Obwohl das Abfallmanagement im #LaDaDi seit Jahren Bestnoten erhält, kämpfen die 5 Kompostierungsanlagen täglich gegen Kunststoffe, die sich in die Bio-Tonne verirrt haben. Während Aluminium, Blumendraht oder andere Metallgegenstände von den Detektoren der Fahrzeuge sicher aufgespürt werden, fallen Plastikteile höchstens bei der kurzen Sichtkontrolle der Lader auf. Werden Plastik oder Metalle in der Biotonne entdeckt, bleibt die Tonne stehen, bekommt einen gelben Aufkleber und muss teuer als Restmüll entsorgt werden. Hierzu muss eine Restmüllbanderole bei der Stadt- oder Gemeindeverwaltung gekauft werden (19,20 Euro für 120 L bzw. 38,40 Euro für 240 L).
Keine “kompostierbaren” Kunststoffbeutel verwenden
Im #LaDaDi verlässt man sich darauf, dass die Anlagen hochwertigen Kompost liefern. Die größten Probleme bereiten den Müll-Profis dabei sogenannte „kompostierbare“ Plastikbeutel, die den Kontrollen bei der Abholung entgehen und dann in den Anlagen landen. Diese zerreißen schnell in Plastik-Kleinstteile, die schlecht gesiebt und allenfalls noch aufwändig per Hand herausgelesen werden können.
„Diese Tüten enthalten nichts, was positiv zu einer Kompostierung beitragen würde und sind alles andere als umweltfreundlich“, warnt ZAW-Geschäftsführer Dr. Armin Kehrer. „Umweltfreundliche Verbraucher sollten sich hier nicht von Werbeschlagwörtern wie "biologisch", "ökologisch" oder "kompostierbar" täuschen lassen.“
Auch biologisch abbaubare Kaffeekapseln landen derzeit leider vermehrt in der Biotonne, obwohl sie in den Restmüll gehören. Selbst wenn das Kompostieren der Biokunststoffe funktionieren würde, so die Bundesgütegemeinschaft Kompost, ergäbe es keinen wertvollen Humus, da das Material lediglich ungenutzte Energie, jedoch keine Nährstoffe oder Spurenelemente freigebe. Wer seinen Biomüll dennoch nicht lose in die Tonne füllen möchte, kann auf Zeitungspapier oder Papiertüten zurückgreifen. Diese sind an den Kompostierungsanlagen und in vielen Märkten erhältlich. (ladadi)