Equal Pay Day am 7. März: Frauen haben im Jahr 2022 66 Tage ohne Gehalt gearbeitet - Darmstadt-Dieburg – Der diesjährige Equal Pay Day am 7. März steht unter dem Motto “Equal pay 4.0 - gerechte Bezahlung in der digitalen Arbeitswelt”
Frauen verdienen in Deutschland im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer, das hat das Statistische Bundesamt berechnet. Mit durchschnittlich 18,62 Euro brutto lag ihr Stundenlohn um 4,16 Euro niedriger als der Lohn der Männer (22,78 Euro). Rechnet man den Wert von 18 Prozent in Tage um, arbeiten Frauen 66 Tage (im Zeitraum vom 1. Januar bis 7. März 2022) umsonst. Um die dahinter stehende Ungleichheit sichtbar zu machen, findet alljährlich der Equal Pay Day statt, der Aktionstag für eine gleiche Bezahlung von Männern und Frauen. Der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern ist ein Indiz für mangelnde Gleichstellung zwischen den Geschlechtern. Allerdings ist er auf vielfältige Ursachen zurückzuführen, die tief in unserer Gesellschaft verwurzelt sind. Frauen und Männer unterscheiden sich in ihren Erwerbsbiografien (Elternzeit, Teilzeitarbeit etc.), in der Wahl von Berufsfeldern und in den Karriereverläufen. Der Equal Pay Day hat das Ziel, die Debatte über die Gründe der Lohnunterschiede in die Öffentlichkeit zu tragen und ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen.
Ein wichtiger gesetzlicher Schritt in Richtung Gleichstellung ist in diesem Zusammenhang die Verabschiedung des Zweiten Führungspositionen-Gesetz (FüPoG II), das am 12. August 2021 in Kraft getreten ist. Das Ziel dieses Gesetzes ist, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen und verbindliche Vorgaben für die Wirtschaft und den öffentlichen Dienst zu machen. Eine zentrale Neuerung des FüPoG ist ein Mindestbeteiligungsgebot für Vorstände mit mehr als drei Mitgliedern von börsennotierten und paritätisch mitbestimmten deutschen Unternehmen. Davon werden 66 Unternehmen betroffen sein, von denen aktuell 21 keine Frau im Vorstand haben. Zudem müssen Unternehmen in Zukunft begründen, warum sie sich nicht das Ziel setzen, eine Frau in den Vorstand zu berufen. Unternehmen, die keine Zielgröße melden oder keine Begründung für die Zielgröße Null angeben, werden künftig effektiver sanktioniert.
„In der Kreisverwaltung ist die Förderung von Frauen ein wichtiger Bestandteil der Personalentwicklung. Es gibt mehrere Fortbildungsprogramme, die Frauen darin unterstützen und ermutigen sollen, ihre Karriere zu planen und in der Übernahme von Führungsverantwortung eine Perspektive für sich zu sehen. Gleichzeitig wird versucht, strukturelle Barrieren abzubauen. Dazu gehören ein neu konzeptionierter Prozess zum Thema Elternzeit und Wiedereinstieg oder auch die Thematik Führen in Teilzeit, um die Vereinbarkeit von Familie/Pflege und Beruf zu verbessern. In den letzten Jahren ist es uns gelungen, den Frauenanteil in Führungspositionen auf über 50 Prozent zu heben“, erläutert Landrat Klaus Peter Schellhaas.
Der Landkreis Darmstadt-Dieburg unterstützt aber auch über die Kreisverwaltung Frauen im Landkreis ganz konkret mit Beratungsangeboten zur beruflichen Weiterentwicklung. Die Beratung richtet sich an Frauen deren Erwerbstätigkeit wegen der Erziehung von Kindern oder der Pflege von Angehörigen unterbrochen war oder an Frauen, die nach einem bereits erfolgtem Wiedereinstieg in sozialversicherungspflichtige Arbeit einen Aufstiegswunsch haben oder an Frauen, die sich aus einem Minijob heraus verändern wollen oder an Frauen, die den Wunsch haben, sich beruflich weiter zu qualifizieren. Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage des Büros für Chancengleichheit www.ladadi.de/chancengleichheit (unter Arbeitsschwerpunkte/Themen) oder direkt bei folgenden Anbietern:
femkom Frauenkompetenzzentrum e. V. Wienerstraße 78, 64287 Darmstadt, 06151 / 42884-0, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Frauen für Frauen e. V. Steinschönauer Straße 4b, 64823 Groß-Umstadt, 06078 / 72377, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! www.zibb-umstadt.de
Als Mitglied des südhessischen Bündnisses „Gemeinsam gegen Altersarmut von Frauen“ beteiligt sich der Landkreis Darmstadt-Dieburg an der Gemeinschaftsaktion „Pack’s an! Das Lebenslauf-Spiel zeigt Dir den Weg.“ mit dem Frauenbüro der Wissenschaftsstadt Darmstadt am Samstag, den 5. März 2022 von 11 – 14 Uhr auf dem Luisenplatz in Darmstadt. Alle Frauen, die sich Impulse zum Thema berufliche Zukunft wünschen, sind herzlich eingeladen.