Vortragsreihe der Arbeitsgemeinschaft Altbergbau Odenwald zum 550-jährigen Bestehen der Grube Marie 2024

In diesem Jahr feiert die „Grube Marie“ in Weinheim-Hohensachsen, die sich seit 2008 als Besucherbergwerk großer Beliebtheit erfreut, ihre 550-jährige urkundliche Ersterwähnung. Anlässlich dieses Jubiläums veranstaltet die AG Altbergbau Odenwald gemeinsam mit der Stadt Weinheim/Verwaltungsstelle Hohensachsen und dem Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald nach dem Ende der Besuchersaison ab November eine Vortragsreihe rund um geologische und bergbauliche Themen in der Region. Der Blei- und Silberbergbau im Bergbaurevier Hohensachsen – Großsachsen reicht gesichert bis in das 13. Jahrhundert zurück. Aufgrund ihrer geologischen und kulturgeschichtlichen Bedeutung wurde die Grube Marie 2017 durch den UNESCO Global Geopark Bergstraße-Odenwald als „Geotop des Jahres“ ausgezeichnet.

Die Vorträge finden jeweils um 19.00 Uhr im Foyer der Mehrzweckhalle in Hohensachsen (Lessingstraße 27) statt. Eine Teilnahme ist kostenfrei, die AG Altbergbau Odenwald freut sich jedoch über eine Spende zum Erhalt und weiteren Ausbau der Besuchergrube.

Freitag, 8. November, 19.00 Uhr: Zwischen Hochgebirge, Wüste und Meer: eine Reise durch die Erdgeschichte des
Odenwaldes

In einer reich bebilderten Reise durch die Erdgeschichte erläutert Diplom-Geologe Jochen Babist die Zeiträume und Prozesse, die in über 500 Millionen Jahren zur Bildung der Odenwälder Gesteine und zur Entstehung der heutigen Landschaftsformen geführt haben.
Babist ist Mitglied der AG Altbergbau Odenwald und Leiter des Fachbereiches Geowissenschaften im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald


[Bild 1]: Falten im Stein erzählen von längst vergangenen Gebirgen (Knoden, Gde.Lautertal).

Montag, 18. November, 19.00 Uhr Das Gezähe des Bergmanns im Wandel der Zeit

Jochen Babist stellt in diesem Vortrag einen Querschnitt durch die Entwicklung der Bergbauwerkzeuge von der Steinzeit bis zur Industrialisierung vor und zeigt dabei, wie sich mit dem Wandel der Technik auch die Art des Bergbaus und die Größe der Bergwerke änderte. Er nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Zeitreise durch die Jahrtausende und präsentiert, was man aus den Werkzeugspuren über die Mühen der Rohstoffgewinnung vergangener Generationen lernen kann.

[Bild 2]: Bergeisen aus der Grube Marie im 3D-Scanbild.

Montag, 2. Dezember, 19.00 Uhr Bilderreise in die nicht öffentlich zugänglichen Bereiche der Grube Marie

Dr. Markus Gnirß stellt an diesem Abend den aus Sicherheitsgründen derzeit nicht zugänglichen Wasserlösungsstollen der Grube Marie in eindrucksvollen Fotos vor und berichtet über die laufenden ehrenamtlichen Arbeiten in der Grube. Dr. Gnirß ist Mitglied der AG Altbergbau Odenwald und beschäftigt sich mit Techniken zur dreidimensionalen Erfassung von Stollen, Schächten und Werkzeugspuren.

[Bild 3]: Blick aus der Unteren Schachtkammer der Tiefsohle nach oben in das Hauptgesenk

Montag, 13. Januar 2025, 19.00 Geschichte des Buntmetallerzbergbaus an der badischen Bergstraße

Im letzten Vortrag zeichnet Jochen Babist aus verschiedenen Quellen ein lebendiges, und allzu oft sehr menschliches Bild der wirtschaftlichen Bemühungen, der Entbehrungen, der Hoffnungen und der Rückschläge, die mit dem eigentlich niemals rentablen Buntmetallerzbergbau in den armen Lagerstätten verbunden waren.

[Bild 4]: Stollen aus dem 18. Jahrhundert auf der Tiefsohle der Grube Marie