„Farbe bekennen zu Nachhaltiger Mobilität – wie ist Südhessen künftig mobil?“

Am 08. Oktober 2023 ist Landtagswahl in Hessen. Wieder stehen Bürgerinnen und Bürger vor der Wahl zwischen Kandidierenden, die ihre Anliegen bestmöglich in den Landtag einbringen sollen. Um hier zum Thema "Nachhaltige Mobilität" einen Überblick zu bekommen, was die Kandidierenden und ihre Parteien für den Kreis Bergstraße und das ganze Land insbesondere im Bereich des ÖPNV erreichen wollen, hat das Netzwerk bergstraße.mobil am 05. September allen Landtagskandidierenden der Wahlkreise 53, 54 und 55 seine
Wahlprüfsteine zugeschickt. Diesen aus 15 Fragen innerhalb von 5 Themenblöcken zusammengesetzten Fragenkatalog haben 8 Kandidierende, die für 5 Parteien antreten, schriftlich beantwortet, teilt bergstraße.mobil mit. Die Inhalte möchte das Netzwerk nun vorstellen und mit Interessierten darüber diskutieren. Die Veranstaltung unter dem Motto „Farbe bekennen zu Nachhaltiger Mobilität – wie ist Südhessen künftig mobil?“ ist der Beitrag von bergstraße.mobil zur Europäischen Mobilitätswoche, die jährlich vom 16. bis 22.09. stattfindet.
Abgefragt wurde unter anderem die Position der Kandidierenden zur Förderung des ÖPNV im ländlichen Raum – hier konkret die Reaktivierung der Überwaldbahn, flexible Bedienkonzepte und Lückenschlüsse im kreisübergreifenden Busnetz. Auch ihre Bereitschaft, sich für mehr Eigenmittel des Landes Hessen für die ÖPNV-Finanzierung einzusetzen
interessierte die Fragesteller. „Neben den fachpolitischen Fragen, die uns auf der Seele brennen, haben wir auch ausreichend Raum für eigene Akzente und Themen der Kandidierenden gelassen“, so Netzwerk-Sprecher Peter Castellanos. Nach Vorstellung der Antworten werde ausreichend Raum für die Diskussion mit dem Publikum bestehen.

Das Treffen findet am Donnerstag, den 21. September um 19.00 Uhr per Videokonferenz statt. Die Zugangsdaten und der Fragenkatalog sind unter www.bergstrassemobil.de/nwt http://www.bergstrassemobil.de/nwt veröffentlicht. Alle Interessierten sind eingeladen; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Kreis Bergstraße: Wettbewerb mit einem Preisgeld von je 5.000 € für die Erstplatzierten in den Kategorien Private Haushalte, Wirtschaft & Wohnungsgesellschaften sowie Vereine & Kommunen
Der Kreistag hat am 03.07.2023 beschlossen mit diesem Wettbewerb unsere Bürgerinnen und Bürger zu eigenen Innovationen zu motivieren und die Besten mit einem Preisgeld zu belohnen. Einsendeschluss ist der 31.10.2023.
Ziel des Wettbewerbs: Die Entwicklung innovativer Lösungen im Bereich der Photovoltaik in Verbindung mit weiteren Technologien, die zur Verbesserung der Effizienz, Lebensdauer und Nachhaltigkeit von Solarsystemen in Verbindung mit weiteren technischen Lösungen beitragen. Der Innovationswettbewerb im Bereich Photovoltaik-Plus soll außerdem dazu beitragen, die Entwicklung der Branche voranzutreiben, die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu fördern, zu Begeisterung für Investitionen führen und somit letztendlich auch den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben.
Weitere Infos: https://www.kreis-bergstrasse.de/themen-projekte/nachhaltigkeit/nachhaltigkeit-und-klimaschutz/energiewende/

 

Neue Wissensplattform NAT:KIT mit Toolkit zum Besuchermanagement von Radfahrenden gelauncht

Das NAT:KIT-Projekt, das sich über zwei Jahre mit der Besucherlenkung von Radfahrenden in Schutzgebieten beschäftigt hat, präsentiert seine Ergebnisse. Unter www.natkit.org steht
ab sofort ein interaktives Toolkit mit bereits über 100 Maßnahmen und 15 vertiefenden Wissensbeiträgen zum Besuchermanagement zur Verfügung. In erster Linie ist das NAT:KIT
ein Selbsthilfe-Werkzeug für Verantwortliche in Schutzgebieten, Kommunen und Tourismus.

