Das ganze Jahr über können Lautertaler Bürger Umweltbewusstsein zeigen. Die trotz anderer Verschlüsse anfallenden Korken von Wein- und Sektflaschen kann man bei den in Lautertal bestehenden Sammelstellen abgeben. In Gadernheim ist das die Bäckerei Knapp, in Reichenbach „Der Blumenladen" (Falltorbrücke) und das Fotostudio Hogen. In Elmshausen kann man die Flaschenverschlüsse bei der Firma Elektro Rettig, in Lautern im Edeka-Markt (Flaschenrücknahme Getränkeabteilung), in Schannenbach bei der Familie Kosch, Krehbergstraße 520 und in Beedenkirchen bei Familie Mayer (Reichenbacher Str. 21a) abliefern.

Vor allem auch die Sportlerheime und Gaststätten sind aufgerufen, sich an dieser Aktion zu beteiligen, finden doch immer wieder zahlreiche Feiern statt. Es wird gebeten keine Fremdstoffe einzuwerfen, wie Kunststoffkorken, Metallkappen, "Kronenkorken", Draht, Plastik oder gar Batterien. Die Korkreste sollten luftig verpackt (Zwiebelnetze, Papiertüten) sein, damit sie nicht schimmeln und wertlos werden. Da immer mehr Kunststoffverschlüsse verwendet werden, ist es umso wichtiger alle Naturkorken noch zu sammeln und einer Wiederverwertung zuzuführen. Die Korken werden im Epilepsiezentrum Kork zu Naturbaustoffen verarbeitet, Zu Rückfragen steht die Lautertaler Korkinitiative unter der Telefonnummer 06254/7546 zur Verfügung.

Korken für Kork: Lautertaler Sammelaktion lebt

Im Jahre 1991 gründete die Diakonie Kork in der Stadt Kork bei Kehl eine bundesweite Recycling-Aktion für Flaschenkorken.  Sie sind kein Müll, sondern ein hochwertiger Naturrohstoff. Seit festgestellt wurde, daß die Korkeichen des Mittelmeerraumes aufgrund immer stärkeren Einsatzes von Kunstoffverschlüssen für Wein- und Sektflaschen leiden, wenn sie nicht mehr regelmäßig geschält werden, haben Korken wieder Konjunktur. Sie werden dezentral in ganz Deutschland gesammelt und in Kork zu Granulat verarbeitet, aus denen ökologische Dämmstoffe oder Lehm-Kork-Bausteine hergestellt werden. Diese Arbeit übernehmen Menschen mit Behinderungen. So wurden Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen geschaffen und gesichert und zudem ein Beitrag zur Müllvermeidung und Erhaltung eines Wertstoffes geleistet. Die spontane Resonanz auf die Sammelaktion war in der Bevölkerung von Beginn an sehr gut. Das Sammelaufkommen lag zuletzt bei rund 1.300 Kubikmeter Korken jährlich, also über 50 Millionen Flaschenkorken. Aktuell gibt es in Deutschland mehr als 3.000 Sammelstellen, so auch in Lautertal Organisator ist Walter Koepff, die Sammelstellen sind:

Beedenkirchen: Fam. Meyer Reichenbacher Str. 21a
Elmshausen: Elektro Rettig
Gadernheim: Bäckerei Knapp
Lautern: Edeka Markt
Reichenbach: Der Blumenladen und Foto Hogen
Schannenbach: Familie Kosch
Bitte die Korken luftig in alten Zwiebelnetzen o.ä. abgeben!

Ab einer Mindestmenge von 5 Kubikmetern werden die Korken überall in Deutschland und Frankreich abgeholt. 12 Menschen mit Behinderungen haben so derzeit feste Arbeitsplätze in Kork. Aus dem dort aufbereiteten Korkmaterial wurden seit 1996 in der Manufaktur des Diakonischen Werkes in Freiburg in Zusammenarbeit mit den Hanauerland Werkstätten Korkschrot-Lehmbausteine produziert. Insgesamt 500 Personen, die zuvor von der Sozialhilfe lebten, hatten dort mit unterschiedlichem Beschäftigungsumfang einen Arbeitsplatz und wurden über das Projekt „Arbeit statt Sozialhilfe“ an die Arbeitswelt herangeführt.

Durch die Bundesvorgaben der Jobcenter wurde zuletzt die Vermittlung von ein-Euro-Jobs für diese Tätigkeit verhindert. Im August 2013 mußte die Manufaktur leider geschlossen werden. Hintergrund ist, daß die ein-euro-Jobs nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet sein dürfen. Diese Zusatzjobs müssen zum einen im im öffentlichen Interesse liegen, ihr Ergebnis soll der Allgemeinheit dienen, aber die Arbeiten dürfen nicht im erwerbswirtschaftlichen Bereich durchgeführt werden. Die Zusatzjobs dürfen keine Arbeits-plätze auf dem sogenannten ersten Markt gefährden. Eine eigentlich gute Regelung führte so zum Aus für eine soziale Einrichtung. (M. Hiller, Dezember-Durchblick 2013)

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