfalt aufmerksam gemacht werden. Die Schweizer Wasserbirne ist eine alte regionaltypische Sorte auf der Altrheininsel am Kühkopf in Hessens größtem Naturschutzgebiet Knoblochsaue.
Eine Gruppe von Grundschulkindern un-ter Anleitung von Streuobstpädagogin Lisa Felker kümmert sich im „grünen Klassenzimmer“ als Paten um die Birne. Die Streuobstprojekte des Geo-Naturparks sollen Öffentlichkeit als auch Kommunen auf alte Sorten aufmerksam machen, über die Bedeutung der regionaltypischen Kulturlandschaft der Streuobstwiesen informieren so-wie dazu anregen, sich für deren Schutz und Erhalt einzusetzen. (gp 10-2017)
Geschichte einer Apfelsorte: was aus der Kalbfleisch-Veredelung wurde
Familie Becker aus Asbach hatte einmal einen alten Apfelbaum, der „Kalbfleisch“ genannt wurde. Er stand in Richen bei Groß-Umstadt. Kurz nachdem der Baum aus Altersgründen zusammengebrochen war, konnte Frau Becker jedoch ein paar Zweige retten, nahm sie mit nach Hause und versuchte, sie in ihrem Garten auf einen bestehenden Apfelbaum zu veredeln. So könnte sich die alte Sorte erhalten lassen. Eines der Veredelungsreiser ist erfreulicherweise tatsächlich an-gewachsen. Das ist nun schon einige Zeit her.
Anfang 2013 meldete sich Frau Becker dann bei den Streuobstwiesenrettern, da sie im Durchblick deren Sortenfahndung gelesen hatte. Dort war neben vielen anderen als verschollen geltenden Obstsorten auch nach dem Kalbfleischapfel gesucht worden. Am 24. Januar 2014 konnten die Streuobstwiesenretter von Frau Beckers veredeltem Kalbfleischapfelbäumchen zwei Edelreiser schneiden und brachten sie zur Baumschule Müller zum Veredeln. Die Baumschule ist Mitglied im Förderverein Odenwälder Apfel e.V. und veredelte einen Teil dieser Reiser im Frühjahr 2014 auf eine schwachwachsende Unterlage und versuchte aus dem Rest so viele Hochstämme wie möglich zu veredeln. Daraus sind nun inzwischen ein Hochstamm und zwei Buschbäumchen gewachsen.
Eines der schwachwachsenden Bäumchen wird nun Frau Becker als Dankeschön für ihre Unterstützung zur Rettung des Kalbfleischapfels in den kommenden Wochen übergeben und in ihrem Garten eingepflanzt. Dieses Bäumchen wird vielleicht schon nach zwei Jahren die ersten Früchte tragen. Bei den Hochstämmen wird das etwas länger, so etwa mindestens 5 Jahre dauern. Das ist aber immer auch von der Sorte abhängig. „Da wir noch nicht viel über den Kalbfleischapfel wissen, wissen wir auch nicht, ob die Sorte früh oder spät in Ertrag kommt“, so Streu-obstwiesenretter Martin Schaarschmidt, ebenfalls Mitglied im Apfelverein. Bei besonders starkwachsenden Sorten wie Kaiser Wilhelm oder Gravensteiner könne das auch gerne mal 10-12 Jahre dauern, bis der erste Apfel dranhängt. Da die Unterlage auch immer einen gewissen Einfluß auf die aufveredelte Sorte hat, können die Früchte auf dem künftigen Bäumchen von Frau Becker etwas anders sein als die, die auf Samlingsunterlagen als Hochstamm veredelt werden. So könnte es sein, daß die Früchte auf der schwachwachsenden Unterlage z. B. größer werden.
