Bücher, Geschichten, Zeitschriften... man kann nie genug davon haben! Im Lautertal werden sie sogar in einer Original englischen Telefonzelle am Rathaus Reichenbach aufbewahrt.
Die Telefonzelle wurde liebevoll restauriert und im Zuge der Verschwisterung Lautertals mit Radlett, Groß Britannien, am Rathaus aufgestellt.
Ihr ging es genauso, wie es den zahllosen Geschichten in Büchern oftmals ergeht: sie wurde nicht mehr genutzt. Bücher werden nicht mehr gelesen - und ich meine Bücher aus Papier und Druckerfarbe, mit ihrem typischen Staubgeruch, mit den "Lesezeichen" die aus Resten alter Mahlzeiten bestehen, mit gepreßten Blättern und Blüten längst vergangener Blumen, - und genauso gibt es heute für Telefonzellen keinen Bedarf mehr.
Handys machten sie überflüssig, und so stand auch die schöne rote englische Telefonzelle jahrelang leer und unbenutzt herum, bis zwei Mitglieder des Verschönerungsvereins Reichenbach, Eveline Kleinke und Siegfried Oettmeier, eine Idee hatten: kurzerhand widmeten sie die Telefonzelle zu einer Offenen Bibliothek um. Sie putzten das Häuschen, brachten ein Regal an, um den Büchern einen würdigen Platz zu bieten.
Hier stehen nun Bücher, die jeder ausleihen kann - ohne Leihgebühren, Inventarliste oder Überwachungskamera. Bücher sollen nach dem Lesen nicht ins Altpapier wandern, sondern anderen Leseratten zur Verfügung stehen. Und wer ein Buch aus der Offenen Bibliothek so spannend findet, daß er es behalten möchte, so darf er das! Im Austausch kann er ja ein anderes Buch - so er sich davon trennen kann - hineinstellen. Offene Bibliotheken gibt es schon in einigen Städten: in Darmstadt oder Hamburg etwa, wo man eine solche Bibliothek sogar in manchen Linienbussen findet...