Die kühlende Wirkung von Wäldern ist deutlich spürbar: Bis zu 4°C kann der Unterschied zwischen Wald und Freifläche betragen. Forschende aus der Schweiz haben jedoch herausgefunden, dass nicht jeder Waldtyp den gleichen Kühlungseffekt hat. In Hitzephasen reduzieren Laubbäume die Oberflächentemperatur deutlich stärker als Nadelbäume. Gemäß den Studienergebnissen der Forscherteams liegt die Oberflächentemperatur von Laubwäldern zwischen 0,5°C und 1,8°C niedriger als die Temperatur von Nadelwäldern. Ein Grund hierfür ist, dass Laubbäume mehr Sonnenlicht reflektieren als Nadelbäume. Dadurch gelangt weniger Sonnenenergie auf den Boden. Zudem verdunsten Laubbäume mehr Wasser, was für zusätzliche Kühlung sorgt. Den Effekt kennt jeder, der an einem heißen Tag schon einmal an einem Springbrunnen vorbeigelaufen ist.

Gesunder Wald. Gesunde Menschen! Unter diesem Motto starten am 15. September die Deutschen Waldtage - HessenForst lädt mit vielen Veranstaltungen in die Wälder ein

Vom 15. bis 17. September finden die diesjährigen Deutschen Waldtage unter dem Motto „Gesunder Wald, gesunde Menschen!“ statt. Auch HessenForst beteiligt sich an der bundesweiten Initiative mit zahlreichen Veranstaltungen. Über ganz Hessen verteilt finden in 27 Forstämtern spannende Aktionen für große und kleine Waldbegeisterte statt. Die Palette der Mitmachangebote reicht dabei von der Familienwanderung über Radtouren bis hin zu Führungen zu verschiedenen Themen rund um Wald und Gesundheit.

4.9.23 Balkon-/Steckersolargeräte - Die Energieinitiative BergSolar für Bensheim und Umgebung informiert: Vortrag beim Klimabündnis

Unter dem Titel "Balkon-/Steckersolargeräte - Die Energieinitiative BergSolar für Bensheim und Umgebung informiert" lud das Klimabündnis Bergstraße zu einem Online-Vortragsabend am Dienstag, 4. September ein. Es referierte Dr. Rainer Bachmann von der Energieinitiative BergSolar Bensheim. Die Energieinitiative BergSolar informiert seit Ende 2021 interessierte BürgerInnen in Bensheim und Umgebung über alles rund um Steckersolargeräte, die auch unter den Bezeichnungen Balkonkraftwerke, Guerilla-PV und ähnlichen Begriffen bekannt sind. Es wird darüber informiert, was ein Steckersolargerät ist, dass man die Zustimmung der Eigentümergemeinschaft bzw. des Vermieters benötigt, aber keine behördliche Genehmigung. Weitere unabdingbare Voraussetzungen sind eine sturmsichere Befestigung, eine Außensteckdose und entsprechendes handwerkliches Geschick. Weitere Themen sind Kosten und Amortisation, Bezugsquellen und Anmeldung beim Netzbetreiber bzw. beim Marktstammdatenregister. Im Anschluss an den Vortrag konnten Fragen und Diskussionsbeiträge eingebracht werden.

Mit Balkonkraftwerken selber Strom erzeugen

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Sprechen wir mal übers Wetter ohne daß etwas anderes gemeint ist*

"Das Jahr 1847 war ein schlimmes Jahr für fast die gesamte Bevölkerung im Großherzogtum Hessen." So beginnt der Absatz über die Mißernten im Heimatbuch von Herrmann Bauer "Schannenbach - Ein Dorf im Odenwald" aus dem Jahr 1997. Feldfrüchte verfaulten auf dem Acker, die Preise stiegen, ärmere Familien litten Not. Man organisierte Brot für die Bevölkerung und stellte die Bezahlung zurück. Saatgut und Setzkartoffeln für das kommende Frühjahr fehlten und mußten finanziert werden, das war die sogenannte "Kartoffelschuld" der Kleinbauern. Sie wurde wegen fortgesetzter Zahlungsunfähigkeit letztlich niedergeschlagen. Ein paar Jahre später, 1852/53 folgte bereits die nächste Hungersnot aufgrund von Mißernten. 1893 sorgte eine große Dürre für Mißernten bei Getreide und Kartoffeln.
Drastische Beispiele für "Wetterkapriolen" in vergangenen Zeiten - die Mißernte von 1893 war vermutlich eine der letzten, die nicht direkt durch den Menschen verursacht wurde.