Glücklicherweise hingen in diesem Sommer auch schon zwei Äpfelchen an dem von Frau Becker veredelten Ästchen, sodaß man den Kalbfleisch endlich einmal zu Gesicht bekommen konnte - siehe Fotos! Da die Früchte jeweils von einem Apfelwickler befallen waren, könnten sie leider nicht voll am Baum ausreifen und mußten schon Ende August geerntet werden. Die Fruchtproben wurden anschließend an einen Pomologen zur Begutachtung gesendet. Dieser konnte die Sorte nicht bestimmen. Das spricht dafür, daß der Kalbfleisch eine eigenständige Sorte ist und nicht ein bekannter Apfel, den man unter einem anderen Namen kennt.
Im Sommer konnten von Frau Beckers Veredelung erneut zwei Reiser geschnitten werden, mit denen inzwischen wieder einige Veredelungen vorgenommen wurden. Da die Veredelungsstelle von Frau Beckers Kalbfleisch mit Obstbaumkrebs befallen ist, war es höchste Zeit, die Sorte abzuveredeln, damit sie so an mehreren Standorten angepflanzt und gesichert werden kann. Interessanterweise erhielten die Streuobstwiesenretter im Herbst 2014 eine weitere Meldung zu einem Standort eines Kalbfleischapfels, diesmal aus dem etwa 30 km vom Baum in Richen entfernten Mittershausen. Dieser etwa hundertjährige Baum trug in diesem Jahr reichlich Früchte, sodaß auch hier Fruchtproben eingesammelt werden konnten. Auf den ersten Blick schienen die Früchte mit dem anderen Kalbfleischapfelbaum übereinzustimmen, was so auch von einem Obstsortenkundler mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bestätigt wurde. Außerdem wurden die Fruchtproben weiteren Obstsortenkundlern vorgelegt, von denen keiner den Kalbfleischapfel selbst, noch die Sorte unter einem anderen Namen kannte. Zwei Pomologen äußerten jedoch unabhängig voneinander, daß der Kalbfleischapfel aufgrund seines Aussehens sowie seines Geschmacks wohl einmal aus einem Samen einer Goldparmäne entstanden ist. Die Streuobstwiesenretter werden die Sorte nun in den nächsten Jahren weiter beobachten, vermehren und an verschiedenen Standorten auspflanzen. Vielleicht werden ja noch weitere Standorte der Sorte bekannt, sodaß sich dann mit letzter Gewißheit sagen läßt, daß der Kalbfleischapfel gefunden und dann hoffentlich auch langfristig gerettet ist. Der Name „Kalbfleischapfel“ stammt nach Vermutung des Baumbesitzers aus Mittershausen übrigens sehr wahrscheinlich von dem sehr hellen, fast weißen Fleisch des Apfels ab.
Martin Schaarschmidt, Marieta Hiller - im Dezember 2014
Verschollene lokale Obstsorten: Wurde der Kalbfleischapfel gefunden?
Januar 2013:
Auf unsere Vorstellung der Streuobstwiesenretter im letzten Durchblick meldete sich eine Leserin aus Modautal bei Martin Schaarschmidt mit dem Hinweis, daß sie einen Apfelbaum im Garten habe, dessen Sorte sie als Kalbfleisch bezeichne. Dieser Baum wäre wohl schon sehr alt, aber auf einer Seite würde er noch treiben und tragen. Inzwischen wurde ein Zweig abgenommen, um ein Edelreis zu ziehen, mit dem dann ein gesunder Baum veredelt werden kann. Das Auffinden des Kalbfleischapfels wäre ein toller Erfolg, und die Leserin wird dann natürlich kostenlos einen frisch veredelten Kalbfleischapfel bekommen, sodaß auch sie weiterhin diese Sorte in ihrem Garten hat, wenn der Altbaum mal in ein paar Jahren altersbedingt absterben sollte. Ist das Edelreis auf einen Baum aufgesetzt, müssen wir warten, bis wir die ersten Früchte haben, erst dann kann man die Sorte bestimmen. Der Spender-Baum stammt ursprünglich aus Richen bei Groß-Umstadt, sodaß sich die Streuobstwiesenretter nun dort auf die Suche nach weiteren Kalbfleischexemplaren machen. ms/mh - Wer hat eine Zeichnung oder ein Foto? Bitte an die Redaktion schicken: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Die Borsdorfrenette oder Kalbfleischapfel in Richen. Die Äpfel leuchten so schön und die Besitzerin hofft auf eine Frucht im Herbst. Weil der Baum ursprünglich sehr hoch war und so weit von ihrem damaligen Wohnort Griesheim stand, ist er nie geschnitten oder gespritzt worden und hatte doch gar keine Krankheiten. Dieser Baum wurde vor Jahren als Borsdorfer Renette bestimmt. Eine Borsdorfer Renette ist jedoch keine einzelne Apfelsorte, sondern ein Sammelbegriff für mehrere Apfelsorten (z. B. Edelborsdorfer, Zwiebelborsdorfer usw.).
