Ein oft gehörtes Argument - jedoch nach Recherchen von GEO (Heft 0321) unwahr: 2019 gab es 284800 Jobs in Branchen erneuerbarer Energie, dagegen 20800 im Braunkohlebergbau und Kohlekraftwerken, das sind weniger als 10%.
Und die größten Verhinderer des Energiewandels sind nicht Bevölkerung und Bürgerinitiativen, sondern Flugsicherung und Militär: 2019 konnten fast 10 Gigawatt Leistung aus erneuerbaren Quellen nicht ans Netz gelangen, weil sie in entsprechenden Genehmigungsverfahren feststeckten. Fast die Hälfte aller Genehmigungsverfahren sind das. Die ablehnende Bürgerschaft ist zwar recht laut, aber deutlich in der Minderheit.
Das Hauptproblem für Energie aus erneuerbaren Quellen ist übrigens die Speicherung: aktuell kann der Strombedarf Deutschlands im Notfall für über zwei Monate aus den bestehenden Gasspeichern gedeckt werden. Diese Speicher sollen künftig nicht mehr mit Erdgas gefüllt werden, sondern mit synthetischen Gasen, die aus regenerativen Quellen erzeugt werden. Damit ist dieses Argument ebenfalls entkräftet. Jedoch genügt es nicht, den gesamten Verbrauch einfach auf regenerative Quellen umzustellen, sondern Einsparung mit allen Möglichkeiten muß hinzukommen. Experten fordern seit Jahren eine angemessene CO2-Steuer zur Umsetzung der Energiewende. In der aktuellen Form deckt sie keinesfalls die Kosten für Schäden durch CO2: eine Tonne CO2 verursacht Schäden in Höhe von 195 Euro. Die Steuer soll bis 2025 aber nur auf 55 Euro pro Tonne steigen. Wer zahlt die Differenz?
Hier ist noch enormer Aufholbedarf. Und was können wir Verbraucher tun, um das Klima zu schützen? Rechnen Sie doch mal Ihren persönlichen CO2-Fußabdruck aus: mit dem CO2-Rechner des Umweltbundesamtes! uba.co2-rechner.de! mh