*Oscar Wilde: "wenn jemand mit mir über das Wetter sprechen möchte, habe ich immer das Gefühl es geht um etwas anderes"

Aktuelle Krisen infolge Wetters

Die aktuelle schlechte Situation in der Landwirtschaft und damit der Lebensmittelversorgung beruht auf der großen Hitze und Trockenheit im Frühsommer und der im Juli / August folgende Kälte mit großen Regenmengen. Während wir nur unter Schlechtwetter leiden und uns mit Spammails wie "Domainname Wetterschutzhalle ist frei" herumschlagen müssen, liegen den meisten Kommunen inzwischen Fließpfadkarten vor, die im Falle von Hochwasser und Starkregen von entscheidender Wichtigkeit sind.

Fließpfadkarte Kreuzhof Kuralpe


Fließpfadkarten zeigen Gefährdung

Seit der Flutkatastrophe im Ahrtal am 14. Juli 2021 weiß man, worauf es ankommt. Das HLNUG schreibt dazu: "Fließpfade entstehen erst durch Taleinschnitte. Wenn keine Hangneigungen vorhanden sind, muss auch die Aussagekraft der Fließpfade gering bleiben. Zudem muss geprüft werden, ob das Kanalnetz einen wesentlichen Einfluss auf die Fläche hat. Wenn das Kanalnetz einen erheblichen Teil des Wassers auch im Fall von Starkregen ableiten kann, ist auch hier die Aussagekraft der oberirdischen Fließpfade gering. Fließpfadkarten sind daher vor allem in ländlichen Gebieten sinnvoll, die durch größere Geländeunterschiede geprägt sind." Fließpfadkarten zeigen straßengenau die Gefährdung durch Überflutung bei Starkregenereignissen.

Fließpfadkarte Elmshausen

Fließpfadkarte Reichenbach

Legende der Fließpfadkarte

 

 Eine Starkregen-Hinweiskarte für Hessen liegt in hochaufgelöster PDF vor und zeigt auch die Verhältnisse an der Lauter, der Modau und ihrer jeweiligen Seitenbäche. Rote und violette Flächen weisen auf erhöhte bis hohe Gefährdung bei Starkregen hin.

Die  Starkregen-Karte des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) Stand August 2023 - Direktlink siehe weiter unten im Infokasten


Doch das Wetter betrifft nicht nur akut Landwirte und Einwohner, es schlägt sich auch in der Literatur nieder.

Dichtung und Wahrheit: das Wetter

Der Saarländische Rundfunk organisierte im Sommer 2023 eine Ringvorlesung zum Thema "Wetterbeobachtungen und Klimawandel in der Literatur". Phänomene des Klimawandels auf ästhetischer Ebene: um Ambivalenz, Schönheit im Untergang und um Bedrohlichkeit geht es darin. Von einer "Poetik des katastrophischen Wetters bei Wilhelm Raabe" bis zu Oskar Wilde und Georg Trakl rankten sich acht Vorlesungen um Wetterereignisse.
Zahllose weitere Beispiele lassen sich in der Literatur finden. In Homers Odyssee (8./7. Jh. v. Chr.) ist das Wetter noch göttergemacht. Und das bleibt für lange Zeit so, denn die Meteorologie als Wissenschaft mit verlässlichen Wettervorhersagen entwickelte sich erst um 1850. Bis dahin geschahen klimatisch Dinge, die völlig unberechenbar, unbeherrschbar und unerklärlich waren und somit nur durch göttlichen Willen erklärt werden konnten.
Dies gab Dichtern Gelegenheit, auch Menschen als Erzeuger von Wetterphänomenen darzustellen: Shakespeare nutzt in "the tempest" von 1611 einen Sturm, den einer seiner Protagonisten erzeugte. Der Magier Prospero und sein Luftgeist Ariel erschufen, was wir heute mittels Gedankenlosigkeit oder auch Gier mit einem Fingerschnippen erledigen können.
Beobachtet und aufgezeichnet wird Wetter schon seit der Steinzeit. Die biblische Sintflut läßt sich zeitlich und räumlich genau bestimmen.                     

