6.10.23 Asiatische Tigermücke erstmals in Bensheim nachgewiesen - Erneute Erstsichtung im Kreis / Bevölkerung weiterhin zu Mithilfe bei Eindämmung aufgerufen

Kreis Bergstraße (kb). In Bensheim wurde zum ersten Mal die Sichtung der Asiatische Tigermücke gemeldet. Das bestätigt das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP). Nach der Erstsichtung im Lorscher Stadtgebiet im Sommer ist das Insekt nun in einem weiteren Gebiet des Kreises angekommen. Bislang ist noch unklar, ob es sich um einen Einzelfund oder eine etablierte Population handelt. Da das Tier aber als potenzieller Überträger von gefährlichen Krankheiten gilt, sind alle Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, dazu beizutragen, das Ausbreiten dieser Mückenart im Kreisgebiet zu vermeiden.

In Anbetracht der nahenden Herbst- und Wintertemperaturen ist es vor allem wichtig, mögliche Ablagen von Überwinterungseiern der Asiatischen Tigermücke zu verhindern. Diese potenziellen Brutstätten sind in sogenannten Kleinstgewässern zu finden. Das sind kleine Wasseransammlungen, wie etwa Abflüsse, Teiche, Regentonnen, Blumenvasen, Planschbecken und jegliche weiteren Behälter, in denen sich stehendes Wasser befindet. Dort finden sich die Eier, Puppen beziehungsweise Larven des Insekts. Deswegen sollten Wasseransammlungen – auch in Blumentopfuntersetzern, ungenutzten Gießkannen oder Eimern – im besten Fall vermieden und Regentonnen abgedeckt werden. Wasser in Vogeltränken oder Planschbecken sollte regelmäßig, mindestens einmal wöchentlich, ausgetauscht werden. Zudem sollten Regenrinnen mehrmals im Jahr vom Laub befreit werden. Damit die Eier und Larven des Insekts nicht über das Abwasser verteilt werden, sollte abgestandenes Wasser außerdem nicht in den Gully gegeben, sondern direkt vergossen werden. „Die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger ist nicht nur bei der Eindämmung der Verbreitung des Insekts gefragt, sondern auch bei der Meldung möglicher Sichtungen. Wer eine „verdächtige“ Mücke entdeckt hat, kann entweder versuchen, diese zu fangen und zur Bestimmung an das HLfGP senden, oder fotografieren und ein Foto des Tieres an das Landesamt schicken“, betont die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz. Fotos der Asiatischen Tigermücke können an folgende E-Mail-Adresse gesendet werden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Die Asiatische Tigermücke stammt ursprünglich aus Südostasien und hat sich in den letzten Jahrzehnten durch den globalen Handels- und Reiseverkehr weltweit verbreitet. Auch im Kreis Bergstraße wurde das Insekt in den vergangenen Jahren bereits in Hirschhorn, Einhausen, Bürstadt, Bobstadt, Neckarsteinach und zuletzt auch in Lorsch gesichtet. Weitere Informationen rund um die Asiatische Tigermücke sowie Maßnahmen zur Eindämmung gibt es unter https://hlfgp.hessen.de/klimawandel-und-gesundheit/asiatische-tigermuecke.

 

April 2023: Was tun gegen die Asiatische Tigermücke? Das Insekt wird immer wieder auch im Kreis Bergstraße nachgewiesen

Wie sieht sie aus? Fotos der asiatischen Tigermücke finden Sie hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Asiatische_Tigerm%C3%BCcke

Die Stechmücke paßt sich der Klimaveränderung an und kommt deshalb auch in unseren Breiten inzwischen an einigen Stellen vor. Das Umweltbundesamt verweist auf das Projekt Mückenatlas, bei dem jeder Interessierte seine Beobachtungen mitteilen kann. Dort gibt es eine Karte mit den Einträgen, aus welchen Regionen schon bestimmte Mücken eingeschickt wurden. Welche Krankheiten die Tigermücke überträgt, finden Sie auf den Seiten von Gesundheit.de. Dort erfahren Sie auch wie sich die Tigermücke in Deutschland verbreitet: Erstsichtung war 2007 auf einem Parkplatz an der Autobahn 5 in der Nähe der Schweizer Grenze. Seit 2014 etablieren sich auch größere Bestände der Tigermücke in Deutschland, besonders in Bayern und Baden-Württemberg sowie in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen.