Der Kalbfleischapfel oder Borsdorfer Renette: Neues von einer verschollenen Odenwälder Obstsorte
Eine Zeittafel des Obstbaues im Odenwald für die Jahre von 1071 bis 1954 wurde von H. W. Debor in der Festschrift „Geschichte des Wein- und Obstbaues im Odenwald“ anläßlich des 65 Jährigen Bestehens des Kreisobstbauverbandes Erbach i. Odw. 1898 - 1954 zusammengestellt. Demnach führte die hessische Regierung im Jahr 1572 Borsdorfer Apfelbäume von Gießen ein.
Sie sind damit eine der ältesten pomologisch bekannten Obstsorten im Odenwald.
Details zum Obstbau im Odenwald, zu geeigneten Ostsorten für verschiedene Böden und Klimaverhältnisse in der Region findet man auf den Seiten der Streuobstregion Odenwald.
Steffen Kahl vom Pomologenverein erläutert zum Kalbfleischapfel: er wurde nur in der historischen Literatur genannt als Odenwälder Borsdorfer (Kalbfleischapfel = Lokalsorte). Im Verzeichnis der für den Kreis Offenbach empfohlenen Obstsorten von 1914, 1. Bezirk Main- und West-Bezirk, findet sich eine Kurzbeschreibung :Reifezeit Dezember - April, Frucht klein bis mittelgroß, plattrund, gelbgrün, später weißgelb und sehr oft schön rot gestreift. Fleisch ist weiß, saftig, ohne Gewürz. Baum wächst kräftig und bildet eine breitkugelige Krone, sehr reichtragend. Früchte hängen fest im Sturm. Gedeiht am besten in gutem, mäßig feuchtem Boden. Eine Lokalsorte, die in Langen, Offenthal und Egelsbach verbreitet ist. Wird viel als Borsdorfer verkauft. In diesem Verzeichnis sind auch noch die Lokalsorten Tellerbirne und Weißbirne genannt und kurz beschrieben.
Das Obstsortiment für die Provinz Starkenburg, Darmstadt 1915 nennt den Kalbfleischapfel für den Kreis Dieburg, wo er auch Engelsberger Winterborsdorfer genannt wurde. Für den Kreis Offenbach findet sich wieder der Kalbfleischapfel (= Odenwälder Borsdorfer). Außerdem findet man hier auch einen Glasapfel und eine Lengfelder oder Odenwälder Weinbirne und wieder die Weißbirne, Tellerbirne, allerdings ohne Beschreibung. (ms/mh . Januar 2013)
Der Siebenschläfer
Nein, der ist nicht gemeint...
Der Siebenschläfer oder Faulenzer
Nein, hier geht es nicht um das kleine pelzige Wesen mit den großen großen Augen, das uns alljährlich im Frühsommer prophezeit, wie das Wetter für die nächsten sieben Wochen wird.
Angeblich kommt dieses putzige Tierchen ja nicht aus den Federn und treibt sich dafür nachts draußen rum.
