Vielseitige Tätigkeit: Aufgabe umfasst Unterstützung bei Anträgen, bei der Gesundheits- und Vermögenssorge / Bewerbungen und Informationen zur Qualifikation beim Fachbereich Soziale Dienste

Kreis Bergstraße (kb). Berufsbetreuerinnen und Berufsbetreuer werden vom Amtsgericht für volljährige Personen bestellt, die zum Beispiel aufgrund einer Erkrankung oder Behinderung ihre Angelegenheiten nicht mehr vollständig selbst regeln können. Unter Betreuung ist hier nicht Pflege und Versorgung im Alltag zu verstehen, sondern zum Beispiel das Organisieren von Hilfen, das Stellen von Anträgen und die Unterstützung und bei Bedarf auch Vertretung in der Gesundheits- und Vermögenssorge.

Behindertenhilfe Bergstrasse und Odenwälder feine Spezialitäten nutzen Budget für Arbeit

Seit dem 1. Januar 2018 haben Menschen mit Behinderungen, die den Anspruch auf eine Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) haben, die Möglichkeit, das Budget für Arbeit nach § 61 SGB IX zu nutzen. Arbeitgeber, die Menschen mit Beeinträchtigungen beschäftigen, erhalten dafür einen Lohnkostenzuschuss. Mit dem Budget für Arbeit soll Menschen mit Behinderungen eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vereinfacht werden.

Auch Jan Israel von der Behindertenhilfe Bergstrasse gemeinnützige GmbH (bhb) nimmt das Budget für Arbeit in Anspruch. Seit dem 15. Juni 2022 ist er bei der bhb in Fürth beschäftigt und durchlief dort den Berufsbildungsbereich, als im August desselben Jahres Monica Gehrig-Himmel und Johannes
Gehrig von der Firma Odenwälder feine Spezialitäten eine Anfrage stellten: Die Firma suchte einen Mitarbeiter für die Unterstützung im Betrieb. Da sich Jan Israel bereits für die Qualifizierung im Bereich Garten- und Landschaftspflege ausgesprochen hatte, war laut Werkstattleiter Udo Dörsam schnell klar,
dass Jan diese Aufgaben und Tätigkeiten für Odenwälder feine Spezialitäten übernehmen könnte. Die Vorgespräche und die Begleitung über die gesamte Zeit hat federführend bhb-Bildungsbegleiter Dominik Unrath übernommen.

Jans Karriere bei der Manufaktur in Grasellenbach begann mit einem zweimonatigen Praktikum im Herbst 2022. Darauf folgten Gespräche über die Einrichtung eines sogenannten „Kombi-BiB“-Platzes. Die Abkürzung „BiB“ steht für Betriebsintegrierte Beschäftigung, einem Konzept, mit dem Menschen mit Behinderungen, die in einer WfbM beschäftigt sind, ihren Arbeitsplatz in Betriebe des allgemeinen Arbeitsmarkts verlagern. Bei einem sogenannten „Kombi-BiB“ arbeitet der Beschäftigte einen Teil der Woche in der Werkstatt für behinderte Menschen und den anderen Teil im regulären Betrieb.

So begann Jan Israel am 1. November 2022 ein „Kombi-BiB“, im Rahmen dessen er zwei bis drei Tage pro Woche bei Odenwälder feine Spezialitäten und die restliche Zeit im Berufsbildungsbereich der bhb arbeitete. „Hier zeigte sich, dass er immer sicherer wurde und fast eigenständig die anfallenden Arbeiten anging“, wertet Dominik Unrath Jans Entwicklung. „Auch neue Tätigkeiten konnte er nach kurzer Einarbeitung erfolgreich umsetzten.“

