Kreis Bergstraße informiert über das Thema Organspende / Gesundheitsdezernentin Diana Stolz plädiert dafür, dass jede(r) eine Entscheidung trifft
9004 Personen standen laut Eurotransplant Anfang Januar 2020 in Deutschland auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Doch viele von ihnen werden kein Organ erhalten können. Unter anderem, da die Zahl der Organspenden im vergangenen Jahr noch einmal zurückgegangen ist: Hatten 2018 in Deutschland noch 3113 Spenden stattgefunden, wurden 2019 nur noch 2995 Organe postmortal transplantiert. Die Kreisverwaltung nutzt daher abermals den diesjährigen bundesweiten Tag der Organspende am 6. Juni, um auf das Thema aufmerksam zu machen und die Bürgerinnen und Bürger über Organ- und Gewebespenden zu informieren. „Es gibt eine ganze Reihe an verschiedenen Entscheidungsmöglichkeiten bei der Organspende. Das ist nur den wenigsten Menschen bewusst“, betont die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz. „Ich sehe es daher als unsere Aufgabe an, die Menschen über diese Möglichkeiten zu informieren. Ziel muss es sein, dass jeder und jede die wichtige Frage ‚Möchte ich Spender werden?‘ für sich selbst fundiert beantworten kann.“ Denn: Auch in Zeiten der Corona-Pandemie und auch darüber hinaus gibt es weiterhin Menschen, die dringend auf eine Organspende angewiesen sind.
Der Tag der Organspende ist traditionell ein Tag der Aufklärung und des Anstoßes für jeden einzelnen Menschen, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen. Gleichzeitig ist es auch ein Tag der Dankbarkeit gegenüber allen Organspendern und deren Angehörigen. 2020 findet der Tag der Organspende aufgrund der Corona-Pandemie ausschließlich online statt. Doch bereits in den vergangenen Monaten hat der Kreis Bergstraße die Bürgerinnen und Bürger bei verschiedenen Aktionen über dieses lebenswichtige Thema informiert. So wurden beispielsweise in Lampertheim, Bensheim und Fürth Organspendeausweistafeln an belebten, öffentlich zugänglichen Orten, wie den Rathäusern oder Bürgerbüros, installiert. Diese Tafeln bieten den Menschen vor Ort nicht nur Gelegenheit, einen Organspendeausweis mitzunehmen, sondern sie machen zudem auf die Möglichkeit einer Organspende aufmerksam und sollen durchaus auch zu Diskussionen über dieses kontroverse Thema anregen. Darüber hinaus gelangt das Thema auch im Rahmen der an den Bergsträßer Schulen stattfindenden Gesundheitsaktionstage, der YOLO-Days, auf die Agenda der Mädchen und Jungen im Kreis.
Seit 2012 gilt für die Organ- und Gewebespende die sogenannte Entscheidungslösung. Diese sieht vor, dass sich jeder einzelne Mensch mit dem Thema Organ- und Gewebespende auseinandersetzt und eine selbstbestimmte Entscheidung treffen sollte. Diese kann dann in einem Organspendeausweis dokumentiert werden. „Der Aufklärungsbedarf im Bereich Organspende ist immer noch sehr hoch“, hebt Diana Stolz hervor. Vielen sei nicht bewusst, dass der Besitz eines Organspendeausweises nicht automatisch bedeute, dass man seine Organe oder Gewebe spende. Er könne auch dazu dienen, eine Spende komplett abzulehnen, die Spendebereitschaft nur auf bestimmte Organe und Gewebe zu beschränken oder bewusst die Spende bestimmter Organe abzulehnen. „Ein ‚Nein‘ ist dabei genauso akzeptiert wie ein ‚Ja‘! Es ist wichtig, eine Entscheidung zu treffen, auch um den Angehörigen so im Ernstfall die Bürde der Entscheidung zu ersparen.“, so die Gesundheitsdezernentin.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Interessierte unter anderem unter www.organspende-info.de.