Vielmehr geht es heute um einen Apfel: der kommt auch nicht frühzeitig in die Puschen, weshalb er im Volksmund auch Faulenzer genannt wird. Eigentlich heißt er Siebenschläfer wie sein pelziges Pendant. Und er wurde vom Hessischen Pomologenverein zum Apfel des Jahres 2013 gekürt. Schauen wir uns diesen hochdekorierten Faulenzer doch einmal näher an: er ist zuhause im Lahn-Dill-Kreis und kann für Hausgärten sehr empfohlen werden, besonders in rauen Gegenden wie dem Odenwald, denn durch sein spätes Erwachen machen ihm die Frühjahrsfröste wenig aus. Die Äpfel sind widerstandsfähig und lecker als Tafelobst, besonders für Kinder, weil sie wenig Säure enthalten und gutes Fruchtfleisch geben. Außen sind sie leuchtend gelb mit Streifen und Punkten, aber ohne Schorf. Da die Schale etwas fettig ist, lassen sie sich prima auf Hochglanz polieren. Und duften tun sie auch noch, die Siebenschläferäpfel – da muß man einfach hineinbeißen!
Das ist auch gut so: denn geerntet werden sie ab Ende September, aber bis Mitte Dezember sollten sie aufgegessen sein, denn dann verlieren sie ihre Saftigkeit.
Also wohlbekomms: auf zum Siebenschläfersuchen!
Marieta Hiller, September 2013
Noch ein Siebenschläfer:
http://pomologen-verein.de/fileadmin/user_upload/Landesgruppen/HessLokal_2013.pdf
Der Siebenschläfer ist eine alte Sorte des Kulturapfels (Malus domestica), die in dem Gebiet um das Solmsbach-Tal (im Lahn-Dill-Kreis) heimisch ist. Ein weiterer gebräuchlicher Name war Faulenzer.
Alle Namen zielen auf die Eigenschaft des Baumes ab, seine Blüte (und auch seine Blätter) besonders spät auszutreiben. Durch diese Eigenschaft ist der Baum auch für frostgefährdete Lagen noch gut geeignet. Die Sorte ist anspruchslos und gedeiht auch noch auf sandigen Böden. Die Anfälligkeit gegenüber Pilzkrankheiten wie Schorf und Obstbaumkrebs sind sehr gering. Die Bäume werden groß, überhängend-schirmartig und sind sehr gesund, trotzdem ist ein regelmäßiger Pflegeschnitt zu empfehlen. Der Ertrag beginnt relativ früh und ist verlässlich.
Die Äpfel haben eine grüngelbe Grundfarbe, die fast vollständig von der hell- bis brauroten und gestreiften Deckfarbe überzogen werden. Die hell gefärbten Lentizellen sind gut zu erkennen. Das Fruchtfleisch ist ebenfalls leicht grünlichgelb bis rötlich, saftig und mildsäuerlich und süß. Die Sorte Siebenschläfer ist eine gute Wirtschaftssorte und frisch eine gute Tafelsorte. Durch seine Eigenschaften, wie die späte Blüte, schöne Färbung und feste Schale, sowie die geringe Anfälligkeit für Krankheiten, ist die Sorte für den Hausgarten und die Streuobstwiese gut geeignet.
Eine erste Erwähnung erfolgte in dem Werk "Unsere besten deutschen Obstsorten" (Wiesbaden um 1930). Im Jahr 2013 der Wahl des Siebenschläfers zur Hessische Lokalsorte des Jahres 2013 durch die Landesgruppe Hessen des Pomologen-Vereins e.V. sind nur noch Altbäume in der Landschaft des Lahn-Dill-Kreises zu finden.
Pomologen-Verein Hessen
Der Siebenschläfertag ist am 27. Juni und ein Gedenktag für die sieben Schläfer von Ephesus. Die gleichnamige alte Bauernregel besitzt ihre Relevanz als Lostag jeweils etwa 10 Tage später um den 7. Juli, aufgrund der gregorianischen Kalenderreform.