Erster bhb-Beschäftigter aus Fürth profitiert vom Budget für Arbeit

Seit dem 20. September 2024 nimmt Jan Israel das Budget für Arbeit in Anspruch. Er ist der zweite Klient der bhb, der von dieser Leistung profitiert. Es ist eine Bereicherung für Jan, in einem regulären Betrieb zu arbeiten. Er übernimmt mittlerweile sehr viel Tätigkeiten im Unternehmen, erledigt diese
gewissenhaft und sehr ordentlich. „Er kümmert sich um Hof, Haus, Stall und die Außenanlage. Hilft in der Produktion und im Lager sowie bei der Vorbereitung und dem Aufbau von Veranstaltungen“, fasst Udo Dörsam den Tätigkeitsbereich seines Beschäftigten zusammen. „Wer ihn in Aktion sehen möchte, kann gerne am 17. November von 11:00 bis 18:00 Uhr beim Brenn- und Backtag in Grasellenbach-Litzelbach vorbeischauen.“

Die Kolleginnen und Kollegen bei Odenwälder feine Spezialitäten sehr zufrieden mit Jan Israel. Im Abschlussgespräch lobte Monica Gehrig-Himmel nochmals ausdrücklich die schnelle Bearbeitung ihrer Anfrage bei der bhb. Von ihrem Gesuch bis zum Beginn des Praktikums waren nur wenige Tage
vergangen. Ebenfalls dankte sie Dominik Unrath für die Begleitung. Auch bhb-Geschäftsführer Christian Dreiss, der als stellvertretender Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft WfbM Hessen für die Einführung des Budgets für Arbeit mitverantwortlich ist, freut sich sehr, dass in der bhb eine weitere
Vermittlung erfolgreich abgeschlossen wurde. Er dankt Odenwälder feine Spezialitäten und ermuntert weitere Betriebe, diesbezüglich den Kontakt zur bhb zu suchen.

Die Behindertenhilfe Bergstrasse und Odenwälder feine Spezialitäten sind sich einig: Es war ein Glücksfall, dass die angebotenen Gewerke und das Gesuch übereingestimmt haben. Wichtig war auch, dass die Arbeitsstelle gut erreichbar ist. Bei dieser Kooperation trifft Tätigkeit auf Fähigkeit – und das
Handicap ist Nebensache.

v.l.n.r.: bhb-Bildungsbegleiter Dominik Unrath, bhb-Werkstattleiter Udo Dörsam, Jan Israel und Monica Gehrig-Himmel

Über die Behindertenhilfe Bergstrasse gGmbH

Bei der Behindertenhilfe Bergstrasse gGmbH, die 1971 aus einer Elterninitiative heraus gegründet wurde, sind heute über 650 Menschen mit Behinderungen in Werkstätten oder im Rahmen einer betriebsintegrierten Beschäftigung außerhalb der bhb beschäftigt.
Zusätzlich bietet die bhb mit den Bereichen Wohnen und Kinder, Jugend & Familie Anlaufstellen für Menschen mit Beeinträchtigungen jeden Alters und deren Angehörige. Mit inklusiven Musik- und Kunstprojekten sowie dem IdeenReich und der Galerie KunstReich soll Inklusion für alle Menschen erfahrbar werden. www.bh-b.de

Die Ideenwerkstatt der Ev. Kirche Lindenfels läd ein:

Im Märzheft von 2021 habe ich diesen Beitrag als Titelgeschichte gebracht. Nun ist sie durch den Putin-Angriffskrieg auf die Ukraine wieder wichtig: wie können wir helfen?

Hier zuerst die wichtigsten Infos, welcher Organisation Sie trauen können: 

DZI = Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen https://www.dzi.de/
Transparency International Deutschland e.V. https://www.transparency.de/ueber-uns/?L=0
Mehr dazu lesen Sie unten.

