Projekt „Landpartie 2.0“ zeigt erste Erfolge
Die Wege zum Einkaufen, für Behördengänge oder Arztbesuche sind auf dem Land oftmals deutlich länger; Immer wieder schließen Arztpraxen in ländlichen Räumen, da keine Nachwuchsmediziner gefunden werden können, um den Praxisbetrieb fortzusetzen. Genau hier setzt die „Landpartie 2.0“ des Kreises Bergstraße an. Ein Projekt der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a.M., an dem der Kreis Bergstraße bereits seit 2016 gemeinsam mit dem Landkreis Fulda und dem Hochtaunuskreis teilnimmt. „Bei der ‚Landpartie‘ verbringen Medizinstudierende ihr Blockpraktikum ‚Allgemeinmedizin‘ in einer Hausarztpraxis in ländlichen Regionen, wie bei uns im Kreis Bergstraße. In dieser Zeit können die Nachwuchsärztinnen und -ärzte die hausärztliche Tätigkeit auf dem Land kennenlernen“, hebt die Erste Kreisbeigeordnete und Bergsträßer Gesundheitsdezernentin, Diana Stolz, hervor.
Inzwischen nehmen im Kreis Bergstraße sieben Arztpraxen aus dem Odenwald und dem Ried an dem Projekt teil. Ganz neu ab diesem Sommer sind die Praxis für Allgemeinmedizin Astrid Larsen in Unter-Flockenbach und das MVZ Lindenfels mit von der Partie. „Die Universität hat uns bereits unseren ersten Landpartie-Studierenden zugewiesen. Wir freuen uns schon sehr auf den angehenden Mediziner und darauf ihm die qualitativ hochwertige Allgemeinmedizin, die wir hier im MVZ praktizieren zeigen zu können“, hebt Jan Küster hervor, der als Allgemeinmediziner im Lindenfelser MVZ tätig ist. „Bei der ‚Landpartie‘ werden wir unseren Studierenden zeigen, wie modern der traditionelle Beruf des Landarztes oder der Landärztin heute sein kann.“ Die „Landpartie 2.0“ ist somit ein echtes Leuchtturmprojekt
„Ich freue mich sehr, dass wir immer wieder neue Arztpraxen für die ‚Landpartie‘ gewinnen können. Das Projekt lebt von der Vielfalt, die auch dadurch entsteht, dass immer wieder neue Praxen daran teilnehmen. Die ‚Landpartie‘ ist ein wertvolles Projekt, dass sowohl den Arztpraxen hier im Kreis als auch den Studierenden, die ihr Praktikum bei uns verbringen, sehr viel gibt“, betont auch Diana Stolz. „Das MVZ in Lindenfels bietet angehenden Medizinerinnen und Medizinern zum Beispiel ein besonders spannendes und anregendes Umfeld. Denn hier arbeiten Ärztinnen und Ärzte aus den Fachrichtungen Frauenheilkunde und Allgemeinmedizin unter einem Dach. Mit der Teilnahme an der Landpartie wird jetzt zudem ein erster Schritt in Richtung Referenzpraxis am MVZ in Lindenfels gegangen.“
Die „Landpartie“ zeigt im Kreis Bergstraße auch bereits erste Erfolge: So haben einige Studierende ihre Famulatur und das Praktische Jahr, Ausbildungsabschnitte, die im Medizinstudium vorgesehen sind, in Praxen im Landkreis absolviert, in denen sie bereits während ihrer Teilnahme an der „Landpartie 2.0“ mitgearbeitet hatten. Dabei haben sich bereits gute Beziehungen zwischen dem Medizinernachwuchs und den Landarztpraxen entwickelt. „Dies zeigt, dass die ‚Landpartie‘ gut funktioniert und angehenden Ärztinnen und Ärzten das Leben und Arbeiten als Landarzt näherbringt. Wir zeigen damit auch dem Medizinernachwuchs wie attraktiv unsere Region ist“, so die Gesundheitsdezernentin.