Sieben Wochen = 15. August, Ende des Saftstiegs in den Pflanzen!
Ein alter Apfelbaum, von dem nur noch die äußere Hülle steht - aber er trägt alljährlich Äpfel!
Unglaublich aber doch wirklich. Seit Jahren besteht dieser Apfelbaum am Verbindungsweg zwischen dem Hohenstein und Raidelbach fast nur noch aus seiner Rinde. Der Stamm ist gänzlich hohl und trotzdem trägt diese Baumruine jedes Jahr Äpfel, in diesem Jahr besonders viele. Foto: Walter Koepff
Alles über Streuobstwiesen: Theorie und Praxis
Hier gibt es neben der Entwicklungsgeschichte und den wichtigen Aufgaben einer Streuobstwiese konkrete Hilfen zu geeigneten Obstsorten, zu Verbänden und Insti-tutionen die weiterhelfen können sowie zu Pflege und Obstverwertung. Jede Menge Literaturtipps und Links zu Kelterern, Brennern und anderen Verarbeitern sind ebenfalls zu finden.
Wiese gesucht - Wiese zu verpachten:
ein besonderes Angebot ist die Grundstücksbörse der Streuobstwiesenretter. Sie soll Wiesen, die von ihrem Besitzer nicht mehr gepflegt werden können, an einen neuen Nutzer vermitteln. Dabei bleibt es natürlich jedem Besitzer überlassen, ob er sein Grundstück verkaufen, verpachten oder sein Obst gegen die Pflege der Streuobstwiese abgeben möchte. Wer also ein Grundstück jemandem anderen zur Verfügung stellen möchte oder aber auf der Suche nach einem Grundstück zum Kauf, zum Pachten oder lediglich zum Beernten ist, findet hier den entsprechenden Ansprechpartner. Für den Kreis Bergstraße ist dies Beate Weis vom Nabu Heppenheim, Telefon: 06252/6315 (abends), Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Für den Kreis Darmstadt-Dieburg steht noch kein Ansprechpartner für die Grundstücks-börse fest. Die Streuobstwiesenretter haben aber Kontakt mit der Kreisverwaltung aufgenommen.
Schulprojekt: Saft aus herrenlosem Obst
Im Rahmen des Projektes "Saft aus herrenlosem Obst" ernten die Streuobstwiesenretter Äpfel von kommunalen Flächen und privaten Grundstücksbesitzern, die ihre Äpfel nicht selbst ernten möchten und sie für das Projekt überlassen. Das Obst wird zunächst in zwei lokalen Keltereien gekeltert (Flaschenabfüllung und nach dem Bag-In-Box-Verfahren) und im Anschluß mit selbst gestalteten Etiketten bzw. Boxen verkauft. Mit dem Erlös werden dann weitere geplante, aber auch bereits laufende Streu-obst-Projekte finanziert. Das Apfelsaftprojekt soll ab 2013 vor allem in Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten durchgeführt werden, die für das Sammeln des Obstes eine Saftspende erhalten. Außerdem ist geplant, diese Aktion mit entsprechenden Umweltbildungsprogrammen zu begleiten. Hierzu fanden bereits erste Gespräche mit Vertretern der Umweltschulen im Rahmen einer Versammlung am Naturschutzzentrum Bergstraße Anfang Juni 2012 statt. Das Saftprojekt startete in kleiner Form im Herbst 2012 im Rahmen des Freiwilligentages und soll in den folgenden Jahren mehr und mehr ausgeweitet werden.
Bis zum Beginn des Hessentages 2014 in Bensheim wollen die Streuobstwiesenretter auf dem Gelände des Wambolder Sandes in Kooperation mit der Stadt Bensheim, des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald sowie örtlichen Vereinen den "Streuobstrettungsweg" als einen etwas anderen Lehrpfad anlegen. Zu finden ist das alles hier.