„Sparen am falschen Ende“: Integrations- und Berufssprachkursen der Volkshochschulen droht das Aus

Landrat Engelhardt fordert Bundesregierung dringend auf, im Haushaltsentwurf nachzubessern: „Die Mittelkürzungen hätten hier dramatische Auswirkungen!“

Kreis Bergstraße (kb). Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung sieht für das kommende Jahr massive Kürzungen vor. Auch die Ausgaben für die von den Volkshochschulen angebotenen Integrations- und Berufssprach-Kurse sollen immens gekürzt werden. Während laut Experten mindestens 1,7 Milliarden Euro erforderlich wären, damit diese Kurse 2025 bedarfsgerecht durchgeführt werden können, sind zurzeit nur 810 Millionen Euro im Haushaltsentwurf dafür vorgesehen. Die Mittel würden primär ausreichen, um die laufenden Kurse zu Ende zu führen. Auch beim Angebot der Kreisvolkshochschule Bergstraße müsste, sollten die geplanten Kürzungen Realität werden, deutlich gestrichen werden.

November 2024 - Ein eigenes wissenschaftliches Zuhause für junge Wissbegierige

Landrat Christian Engelhardt gibt mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung den Startschuss für den Bau des neuen MINT-Zentrums in Bensheim

Kreis Bergstraße (kb). Ein eigenes wissenschaftliches Zuhause für Forschung, Experimente und Breiten- sowie Talentförderung hätte sich Landrat Christian Engelhardt als Kind auch sehr gewünscht und stellt mit voller Vorfreude das Gemeinschaftsprojekt zwischen Land, Kreis und Wirtschaft vor. Das neue MINT-Zentrum wird in Bensheim entstehen. Ein einzigartiges Projekt in Hessen, ein Konzept, dass sich von anderen unterscheidet: Das MINT-Zentrum des Kreises Bergstraße ist nicht Teil einer Schule oder an einer Schule. Stattdessen entsteht ein eigenständiger Lernort für alle Kinder und Jugendlichen – egal, welche Schule sie besuchen. Hauptsache, sie haben Lust, sich mit Themen aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu befassen. Dieses außerschulische Angebot kann zum Beispiel auch außerhalb der Schulzeiten stattfinden, es können ergänzende Projekte in den Ferien angeboten und personelle und räumliche Ressourcen anders verplant werden als in Schulen. Das Zentrum wird von Dr. Thomas Schneidermeier geleitet. Die Fach- und Lehrräume sind mit eigenem Lehrpersonal ausgestattet, die mit Unterstützern aus der Wirtschaft ein spannendes und lehrreiches Lernangebot konzipieren werden.

Mobil bleiben mit Bus und Bahn: Kostenloses Mobilitätstraining von PauLas, Gemeinde Rimbach und VRN erfolgreich abgeschlossen

Viele Seniorinnen und Senioren fühlen sich unsicher, wenn es darum geht, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Da gibt es etwa die Angst, beim Ein- oder Aussteigen nicht schnell genug zu sein, in den Bustüren eingeklemmt zu werden oder gar zu stürzen. Manche fühlen sich auch mit der Planung einer Fahrt überfordert. Deshalb haben die psychosozialen Fachkräfte auf dem Land (PauLas) des Kreises Bergstraße für die Gemeinden im Vorderen Odenwald (NOVO) kürzlich zusammen mit der Gemeinde Rimbach und dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN) ein zweitägiges Mobilitätstraining veranstaltet.

Broschüre: Mobilitätstraining für Senioren

Geschenke aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg

Nikolaus und Heiligabend rücken näher, und damit stellt sich wie jedes Jahr die Frage: Was schenke ich wem? Wer darauf nicht ad hoc eine Antwort weiß, sondern noch nach einer Möglichkeit sucht, etwas zu schenken, das es nicht an jeder Ecke gibt, der kann sich auf Made in Darmstadt-Dieburg: Darmstadt Dieburg Entdecken umschauen. Hier finden sich Angebote „Made in Darmstadt-Dieburg“, aufgelistet sind knapp 40 Unternehmen oder Privatpersonen, die individuelle Geschenke anbieten. Einige haben sogar einen Online-Shop, über den man bequem von zuhause bestellen kann.

