Während in diesem Winter eine neue große Wanzenart in unseren Häusern auftauchte, sterben weltweit Tierarten aus, mit wachsendem Tempo. Der Weltbiodiversitätsrat IPBES veröffentlichte im Mai den Jahresbericht, demzufolge bis zu eine Million Tier- und Pflanzenarten akut vom Aussterben bedroht sind. "Die negative Entwicklung ist auf ... Landnutzung, Umweltverschmutzung und Klimawandel zurückzuführen. ... Auch an den sozialen und politischen Rahmenbedingungen müssen wir ansetzen.
Dies umfaßt Maßnahmen auf allen gesellschaftlichen Ebenen, vom einzelnen Bürger und Konsumenten, über Gemeinden und Regierungen, bis hin zur Wirtschaft und internationalen Gremien und Konzernen," (Prof. J. Settele, IPBES). Bundesumweltministerin Svenja Schulze sagt dazu "Die Menschheit sägt an dem Ast, auf dem sie sitzt" und will eine grundlegende Reform der Agrarpolitik, vor allem der EU-Agrarförderung auf den Weg bringen und mehr und effektivere Schutzgebiete fördern. Ernteerträge und Holzeinschlag vervielfachten sich in den letzten 30 Jahren, auch die Flächenversiegelung durch Bebauung verdoppelte sich in dieser Zeit. Hinzu kommen die chemischen Hilfsmittel, deren Nebenwirkungen auf die Artenvielfalt kaum abschätzbar sind.
Betroffen sind nicht nur Insekten und Vogelwelt: auch Exoten wie das Nördl. Breitmaulnashorn (2018 starb das letzte männliche Tier). Kein Trost ist es, daß 2003 erstmals eine neue Walart beschrieben wurde: der Omurawal. Viele Arten sterben aus, bevor wir sie erstmals sichten und ihnen Namen geben können. mh
Amerikanische Kiefern- oder Zapfenwanze aus Nordamerika, kam 1999 erstmals nach Europa. Foto: leptoglossus... Wikipedia,
16-20 mm lang, Nahrung: Koniferen Infos: http://insektenbox.de