Gesucht wird: Hans Kasper - zuletzt gesehen: in Rimbach
Hans Kasper ist eine alte Apfelsorte, die im Odenwald früher weit verbreitet war und zurzeit verschollen ist. Zuletzt gesehen wurde Hans Kas-per in Rimbach „In der Hohl“. Seit einem schweren Unwetter fehlt von ihm jedoch jede Spur. Ein Hinweis der Bevölkerung aus Mitlechtern, die ihn vor kurzem noch auf einer Streuobstwiese gesehen haben, führte bislang leider noch nicht zum gewünschten Erfolg. Für sachdienliche Hinweise, die zum Auffinden von Hans Kasper führen, haben die Streuobstwiesen-retter eine Belohnung von 100 Liter Apfelsaft und Apfelwein von unseren heimischen Streuobstwiesen ausgesetzt.
Neben Hans Kasper werden auch weitere verschollene Apfel- bzw. Birnensorten gesucht: Bergapfel, Heppenheimer Renette, Kalbfleischapfel, Odenwälder Borsdorfer, Pflasterapfel, Brum-birne, Ochsenbirne, Odenwälder Weinbirne. Falls jemand den Standort eines Baumes der Sorte Hans Kasper oder der anderen genannten Sorten kennt, wird er gebeten, sich mit den Streuobstwiesenrettern in Verbindung zu setzen, damit diese seltenen Obstsorten vor dem Aussterben bewahrt und wieder in unserer Region angepflanzt werden können. Damit möchten die Streuobstwiesenretter, die auch Mitglied im Förderverein Odenwälder Apfel e.V. (vormals Hess. Apfelwein- und Obstwiesenroute Odenwald) sind, zur Erhaltung der Streuobstwiesen sowie des Landschaftsbildes unserer Heimat beitragen und die biologische Vielfalt in unserer Region bewahren. Kontakt: Martin Schaarschmidt, Lautertal 0170/8 66 48 90 oder 06254/94 08 63.
M. Hiller - erschienen im Durchblick-Dezemberheft 2012
Odenwälder Apfeltauschbörse: der eine hat, der andere sucht!
Kurze Wege und optimale Verwertung von Odenwälder Obst hat die Initiative von Albin Strecker im Blick. Menschen ohne eigene Obstbäume, aber mit großem Apfelsaftdurst bringt er zusammen mit Baumwiesenbesitzern, die ihren Bestand nicht ernten und verwerten können. So kann beiden geholfen werden.
Jeder kennt die Bilder: die allerbesten Äpfel, und oftmals sogar heimische Sorten, die es in keinem Supermarkt zu kaufen gibt, liegen im Straßengraben, auf Wiesen und Höfen und verfaulen. Wolken von Wespen bevölkern die süße „Umweltverschmut-zung“: Äpfel, die wirklich Geschmack haben, die einen eigenen Charakter haben - das ist ein Anblick, der schmerzt.
Zugleich kann dieses Obst vom Besitzer nicht kostendeckend geerntet und vermarktet werden. Die Ernte ist auf Obstwiesen nur in Handarbeit möglich, denn jeder Baum ist ein Individuum - anders als auf den großen Obstplantagen, wo normierte Baum-reihen auf die Erntemaschinen warten. Der Absatzmarkt für einheimisches Obst ist schwierig, denn die großen Ketten nehmen nur EU-Genormtes. Eigenwillige Äpfel, so wie die Natur sie wachsen läßt, sind dort unerwünscht, denn der Kunde verlangt makellose Ware. Daß dabei der Geschmack auf der Strecke bleibt, merkt er ja erst, wenn er zuhause hineinbeißt in sein EU-Norm-Obst. Mancher Endverbraucher wünscht sich aber gerade die knorrigen, charaktervollen Äpfel seiner Heimat und möchte auch gerne Saft aus genau diesen Äpfeln trinken.