Sturmfluten, Überschwemmungen und Dürren finden sich in allen Zeitaltern der Literatur.
Sie schlugen sich auch in den noch heute beliebten Bauernregeln nieder. Dabei muß man im Blick behalten, daß der 100jährige Kalender seine Vorhersagen nur für das eng begrenzte Gebiet seiner Aufzeichnung treffen kann. Der Abt des Klosters Langheim Mauritius Knauer hatte ihn 1652 bis 1658 für Bauern und Mönche der Region Oberfranken erstellt.

Systematische Wetteraufzeichnung

Das Aufkommen systematischer Wetterbeobachtung ab 1800 wurde von der Dichterzunft nicht nur mit Spannung verfolgt und literarisch verarbeitet, sondern sogar durch eigene Forschungen wie etwa jene von Johann Wolfgang von Goethe vorangetrieben.
Ab 1781 begannen die regulären Wetteraufzeichnungen am Observatorium Hohenpeißenberg in Bayern durch die Societas Meteorologica Palatina. Bis heute werden diese ununterbrochen weitergeführt. Mittels Wetterballons begann man die Stratosphäre zu erforschen, seit 1950 gibt es Wetterradar. Kurze Zeit später konnte man das Wetter geostationär und global durch polarumlaufende Wettersatelliten erfassen, und heute wissen wir sogar, welches Wetter gerade auf dem Mars herrscht.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) stellt Wettervorhersagen für Tagesschau, Schifffahrt, Landwirtschaft oder Wissenschaft zur Verfügung. Aus den Daten zu Wind, Luftdruck und Temperatur, die im  globalen Beobachtungsnetz auf über 11.000 Bodenstationen sowie  auf Wetterbojen im Meer, Schiffen und Flugzeugen und von 1400 Wetterballons und Wettersatelliten gesammelt werden, stellt der DWD eine Prognose zusammen.
Heute gibt es Wetterwarnungen per App aufs Handy: vom DWD, NINA (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe), KATWARN (Fraunhofer-Institut), und auf den Seiten der Unwetter-Zentrale findet man aktuelle Gewitter- oder Sturmwarnungen, aber auch Warnungen vor großer Hitze.

Wo heute das Wetter "gemacht" wird:

In Darmstadt kann man bei EUMETSAT im Rahmen einer Führung Einblick hinter die Kulissen der europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten erhalten. Dabei werden Satelliten-Modelle in Originalgröße gezeigt: https://www.darmstadt-tourismus.de/besuch/stadtfuehrungen/esa-und-eumetsat.html#/

Weitere Infos zum Thema Wetter

Fließpfadkarten: https://www.hlnug.de/themen/klimawandel-und-anpassung/projekte/klimprax-projekte/klimprax-starkregen/fliesspfadkarten

Starkregenhinweiskarte: https://www.hlnug.de/fileadmin/dokumente/klima/klimprax/starkregen/Aktualisierung_Starkregen_Hinweiskarte.pdf

Deutscher Wetterdienst (DWD): https://www.dwd.de/

Wetterbeobachtungen und Klimawandel in der Literatur: w https://www.ardmediathek.de/video/wir-im-saarland-kultur/wetterbeobachtungen-und-klimawandel-in-der-literatur/sr/Y3JpZDovL3NyLW9ubGluZS5kZS9LVS1XSU1TXzEyNzgzMS9zZWN0aW9uLzM

Wildes Wetter podcast: https://podcasters.spotify.com/pod/show/literaturarchivsaarlorlux  dort: Wildes Wetter 26. Mai

https://www.uni-saarland.de/fileadmin/upload/forschen/literaturarchiv/PDFs_Dateien/230331_Ringvorlesung_Wildes_Wetter_Ansicht.pdf

Weitere iInhaltliche Erläuterungen zu diesen Vorträgen:
www.uni-saarland.de/forschen/literaturarchiv/veranstaltungen/ringvorlesungen.html

Was macht das Wetter in der Literatur?

29./30. November: Öffentlicher Workshop „Literarische Meteorologie/Meteopoetologie“ am Peter-Szondi-Institut der Freien Universität Berlin
https://www.fu-berlin.de/campusleben/forschen/2018/181121-wetter-literatur/index.html

Mundartgedicht "Es Gießkennche"

Aus dem Buch "Trachtengruppen in Hessen" des HVT aus dem Jahr 1986 stammt das folgende Gedicht, das mir mein persönliches Wikipedio Ernesto zukommen ließ - inklusive persönlicher Anmerkungen!
Wer weiß, von wem das Gedicht ist: bitte Zuschrift an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! - den Ernesto wirds freuen!

