Zum Verteilungsgebiet des Durchblick gehört auch Klein-Bieberau. Seltsamerweise gehört es zu Modautal, während Groß-Bieberau eigenständige Stadtrechte hat. Beide haben ihren Namen jedoch vom gleichen Tier, das in früheren Zeiten in größerem Umfang landschaftsarchitektonisch tätig war: dem Biber.

Dieses größte heimische Nagetier wurde im 19. Jahrhundert in großen Teilen Europas und Deutschland fast ausgerottet, da er eine sinnvolle Landschaftsnutzung durch Ackerbau und Viehzucht enorm störte. Heute gibt es Schutzmaßnahmen und gezielte Auswilderungen, so daß der Biber wieder da ist. Seine Dämme aus abgenagten Baumstämmen und dicken Ästen stauen Bäche und Flüsse und sorgen so für eine Renaturierung von Auenlandschaften. Diese stören zwar die Landwirtschaft, schaffen aber Retentionsflächen für Hochwasser und neue Lebensräume für zahlreiche Tierarten. Die Dämme halten den Wasserstand immer auf gleichem Niveau, der Eingang zur Biberburg liegt unter der Wasseroberfläche.  Überflutungen und Staunässe machen jedoch landwirtschaftliche Flächen oft unbenutzbar. Ertragseinbußen sind die Folge. Der Biber ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt und darf nicht gefangen oder getötet werden, seine Bauten dürfen nicht beschädigt werden. Eine fleißige Biberfamilie baut den Damm sowieso gleich wieder auf.

 

Biberbau, angenagter Baum - alle Fotos M. Hiller


Wer durch Biber geschädigt wird, kann sich an den zuständigen „Wildtierkonfliktmanager“ beim Regierungspräsidium Darmstadt Ulrich Götz-Heimberger (Telefon: 06151-126381) wenden. Dieser schaut sich die Lage vor Ort an und klärt mögliche Maßnahmen.
Auch bei den Unteren Naturschutzbehörden der Kreise gibt es Unterstützung. Außerdem wird ein regionales Biber-Monitoring geführt, wer Biberspuren entdeckt, sollte sie dort melden. Mit Rat und Tag steht auch das AGGL-Team zur Verfügung: www.aggl-otzberg.de Telefonnummer 06162-94352-0