Die Apfeltauschbörse von Albin Strecker macht das möglich: hier werden Listen geführt von Baumbesitzern, die ihr Obst den wahren Genießern zur Verfügung stellen. Zunächst beschränkt sich das Gebiet noch auf Mörlenbach, Rimbach und Birkenau. Das Projekt beruht auf gegenseitiger Hilfe: wer Obst holt, kann dafür etwas anderes anbieten, zum Beispiel eine Baumpatenschaft oder auch Hilfe bei der Baumpflege. Der Baumbesitzer kann neben seinem Obst auch wichtige Erfahrung und Wissen weitergeben.
Albin Strecker ist was Odenwälder Obst betrifft, vorbelastet: als Kind fuhr er mit seinem Vater bei der herbstlichen Apfel-Sammeltour für eine Kelterei mit, später übernahm er das kleine Ladengeschäft auf dem Hof, in dem auch diese Säfte verkauft werden. Drei Generationen wirken hier zusammen und sorgen dafür, daß das Obst von Odenwälder Baumwiesen auf kurzen Wegen zur Kelterei kommt und dort zu Saft für die Region gekeltert wird. Reife frische Mostäpfel werden von Familie Strecker nach Heddesbach geliefert, von dort erhalten die Obstlieferanten dann „ihren“ Saft. Ähnlich könnte eine Kooperation im Lautertal und im Modautal mit naheliegenden Keltereien aufgebaut werden. Inzwischen stellt Familie Strecker eine der Odenwälder Apfelhoheiten: Tochter Alessa repräsentiert für die Region und für allerbestes Odenwälder Obst von Baumwiesen. Selbstverständlich gehört Albin Strecker und seine Apfeltauschbörse auch dem Förderverein Odenwälder Apfel e.V. an. Kontakt: Telefon 06253 / 6303, Telefax 06253 / 806 791
(mh - erschienen im Durchblick Oktoberheft 2012)
Förderverein Odenwälder Apfel e.V. stellt einen lebendigen Verein neu dar
Juni 2012: Phönix erhob sich aus der Asche
Schwierig ist es, einen Verein zu unterhalten, der sich aus gewerblichen Mitgliedern aus drei Landkreisen zusammensetzt. Leicht dagegen ist es für die Mitglieder, ihre Ziele und Vereinszwecke genau zu beschreiben: den Erhalt und die Pflege der Odenwälder Kulturlandschaft der Obstwiese – „Baumstücker“, wie man auf gut odenwälderisch sagt, und die Vermarktung der hier erzeugten Produkte in einer Weise, die Wertschätzung für Produkt, Erzeuger und Genießer zeigt. Darin gibt es kein Wanken, da stehen alle mit Herzblut und Überzeugung dahinter.
Die formale Gestalt des bisherigen Vereins Hessische Apfelweinroute Odenwald e.V. dagegen sorgte immer wieder für Reibung: schon der Name war vielen zu sperrig. Das Finanzamt wollte den gemeinnützigen Zweck der Vereinigung aus Wirtschaftsbetrieben nicht mehr anerkennen. Immer wenn die Saison es erfordert, daß der Verein sich der Öffentlichkeit gut sichtbar präsentiert, haben die Mitgliedsbetriebe daheim alle Hände voll zu tun. Und zu guter Letzt gab es noch Differenzen mit der Marketinggesellschaft Gutes aus Hessen (MGH), die die Regionalschleifen der Apfelweinroute unterhielt, aber nicht in gewünschtem Maße unterstützte.
Schließlich reifte im Vorstand der Entschluß - stets von den Mitgliederversammlungen mitgetragen, sich als Gruppierung von der MGH loszulösen und eine eigenständige Form zu finden, die sich den Erfordernissen besser anpaßt. Gut zwei Jahre brauchte es, bis man sich schließlich offiziell von der MGH trennte und einen in mehreren sehr kreativen Arbeitssitzungen errungenen Leitfaden für die Gruppe zu finden. Und so entwickelte sich aus der sperrigen Hessischen Apfelwein- und Obstwiesenroute Odenwald e.V. der neue Förderverein Odenwälder Apfel.
