Apfelsorte „Odenwälder“ ist 2022 im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald
Obstbäume gehören schon seit Jahrhunderten zum typischen Bild unserer Kulturlandschaft. Wildformen von Apfel, Birne, Süßkirsche, Zwetschge und Walnuss wurden schon in der Jungsteinzeit genutzt. Die über Jahrhunderte positive Entwicklung des Anbaus von Obstbäumen hat seit den Flurbereinigungen in den 1970er Jahren leider einen starken Rückgang erlebt.
Modautal und Lautertal: eine Landwirtschaftsregion? Große Flächen, aber wenige Vollerwerbshöfe
Ein Blick in unsere Landschaft verrät: hier gibt es reichlich Landwirtschaft. Unbewaldete Flächen sind oft Ackerland, auch wenn sich Weideflächen immer stärker ausbreiten. Aber lebt auch ein entsprechender Anteil der Bevölkerung hier in den Ortschaften von der Landwirtschaft?
Das ist nicht der Fall, im Lautertal und Modautal gibt es zusammengenommen nur noch elf Vollerwerbslandwirte. Alle anderen Flächen werden im Nebenerwerb bewirtschaftet, man geht einer anderweitigen Vollzeitbeschäftigung nach und hat zusätzlich noch einmal genau soviel Arbeit auf dem Hof. Das sehen die wenigsten beim Spaziergang durch unsere abwechslungsreiche Landschaft.
Mehr zum Thema Landwirtschaft finden Sie im Jahrbuch 2021 - siehe ganz unten auf dieser Seite!
Das erste Durchblick-Jahrbuch liegt nun vor, mit den wichtigsten Beiträgen, die ich 2021 sammeln konnte. Für meine Geschichte(n) bin ich ständig unterwegs: zu Interviews mit Zeitzeugen, in Archiven und Bibliotheken und natürlich auch im Internet. Deshalb trägt das Jahrbuch auch den Titel "Spinnstubb 2.0". Die Spinnstube war eine Zusammenkunft an den Winterabenden früherer Zeiten, an denen man mangels Fernsehen beisammensaß und erzählte. Die Geschichten wurden dann am späteren Abend immer abenteuerlicher...
Lesen Sie, was im Jahrbuch steht und wie Sie es bekommen können!
Der Förderverein Odenwälder Apfel e.V. ist aus der Hessischen Apfelwein und Obstwiesenroute Odenwald hervorgegangen und setzt sich für den Erhalt von Streuobstbeständen ein. Im September plant der Verein eine große Veranstaltung: den »Odenwälder Apfelherbst« vom 10. September bis 22. Oktober 2017. Einer der Gründe ist der starke Rückgang der Obstbaumbestände im Odenwald: in den letzten 70 Jahren um 75%!
Im Jahr 1879/80 kamen im damaligen Kreis Erbach auf 10.000 Einwohner 414.000 Obstbäume. Der größte Teil waren Zwetschgenbäume (170.000 Bäume), da man im Winter einen guten Teil des Vitaminbedarfes durch Dörrzwetschgen deckte. In jedem Dorf gab es eine Trockeneinrichtung, und die „Hutzelfrauen“ zogen mit ihrer Kiepe voller Dörrobst über die Dörfer und in die Städte.