Marieta Hiller, im August 2023

August 2023: Auch Rinderhalter können nun Fördergelder für Weidetier-Schutzmaßnahmen vor Wölfen erhalten

Anlass: Wolfsübergriff auf Rinderkalb im Odenwaldkreis / Antragsberechtigung für bestimmte Kommunen im Kreis Bergstraße

Kreis Bergstraße (kb). Am 31. Mai 2023 kam es in Mossautal, Odenwaldkreis, mit „hinreichender Sicherheit“ zu einem Wolfsübergriff auf ein Rinderkalb. Dies hat das „Wolfszentrum Hessen“ beim Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie vor Kurzem bestätigt. Aus diesem Anlass möchte die Abteilung „Ländlicher Raum“ der Bergsträßer Kreisverwaltung erneut auf den hessischen Weidetierschutz sowie die finanziellen Fördermöglichkeiten hinweisen.

Kreis Bergstraße startet den Wettbewerb „PV-Pioneers-Plus“ / Insgesamt 15.000 Euro Preisgeld in drei Kategorien zu vergeben

Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist für das Gelingen der Energiewende essentiell. Viele Bürgerinnen und Bürger leisten hierzu einen persönlichen Beitrag und installieren zum Beispiel eine Photovoltaik(PV)-Anlage auf ihrem Dach. Mit innovativen Denkansätzen, die darüber hinausgehen, kann der notwendige Ausbau erneuerbarer Energien aber noch stärker vorangetrieben werden. Darum lobt das Klimaschutzmanagement des Kreises Bergstraße in diesem Jahr erstmals den Innovationswettbewerb „PV-Pioneers-Plus“ aus.

Landrat Christian Engelhardt: „Mehr erneuerbare Energien selbst nutzen“ / 235.000 Euro im Fördertopf

Kreis Bergstraße (kb). Der Kreis Bergstraße stärkt den Ausbau erneuerbarer Energien mit einer neuen Richtlinie zur Förderung von Energiespeicherung im Kreisgebiet. Die Förderrichtlinie sieht vor, mit insgesamt 235.000 Euro den zügigen Ausbau und die Nutzung der Erneuerbaren Energien im Kreis Bergstraße zu unterstützen. Das Hauptziel des Programms: Anreize für Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, ihren Anteil an der Eigennutzung von selbst erzeugtem Solarstrom zu erhöhen und indirekt den Ausbau von erneuerbaren Energien zu steigern. Durch diese Maßnahmen soll zudem der Energieverbrauch im Kreis Bergstraße, insbesondere aus fossilen Energieträgern, gesenkt und der Schadstoffausstoß verringert werden.

Kreis Bergstraße (kb). Die Energiewende und der damit einhergehende Ausbau der erneuerbaren Energien sind zentrale Themen unserer Zeit. Durch immer mehr elektronische Geräte in den Haushalten sowie die fortschreitende Elektrifizierung im Verkehrssektor durch E-Autos oder im Wärmesektor durch Wärmepumpen wird stetig mehr Strom benötigt – und das idealerweise aus erneuerbaren Energiequellen. Eine Möglichkeit, mehr „grünen“ Strom zu erhalten, ist der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen. Allerdings zeigt ein Blick ins Solarkataster Hessen, dass die Dachflächen im Kreis Bergstraße nicht ausreichen werden, um den regionalen Strombedarf zu decken. Eine weitere Möglichkeit stellt die Windkraft dar, denn Windkraftanlagen sind rund zehnmal so ertragreich wie Freiflächen-PV-Anlagen auf derselben Grundfläche. Auf dem Gebiet des Kreises Bergstraße gibt es derzeit 16 Windräder, fünf davon stehen im Windpark Kahlberg zwischen Fürth und Grasellenbach. Diesen besuchte Landrat Christian Engelhardt vor Kurzem und informierte sich bei Fürths Bürgermeister Volker Oehlenschläger über den Windpark.