Schon der Name zeigt klar und knapp, worum es dem Verein geht: um die Förderung des Odenwälder Obstes. Ergänzend muß dazu erwähnt werden, daß damit alle robusten einheimischen Hochstammobstsorten gemeint sind, nicht nur Äpfel, und daß passend zur typischen Odenwälder Kulturlandschaft kein auf Massenproduktion ausgelegtes Plantagenobst dazu zählt.
Was aus der Landschaft verschwindet - und was sich neu zeigen wird:
- ein abhängiger Verein mit überarbeiteten Ehrenamtlern verschwindet, dafür werden administrative Aufgaben nun auch von der Odenwald Tourismus GmbH mit übernommen, die den Verein unter ihre Fittiche genommen hat;
- fest installierte Routen in der Landschaft verschwinden, dafür sollen Besonderheiten in der Landschaft als Erlebnispunkte präsentiert werden; das Logo der MGH (der rote Apfel im grünen Pfeil) wird verschwinden, dafür wird das neue frischgrüne Logo sich an den Mitgliedsbetrieben, auf Informationstafeln, bei Veranstaltungen und Aktionen zeigen;
- die klassische Vereinsstruktur tritt in den Hintergrund, dafür wird ein Katalog der Stärken und besonderen Angebote der Mitglieder erstellt, nicht nur im kommerziellen Bereich, sondern vor allem im Bereich der Wissensvermittlung; der kommerzielle Bereich wird sich in buchbaren Angeboten der Mitglieder präsentieren, der ehrenamtliche Bereich wird einen „Wissenspool“ bilden, aus dem Hobbygärtner, Verbraucher, Odenwald-Liebhaber, Obstbauern, Naturschützer und Genießer sich bedienen dürfen und der vom Können und Wissen der Mitglieder gespeist wird;
Was bestehen bleibt: die Liebe zur Odenwälder Landschaft und ihren Erzeugnissen
Land und Leute im Odenwald sind etwas Besonderes, und sie gehören untrennbar zusammen. Handwerkliche Arbeit, hochwertige Erzeugnisse, fachkundige Präsentation findet man bei den Mitgliedern. Und so fiel es der Mitgliederversammlung Ende März nicht schwer, neben allen übrigen - schnell abgehandelten - Regularien den einstimmigen Beschluß zu fassen, daß der großangelegte Veränderungsprozeß sich in einem neuen Namen (Förderverein Odenwälder Apfel e.V.), einem neuen Logo und dem neuen Leitbild niederschlagen soll.
Seither ist einige Zeit ins Land gegangen, die Ausarbeitung des Corporate-Design Handbuchs für das neue Logo sowie der Markenschutz benötigten Zeit, die Frage wie der Internetauftritt sowie andere Präsentationen des Vereins zu gestalten sind, neue Werbemittel wie Bembel, Gläser, Fahnen und vieles mehr beanspruchen die Aktiven des Vereins und die neue Dachorganisation Odenwald Tourismus GmbH. Vieles ist deshalb zur Zeit noch improvisiert, die Selbstdarstellung des Vereins gleicht noch einer Baustelle. Aber eins steht fest: was die Inhalte betrifft, stehen die gut 120 Mitglieder wie ein Mann dahinter.
Aktuell muß nun eine neue Satzung ausgearbeitet werden, die in einer zweiten Mitgliederversammlung im am 14. August 2012 beschlossen werden kann. Darin wird die neue Struktur des Vereins zum Ausdruck kommen, auch Mitglieds- und Förderbeiträge müssen neu gestaltet werden, und am Schluß des ganzen Prozesses wird es sicherlich eine Auftaktveranstaltung geben, die den neuen Verein in der Region fest verankern wird.
Marieta Hiller, Juni 2012