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 800-jährigen Bestehen unseres Ortes Asbach hat der Ortsbeirat eine Chronik zur Geschichte unseres Ortes erstellt und diese an die Haushalte verteilt. Viele Bürgerinnen und Bürger zeigten ihre Dankbarkeit und Wertschätzung für diese Aktion und überreichten dem Ortsbeirat freiwillige Geldspenden, die eine Summe von 600 € ergaben. Diese Spendengelder haben wir an den Verein „Soziales für Asbach e.V.“ (SofA) im Rahmen des Laternenumzugs zu Sankt Martin übergeben.

Neben den Haustür-Spenden kamen weitere großzügige Zuwendungen von Privatpersonen und ortsansässigen Gewerbetreibenden, die direkt an SofA überwiesen wurden. Insgesamt konnte durch diese Aktion ein beachtlicher Betrag von über 2000 € gesammelt werden. Der Verein SofA wird die Spendengelder für soziale Projekte im Ort nutzen, darunter die geplante Sanierung des Spielplatzes, um diesen sicherer und attraktiver für die Kinder in Asbach zu gestalten.

Der Ortsbeirat und SofA bedanken sich herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern, die diese Initiative unterstützt haben. Diese großzügigen Beiträge zeigen das große Engagement und die Zusammengehörigkeit in unserer Dorfgemeinschaft und tragen dazu bei, dass Asbach ein lebenswerter Ort für Jung und Alt bleibt.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die diese Aktion möglich gemacht haben!

 

 

Die Adventsfenster beginnen um 18 Uhr

Termine:

Sonntag, 1. Dezember – 1. Advent in den Kirchengemeinden (siehe Gottesdienste)
Montag, 2. Dezember – Haus Elisabeth, Gadernheim, Darmstädter Str. 20
Dienstag, 3. Dezember – Familien Müller / Schulze-Icking / Fritscher, Gadernheim, Turmstr. 14
Mittwoch, 4. Dezember – Jugendfeuerwehr Beedenkirchen, Feuerwehrhaus Am Stotz 4
Donnerstag, 5. Dezember – Verschönerungsverein Reichenbach, Altes Rathaus
Freitag, 6. Dezember – Nikolaustag – kein Adventsfenster
Samstag, 7. Dezember – Jasmine Müller-Mink, Reichenbach, Balkhäuser Str. 11
Sonntag, 8. Dezember – 2. Advent in den Kirchengemeinden (siehe Gottesdienste)
Montag, 9. Dezember – Landeskirchliche Gemeinschaft, Reichenbach, Friedhofstr. 27
Dienstag, 10. Dezember – Kindergarten Lautern, Löserweg 12
Mittwoch, 11. Dezember – Felsenmeer-Infozentrum, Reichenbach, Am Felsenmeer
Donnerstag, 12. Dezember – Vocapella Beedenkirchen, Pfarrscheuer, Reichenbacher Str. 33
Freitag, 13. Dezember – kein Adventsfenster
Samstag, 14. Dezember – kein Adventsfenster
Sonntag, 15. Dezember – 3. Advent in den Kirchengemeinden (siehe Gottesdienste) 18 Uhr: Adventssingen am Striethteich Elmshausen
Montag, 16. Dezember – Bürgermeister, Rathausteam und Gemeindevertretung, Rathaus Reichenbach
Dienstag, 17. Dezember – Dorfgemeinschaft Wurzelbach / Schmalbeerbach, Rosenweg
Mittwoch, 18. Dezember – Familien Schellhaas, Beedenkirchen, Reichenbacher Str. 52
Donnerstag, 19. Dezember – Evangelische Jugend Lautertal, Gemeindehaus Reichenbach
Freitag, 20. Dezember – Familie Blöcher, Gadernheim, In der Schweiz 8
Samstag, 21. Dezember – kein Adventsfenster
Sonntag. 22. Dezember – 4. Advent in den Kirchengemeinden (siehe Gottesdienste)
Montag, 23. Dezember – Familie Bergoint, Beedenkirchen, Hechlergasse 1a
Dienstag, 24. Dezember – Heiligabend in den Kirchengemeinden (siehe Gottesdienste)