„Der Windpark hier zwischen Fürth und Grasellenbach ist ein echtes Vorzeigeprojekt. Nicht nur, weil hier richtig viel Strom erzeugt wird, sondern auch, weil die Kommunen die Bürgerinnen und Bürger vor der Errichtung mit ins Boot geholt haben und die Mehrheit für den kleinen Windpark begeistern konnten“, betonte Landrat Engelhardt vor Ort. Bürgermeister Oehlenschläger berichtete, dass einige Menschen den Windpark sogar als Touristenmagneten sehen. Seine Lage direkt am Nibelungensteig sei mit dafür verantwortlich.

Fünf Windräder können 11250 Vier-Personen-Haushalte ein ganzes Jahr versorgen - Fürth kann fast die Hälfte des Ertrags verkaufen, Grasellenbach sogar mehr...

Die Windkraftanlagen sind aber auch im Hinblick auf die Energiewende ein Erfolgsprojekt. Mit einer installierten Gesamtleistung von 16,5 Megawatt (MW) produzieren die fünf Windräder etwa 45 Gigawattstunden (GWh) Strom. Damit könnten rund 11.250 Vier-Personen-Haushalte mit einem Durchschnittsverbrauch von circa 4.000 Kilowattstunden (KWh) für ein ganzes Jahr versorgt werden. Auf die beiden Weschnitztaler Kommunen Fürth und Grasellenbach umgelegt bedeutet das, dass die drei Windräder auf Fürther Gemarkung die Energieversorgung des Ortes zu 188 Prozent decken. Die zwei Anlagen auf Grasellenbacher Gemarkung decken die Energieversorgung von Grasellenbach sogar zu 245 Prozent. Und das obwohl die Windräder auch bei Wind manchmal stillstehen müssen - etwa, wenn bereits zu viel Energie im Stromnetz ist, um eine Überlastung zu verhindern, oder um Fledermäuse zu schützen. Abgesehen von dem hohen Stromertrag bringen die Windräder den Kommunen zudem Pachteinnahmen und eine Umsatzbeteiligung.

Bürgermeister Oehlenschläger berichtete den Anwesenden, dass während die Windräder errichtet wurden, die Projektverantwortlichen viele Maßnahmen umsetzten, um die Natur zu schützen. So gab es am Kahlberg keinerlei Wasserverschmutzung und auch kein Vogelschlag, wie von Naturschützern oft befürchtet.

 

Landrat Christian Engelhardt (2.v.r.) und Corinna Simeth (rechts) vom Kreis Bergstraße informierten sich bei (v.r.n.l.) Bürgermeister Volker Oehlenschläger sowie Jürgen Heumüller und Anabel Heß vom Forstamt Lampertheim über den Windpark Kahlberg zwischen Fürth und Grasellenbach.

August 2023: Kreis bietet erneut Schulungen für BürgerSolarBeratung an

Kreis Bergstraße und MetropolSolar e.V. wollen ab Herbst mehr Bürgerinnen und Bürger für ehrenamtliche Photovoltaik-Beratung qualifizieren: Wer eine Photovoltaikanlage (kurz PV-Anlage) auf dem eigenen Dach errichten will, hat oft viele Fragen. Unterstützung bei der Beantwortung dieser gibt es in etlichen Kommunen im Kreis Bergstraße durch ehrenamtlich und kostenlos tätige BürgerSolarBerater-Gruppen. Um die vorhandenen Beratungskapazitäten auszuweiten, hat der Kreis bereits die Schulung von vier Gruppen gefördert. Jetzt bietet er in Kooperation mit dem Verein MetropolSolar e.V. erneut eine Schulung für Interessierte an. Diesmal in Hirschhorn-Neckarsteinach, Abtsteinach, Grasellenbach, Lindenfels, Gorxheimertal und Bürstadt mit umliegenden Gemeinden.

Wie kann sich der Kreis an den Klimawandel anpassen? Klimaschutzkonzept Kreis Bergstraße

7. Sitzung des Bergsträßer Nachhaltigkeitsbeirats im Naturschutzzentrum Bergstraße / Wasserversorgung künftig größte Herausforderung

Kreis Bergstraße (kb). Wie verändert sich unser Leben im Kreis Bergstraße schon jetzt durch den Klimawandel? Und wie können wir uns an die prognostizierten Veränderungen anpassen – wie beispielsweise Hitzewellen, Dürreperioden oder Starkregenereignisse? Diese und weitere Fragen zum Thema Klimawandelanpassung diskutierte Landrat Christian Engelhardt jüngst mit Mitgliedern des Bergsträßer Nachhaltigkeitsbeirats während dessen siebter Sitzung im Naturschutzzentrum Bergstraße.