Fast eine Marathonstrecke: 41 Kilometer lang und über 1500 Höhenmeter führt der neue Rundwanderweg um die 12 Dörfer Lautertals. Am 22. November 2022 wurde er eingeweiht. Zu ausgewählten Fernblicken auf den Höhen rund um Lautertal gibt es Informationen online, denn es ist ein Digitaler Rundweg. Mit dem Smartphone oder GPS-Gerät läßt sich der Weg gut begehen, eine eigene Markierung in der Landschaft ist daher nicht nötig. Zu finden ist der Rundweg hier: https://geo-naturpark.net/erleben/digitale-wanderwege/001-digitaler-wanderweg-lautertal/

Die Einweihung: eine Tafel mit der Karte des digitalen Rundwanderwegs, einer ausführllichen Beschreibung der Stationen am Weg, wo es eine schöne Aussicht oder Einkehrmöglichkeit gibt und wo die Parkplätze für den Einstieg liegen, steht nun direkt neben "Siegfried" auf dem Reichenbacher Marktplatz. Der QR-Code ermöglicht den Zugang zum GPX-Track. Länge und Wanderdauer der einzelnen Etappen sind aufgeführt, natürlich Geopunkte, Wanderinfos und Rettungstreffpunkte am Weg. Erarbeitet wurde die Strecke mit allem digitalen Zubehör und vielen tollen Fotos von Dr. Joachim Bartl, unterstützt durch den Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald und in der Natur umgesetzt vom Verschönerungsverein Reichenbach. Dieser übernahm auch die Finanzierung, unterstützt von Firma Rettig Elmshausen und zahlreichen Banksponsoren.

Für "Nicht-Digitale" gibt es eine Broschüre im Rathaus Reichenbach, in der man fast alle Angaben findet.

Die Einweihung ist einer der glanzvollen Schlußpunkte der Jubiläumsfeiern zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinde Lautertal im Jahr 2022. Lesen Sie dazu auch: 50 Jahre Lautertal: Harmonische Feier mit selbstkritischen Tönen

Pfarrer Jan Scheunemann segnete die Teilnehmer der Einweihung, ebenso wie alle die den digitalen Rundwanderweg begehen. "Evangelische Pfarrer segnen keine Gegenstände, nur Menschen" ergänzte Scheunemann dazu.

Zahlreiche Ruhebänke an den gut ausgebauten und durch lokale Wegzeichen der örtlichen Verschönerungsvereine oder regionale Wegzeichen des Odenwaldklugs bestens markierten Wegen laden zum Verweilen ein, denn es gibt unterwegs idyllische Waldplätzchen und atemberaubend schöne Fernblicke zu genießen. Die Bänke wurden weitgehend vom Verschönerungsverein Reichenbach aufgestellt.

Anläßlich der Wegeinweihung wurde vor der evangelischen Kirche Reichenbach eine neue Bank aufgestellt, Philipp Degenhardt schraubt gerade das Schild an: gesponsert wurde die Bank von Familie Förster. Der Verschönerungsverein Reichenbach hat für seine Bänke ein bewährtes Konzept: jede Bank wird von einer Familie, einer Einzelperson, einer Firma oder Einrichtung finanziert, die natürlich ihr Bankschild bekommt. Die aktiven Helfer des Verschönerungsvereins stellen die Bank auf und halten die Plätze darum in Ordnung. Joachim Bartl übernimmt die Standorte der Bänke in die digitale Präsentation.

So wurde 2014 der Senioren- und Familienwanderweg eingeweiht, mit einer Ruhebank alle 50 Meter. Natürlich hat auch Kobold Kieselbart seine eigene Bank, und wer weiß: vielleicht sitzt er auch heute noch - nachdem er seit 2021 keine Führungen und Schatzsuchen mehr macht - ab und zu hier und ruht sich aus...

Übrigens: der neue digitale Rundwanderweg verläuft weitgehend auf einem Vorschlag, den ich 1999 in meiner kleinen Broschüre "Auf den Spuren der Riesen rund ums Lautertal" veröffentlicht habe. Sie war vielfach am Felsenmeer verbreitet worden, durch meine netten Unterstützer vom Kiosk an der Riesensäule und der Koboldklause, die damals noch in einem Verkaufswagen war und meine Bücher verkaufen durfte. Mit Einzug ins FIZ war dies vertraglich untersagt worden. Schade eigentlich...

Erfreulich dagegen ist, daß die 40-Kilometer-Strecke nun wieder entdeckt und erneut umgesetzt wurde - man erhofft sich damit einen qualitätsvollen Wandertourismus im Lautertal. Gerade seit der Coronapandemie und ihren Lockdowns würde dies der Gemeinde und ihren Anbietern gut tun. Denn das Felsenmeer wurde inzwischen zu einem Hotspot in den sozialen Medien und zieht Massen von Besuchern an, die alles niedertrampeln und ihren Müll liegenlassen. Einer der Gründe, warum Kieselbart sich zur Ruhe gesetzt hat - nachzulesen ausführlich im Beitrag "Felsenmeer & Felsberg: Tourismus oder Naturschutz?" in meinem neuen Jahrbuch 2022.

Marieta Hiller, im November 2022