Evangelisches Kirchspiel Lautertal c/o Pfarramt Beedenkirchen, Reichenbacher Str. 33, 64686 Lautertal
mobil: 0160/5062793 Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Eine Dorfschule für Modautal und Umgebung: Infotreffen am 27. November um 17:00 Uhr in der Pfarrscheune Beedenkirchen, Reichenbacher Straße 35

Die nötigen Schritte und Vorbereitungen für die Eröffnung einer Freien Dorfschule Modautal im Sommer 2025 laufen auf Hochtouren. Der Antrag beim Schulamt wurde bereits im September eingereicht. Das Ziel der jahrgangsübergreifenden, ganzheitlichen und naturnahen Schule ist der Start zum Schuljahr 2025/2026 für die Jahrgangsstufen 1 bis 6 mit einem Standort in Modautal - willkommen sind explizit Schüler:innen aus der gesamten Umgebung.10:49:34

Kontakt Kirchengemeinden und aktuelle Termine

"Ich habe Angst" - spannendes Projekt des Hessischen Rundfunks mit 39 zufällig ausgewählten Mitmenschen

Fast übersehen, denn im Programmheft stand es nicht drin: der Hessische Rundfunk veranstaltete im Sommer ein Diskussionsprojekt, das am 14. Oktober 24 ausgestrahlt wurde. Unter dem Thema "Meinungskampf statt Dialog" wurden 39 ganz unterschiedliche Menschen aus Hessen eingeladen. Sie kannten sich vorher nicht, einige sagten auch daß sie ohne diese Veranstaltung niemals miteinander gesprochen hätten. Es waren Alte und Junge, Männer und Frauen, Biodeutsche und Migranten, Unternehmer und Pflegekräfte, Konservative und Aktivisten.
Alle durften sagen, was sie bewegt, aber mehrere äußerten Bedenken, weil sie berufliche oder gesellschaftliche Schwierigkeiten zu erwarten hätten, wenn sie ihre Meinung öffentlich sagen. Das ist etwas, was sich erst in den letzten Jahren so entwickelt hat. Man muß tatsächlich jedes Wort auf die Goldwaage legen und weiß nie, wem man gegenübersteht. Seit der Corona-Pandemie breitete sich das Mißtrauen in der Gesellschaft aus.
Und so wurde das Thema Angst, eines von sechs Themen, besonders emotional behandelt. Gesprochen wurde über Heimat, Ängste, Meinungsfreiheit und Demokratie, Medienkritik, gesellschaftlicher Zusammenhalt und Umgang mit der Corona-Pandemie.
Der HR hatte gefragt: " Was bewegt euch, Hessen?" und  daraus die Initiative „Weil Hessen mehr verbindet” gestartet. Er möchte damit Kommunikation, Meinungsbildung und Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken.
Respektvoller Austausch und demokratische Vielfalt ist noch immer möglich, das hat das Projekt gezeigt.

Es gibt drei Filme dazu, die in der ARD-Mediathek zu sehen sind:

  • "Meinungskampf statt Dialog – Demokratie in Gefahr?”
  • „Was bewegt euch, Hessen?”, Fernsehfilm von Autor Sergey Moya
  • „Making-of: Was bewegt euch, Hessen?”, Making-of-Dokumentation von Autorin Dominik Nourney
  • Im Magazin „Alles Wissen” am 21. November (ebenfalls in der Mediathek zu finden) wird die Initiative vorgestellt und unterschiedliche Aspekte der gesellschaftlichen Kommunikation beleuchtet.

Im Novemberheft des Durchblick habe ich passend zum Thema die Rubrik "Zeitalter der Desinformation" anders als geplant weitergeschrieben:

Unter der Überschrift "IX: Kürzungen bei den Öffentlich Rechtlichen sind gefährlich" habe ich auf eine Aktion von campact.de hingewiesen, die in der öffentlichen Diskussion nur wenig beachtet wird, obwohl sie immens wichtig ist um eine objektive breitgestreute Information für alle zu gewährleisten.

