Inzwischen sind fast wöchentlich Berichte über Obstdiebstahl und fehlendes Angebot an regionalem Obst in den Medien. Bis zu 80 % Ernteausfall sind vor allem dem Nachtfrost vom 20. auf den 21. April 2017 mit bis zu 9 Grad minus zu verdanken. Die Blüten der Obstbäume wurden dabei flächendeckend fast überall vernichtet.

Hinzu kommt ein Pilz: der Rindenbrand (Diplodia mutila), der die Bäume zum Absterben bringt. Er befällt besonders ungepflegte Obstbäume und nistet sich gern in Brennholzstapeln auf Obstwiesen ein. Das Lagern von Brennholz in der Natur ist vom Gesetzgeber verboten. Rindenbrand taucht seit dem heißen trockenen Jahr 2003 verstärkt auf, in dem die Bäume durch Trockenstreß geschädigt wurden. Er zeigt sich in scharfen Braunstellen direkt unter der Borke, vor allem am Stamm und an starken Ästen. Wo Risse entstehen, können sie oftmals nicht wie bei widerstandsfähigen Bäumen durch Überwallung geschlossen werden.

Hier oder in Verletzungen durch unsachgemäßen Schnitt oder durch Insektenfraß dringt der Pilz ins Kambium (Schicht zwischen Borke und Leitgefäßen) ein und breitet sich aus. Wichtig ist daher, die Obstbäume gesund zu erhalten, damit sie den Pilz abwehren können. Bei anhaltender Trockenheit muß bewässert werden, bis zu 100 Liter pro Baum. Die Baumscheiben sollen krautfrei gehalten werden, denn hier verstecken sich auch gerne Wühlmäuse. Eventuell muß der Nährstoffgehalt des Bodens geprüft und aufgebessert werden.

Mistel: steht nicht unter Naturschutz und ist ein Schädling

Auch wenn die Mistel von den Druiden unserer Vorfahren zum Schutz vor Feuer und bösen Geistern über Türen und an Hauswände gehängt wurden, ist die uralte Zauberpflanze doch ein Schädling für Obstbäume.
Ausführliche Infos hierzu: www.nabu.de Suchwort „Mistel“. Bei starkem Mistelbefall ist ein Absterben der Bäume zu befürchten.

Kontaktadressen und Infos:
Förderverein Odenwälder Apfel e.V.: www.odenwaelder-apfel.de
Adressen von Direktvermarktern, Obst- und Gartenbauvereinen,  Baumschulen (Rubrik Handwerksbetriebe)und aktuelle Infos zu Obst-bau und Obstwiese in der Rubrik „Obstwiese“.

Faltblatt der Hochschule Geisenheim www.hs-geisenheim.de
Gartentelefon der Hessischen Gartenakademie 0180-5729972 im Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), die Fachwarte der Obst- und Gartenbauvereine oder der Verbände

Wer gerne Mitglied im Förderverein Odenwälder Apfel werden möchte, kann sich jederzeit über www.odenwaelder-apfel.de anmelden. Es gibt die reine Fördermitgliedschaft oder auch eine Präsenzmitgliedschaft mit Logonutzung und vielen weiteren Vorteilen. (M. Hiller)