Essensreste, Bauschutt, Windeln: Falsch entsorgte Abfälle in den Altkleider-Containern und auf den Sammelplätzen verursachen jährlich hohe Kosten für alle Gebührenzahler.

 

Fehlwürfe verursachen hohe Kosten

„Unsere Mitarbeiter müssen täglich Abfälle aus den Altkleider-Containern sortieren, die einfach achtlos hineingeworfen werden – von Säcken voll Restabfall über Bauschutt und Windeln bis hin zu Pfannen und Elektrogeräten ist alles dabei. Hinzu kommen große Mengen illegal abgeladener Materialien, die neben den Containern deponiert werden“, so Gerhard Goliasch, Geschäftsführer des ZAKB. „Diese Sorglosigkeit verursacht jedes Jahr immense Kosten, die letztlich von allen Gebührenzahlern getragen werden müssen. Zudem erschweren die verunreinigten Kleider den weiteren Verkauf auf dem ohnehin schon nahezu kollabierten Altkleidermarkt“.

„Fast Fashion“ mit minderer Qualität belastet Altkleidermarkt

Seit Monaten befindet sich der Altkleidermarkt in einem Abwärtsstrudel. Während zum einen die große Warenmenge die Preise auf dem Textilrecycling-Markt fallen lässt, trifft das sogenannte „Fast Fashion-Phänomen“ die Verwerter ebenfalls hart: Textildiscounter und große Modeketten bringen in einem immer zügigeren Rhythmus neue Kleidung in zunehmend schlechterer Qualität in die Läden, die immer schneller entsorgt werden muss. Der Gedanke vieler Verbraucher „Kleiderspenden unterstützen (weltweit) Bedürftige“ trifft für die meisten Kleidungsstücke seit Langem nicht mehr zu. Kleidung ist zu einem weltweiten Massenprodukt geworden.

„Wer sicherstellen möchte, dass ein ‚gutes Stück‘ einen Mitbürger erreicht, sollte es bei der Kleiderkammer oder im Second-Hand-Laden abgeben“, sagt Goliasch. Die günstigen Synthetik-Fasern und Mischstoffe hingegen sind selbst für die weitere Verwendung beispielsweise in der Putzlappen-Herstellung oder in der Faserrückgewinnung kaum nutzbar. „Der Verbraucher hat mit seiner Kaufentscheidung einen erheblichen Einfluss auf diese Entwicklung“.

In Deutschland beträgt das Altkleideraufkommen laut Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (BSVE) etwa 1,01 Millionen Tonnen pro Jahr – mit stetig steigender Tendenz. Im Kreis Bergstraße sammelte der ZAKB im Jahr 2019 rund 685 Tonnen ein.

November 2020: ZAKB-Altkleider-Container verschwinden
Infolge der anhaltenden illegalen Müllablagerungen werden die Altkleider-Container des ZAKB im Kreis Bergstraße schrittweise auf die nächstgelegenen Wertstoffhöfe verlegt. Dort können weiterhin Altkleider und Schuhe zu den jeweiligen Öffnungszeiten kostenlos entsorgt werden.

Text und Fotos: ZAKB

Fehlende Materialkunde auch bei Altpapier

Fehlende Materialkunde - anscheinend fehlen einigen Menschen entsprechende Informationen über unterschiedliche Materialien. An den Papier-Sammel-Containern des TSV Reichenbach steht in großer Schrift, daß hier nur Altpapier eingeworfen werden soll. Kartonagen seien nicht erwünscht. Gerade aber diese findet man in allen Größen und überwiegender Anzahl in den Behältnissen. Oft sind sie nicht einmal zusammengefaltet. Noch schlechter für die Wiederverwertung des Altpapiers aber ist der immer wieder dort entsorgte Müll. Hier hat sich jemand gerade seiner alten Korbtruhe entledigt. Die Verantwortlichen des TSV-Reichenbach wird das wenig freuen, mindern Fremdstoff doch den Ertrag für ihren Verein. Walter Koepff, Foto TSV Reichenbach

Bequeme Müllentsorgung auf Kosten anderer

Man fragt sich, was sich manche Zeitgenossen so denken, wenn sie ihren Restmüll irgendwo deponieren. Neben der Hundeklostation im sog. Industriegebiet nahe der Lautertalhalle wurden zwei Müllsäcke abgelegt. Da macht man sich so seine Gedanken: Wohnt da jemand in einem Baumhaus im finsteren Tann, wo keine Müllabfuhr hinkommt? Oder wollte er seinen Abfall in die Hundeklostation stecken und bemerkte, daß die zu klein war, um ihn dann gefrustet daneben zu legen? Oder zahlt er so viel Steuer, daß er dafür von der Gemeinde eine Arbeitsleistung fordert….hmmm.
Immerhin wurde alles so sauber in 2 Säcke verpackt, daß es die Beschäftigten vom KMB einfach bequem auf ihren LKW laden und abtransportieren können. Fast schon ein " Umweltschutzbeauftragter Lautertals" - aber leider anonym. Text und Foto F. Krichbaum

Lesen Sie dazu auch: "Wohin mit Altpapier und Kartonagen?"