"Die Bundesländer wollen die Angebote von ARD und ZDF massiv kürzen. Unabhängige Berichterstattung war noch nie wichtiger. Mit einem Appell setzen wir uns für Vielfalt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein." so Campact.de. Campact ist ein eingetragener Verein, der mittels Kampagnen Mitzeichner für Appelle und Petitionen an die Politik sammelt, um so eine laute Stimme gegen Ungerechtigkeiten und Mißstände zu bekommen. 2019 wurde dem Verein die Gemeinnützigkeit aberkannt, so daß keine Spendenquittungen mehr ausgestellt werden können. Damit wurde der zivilgesellschaftliche Protest von campact stark eingeschränkt, denn der Verein erhält keine staatliche Unterstützung.

Für Millionen Menschen in Deutschland sind die Programme unter dem Dach von ARD, ZDF und Deutschlandradio die erste Quelle für Nachrichten, Informationen und Unterhaltung. Ihre Bedeutung für die öffentliche Meinung ist enorm. Doch die Länder sagen, daß es eine so genannte Presseähnlichkeit der Online-Angebote von ARD, ZDF und Deutschlandradio gebe. Diese wolle man nun zusammenlegen. In meinem Beitrag fragte ich (17. Oktober 2024: "die Presseähnlichkeit wird doch wohl nicht darauf zurückzuführen sein, daß dort die Wahrheit gesagt wird? Und daß diese nunmal eindeutig ist, gleich wie oft und von wem sie gesagt wird?"      

Inzwischen (31. Oktober 2024) konnte campact über 500.000 Unterschriften sammeln, aber "Trotz unseres Einsatzes haben die Länderchef*innen letzten Freitag für Kürzungen bei ARD und ZDF gestimmt. Fünf TV- und rund 20 Radiosendern droht das Aus – auch Online-Angebote wollen sie einschränken. Das ist gerade in Zeiten von rechtsextremer Propaganda und Fake News fatal. Auch wenn alle Ministerpräsident*innen der Reform zugestimmt haben, konnten wir gemeinsam viel erreichen. Unsere Tour mit der WDR-Maus brachte den geplanten Kürzungen enorm viel Öffentlichkeit. Großflächig berichteten die Medien über das Anliegen der Maus: die Bildungs- und Informationsangebote von ARD, ZDF und Deutschlandradio zu retten." 

Zur Info: die Maus war verschwunden! DIE Maus vom WDR, die ältere Menschen an keinem Sonntag morgen versäumen! Mehr zu der spektakulären Mausklau-Aktion von campact lesen Sie hier: Liveblog: Die Maus steht wieder vor dem WDR

Und hier lesen Sie, welche Änderungen die Länder beschlossen haben: https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/reformstaatsvertrag-presseaehnlichkeit-online-100.html

Der Durchblick gehört zwar formal ebenfalls zu den Privaten Zeitungsverlegern, ist jedoch nicht im Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) organisiert. Dieser BDZV wirft den Öffentlich Rechtlichen vor, daß in ihren Formaten eine zu starke "Presseähnlichkeit" zu den Angeboten aus der Wirtschaft bestehe. Dies sei eine beitragsfinanzierte Konkurrenz, die der Meinungsvielfalt schade, so der BDZV. Die Redaktion des Durchblick sieht sich in ihrem schmalen Rahmen eher im Dienst einer möglichst objektiven Information, und diese kommt nicht unbedingt von verkaufszahlenfinanzierten privatwirtschaftlichen Medien. Aus diesem Grund zahle ich gern meine Rundfunkgebühren, auch wenn das langweilige Sommerloch der Öffentlichen gefühlt sechs Monate gedauert hat. Und ich habe die Campact-Aktion unterstützt, weil zivilgesellschaftliche Proteste fernab von Verschwörungsdemos sich unbedingt weiterhin Gehör verschaffen können müssen (boah: drei Verben in einem Satz!)

M. Hiller, 5.11.2024