Offene Wasserbehälter abdecken, ausleeren oder wöchentlich auffrischen

April 2023: Informationsveranstaltung von Kreis Bergstraße und Stadt Bürstadt

Kreis Bergstraße (kb). Die Asiatische Tigermücke stammt ursprünglich aus Südostasien und ist potenzieller Überträger verschiedener Krankheitserreger, unter anderem der Gelbfieber-Viren. Da das Insekt bereits seit Jahrzehnten in Deutschland und schon seit zwei Jahren in Folge auch in Hessen immer wieder nachgewiesen wird, hatte die Erste Kreisbeigeordnete des Kreises Bergstraße Diana Stolz gemeinsam mit der Stadt Bürstadt zu einer Informationsveranstaltung rund um das Tier eingeladen. Noch vor Beginn der Tigermücken-Saison wurden die Bergsträßerinnen und Bergsträßer so auf die möglichen Gefahren und Möglichkeiten der Eindämmung des Insektes aufmerksam gemacht. Als Referentinnen und Referenten waren der Leiter der Arbeitsgruppe Exotische Stechmücken von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V (KABS) und Diplom-Biologe Artur Jöst, sowie Dr. Elisa Stickler und Dr. Andreas Larem vom Hessischen Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP) vor Ort.

Die Asiatische Tigermücke ist ein sogenannter Vektor und trägt somit Krankheitserreger nicht von Natur aus in sich, sondern muss zunächst einen infizierten Menschen stechen, um selbst zum Überträger zu werden. Das Insekt hat allerdings die Eigenschaft, kurz aufeinanderfolgende Blutmahlzeiten an mehreren Individuen zu sich zu nehmen, wodurch sich das Übertragungspotenzial erhöht. In Hessen wurde bisher noch keine Übertragung von Krankheitserregern durch eine Asiatische Tigermücke bei einem Menschen dokumentiert. Damit dies auch so bleibt, ist es wichtig, die Ansiedlung des Tieres von vornerein zu verhindern. Hierbei ist die Bevölkerung eine wichtige Zielgruppe, denn sie kann die Ansiedlung des Insekts durch einfache Maßnahmen im eigenen Garten und auf dem eigenen Grundstück verhindern. Bürgerinnen und Bürger sollten beispielswese Wasseransammlungen in Blumentopfuntersetzern, ungenutzten Gießkannen oder Eimern vermeiden und Regentonnen abdecken. Außerdem sollte Wasser in Vogeltränken oder Planschbecken mindestens einmal wöchentlich ausgetauscht werden. Eingefangene Mücken können zur Bestimmung an das HLfGP gesendet werden. Damit wird ein wichtiger Beitrag zum hessischen Tigermücken-Monitoring geleistet, das seit 2020 durchgeführt wird.

Da die Asiatische Tigermücke sowie die entsprechenden Krankheitserreger in Hessen bislang nicht häufig vorkommen, ist auch ein Stich des Insekts nach aktuellem Stand kein Grund zur Beunruhigung. Wie bei üblichen Mückenstichen können diese mit juckreizlindernden Salben behandelt werden. Sollten aber wenige Tage nach einem Stich plötzlich grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, starke Kopfschmerzen oder Erschöpfungszustände eintreten, sollte man zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen. Gleiches gilt besonders dann, wenn die Beschwerden nach einem Auslandsaufenthalt in Risikogebieten, in denen sowohl Stechmücken als auch Krankheitserreger verbreitet sind, auftreten. Dazu zählen beispielsweise südeuropäische Länder, Südostasien sowie Mittel- und Südamerika.