Lorscher Freilichtlabor startet Anbau alter Getreidesorten – Emmer und Urroggen für mehr Vielfalt auf den heimischen Äckern

Das zur UNESCO Welterbestätte Kloster Lorsch gehörende Experimentalarchäologische Freilichtlabor Lauresham hat einen großangelegten Anbauversuch mit alten Getreidesorten in der Lorscher Gemarkung gestartet. Mit Unterstützung der Landwirte Matthias und Simon Helmling wurde auf einer Fläche von einem Hektar sowohl Emmer ausgesät als auch Waldstaudenroggen, der auch „Urroggen“ genannt wird. Beide Sorten werden in ganz Deutschland kaum noch angebaut.

Der Leiter des Freilichtlabors, Claus Kropp, teilte am Freitag, den 4. Dezember 2020, mit, dass sein Team damit nicht nur die Kultivierung alter, robuster Sorten fördern wolle, sondern mit den zu gewinnenden Produkten bereits weiterführende Pläne habe. So soll der Roggen nicht nur für leckeres Laureshambrot sorgen. Sein langes Stroh werde auch zum Decken eines neuen Hauses im frühmittelalterlichen Modelldorf des Freilichtlabors verwendet. Auch der Emmer, eine Weizenart, würde später in dieser Weise weiterverarbeitet. Das Freilichtlabor strebe Kooperationen mit dem regionalen Bäckereihandwerk an.

Für das neu entstandene Getreidefeld kann das Freilichtlabor die Fläche im Ehlried nutzen, auf der ursprünglich der Neubau der Schön Klinik Lorsch geplant war. „Wir danken der Schön Klinik für diese wichtige Unterstützung unserer wissenschaftlichen Arbeit und zugleich der Vielfalt von Kulturpflanzen“, so Kropp. Bis zum Sommer 2021 wird die Ackerfläche nun ökologisch bewirtschaftet. Es ist vorgesehen, bei der Ernte die Zugochsen des Freilichtlabors einzusetzen. Informationstafeln entlang des Radweges sollen in den kommenden Wochen über das neue Projekt informieren.

Foto: SG, Infos: https://www.kloster-lorsch.de/lauresham0/rundgang0/fruehmittelalterlicher-ackerbau/