Reichenbacher Vogelschützer bitten wieder um Unterstützung bei der Schwalben - und Mauersegler-Zählung.
Rauchschwalben, Mehlschwalben sowie die Mauersegler kehren aus den südlichen Ländern zurück. Nun beginnt wieder die Arbeit des Schwalbenbeauftragten bei den Reichenbacher Vogelschützern. So allzu groß ist diese „Arbeit“, das Zählen der belegten Nester bei den Schwalben und den Nistplätzen der Mauersegler unter den Dachziegeln, aber nicht mehr.
Trotzdem hoffen die Vogelschützer in diesem Jahr mindetens die Nestbelegungen des Vorjahres zu erreichen. Mauersegler und Mehlschwalbe sind auf der „Roten Liste“ der Brutvögel Deutschlands erschienen. Zwar stehen sie bis jetzt „nur“ auf der Vorwarnliste, doch auch dieses ist mehr als besorgniserregend. Und wieder ist es natürlich der Mensch, der die Bestände so drastisch reduziert. Zwar hierbei nicht durch Einschnitte in die Natur, sondern durch „ein erbarmungsloses Gemetzel“, wie es Alexander Heyd vom Bonner „Komitee gegen den Vogelmord „ beschreibt. Bis Ende Mai spielt sich laut Heyd in den Mittelmeerländern eine Tiertragödie ab, über 100 Millionen Vögel landen in Privatküchen und Feinschmecker-Lokalen. Und das Schlimmste ist, dass diese furchtbare Tierquälerei auch noch legal ist.
77 Arten von Vögeln fallen unter die Kategorie „frei zum Abschuss“, darunter sogar vom Aussterben bedrohte Arten. Grausam sind die Fangmethoden der Wilderer, mit Leimruten und Rosshaarschlingen. Nicht nur in Italien, auch in Spanien, Frankreich, auf Zypern und auf dem Balkan werden Singvögel gnadenlos gejagt. Besonders schlimm auf Malta: Völlig legal dürfen auf der Insel alle Vogelarten getötet werden. Nach Ansicht des Bonner Vereins müssen die Politiker dafür sorgen, dass wenigstens die offizielle Jagd in der EU gestoppt wird .Sonst machen sie sich mitschuldig an der Ausrottung der Singvögel.
In einer Ausgabe des Magazins „Naturschutz“ des NABU wird gefordert, dass der Naturschutz neue Wege beschreiten muss. Dazu gehört auch, den politischen Druck in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen.
Aber auch bei uns ist bei der heutigen energiesparenden Bauweise der Mensch auf dem besten Wege, dem Mauersegler und anderen Gebäudebrütern gedankenlos das eingeräumte Nutzungsrecht seiner Gebäude wieder zu verweigern. Alte Bausubstanz, der traditionelle Siedlungsraum unserer Segler wird entweder abgerissen oder Wärme dämmend saniert, oft sogar mitten in der Brutsaison. Das Problem ist zwar erkannt, aber keineswegs gebannt. Gegen menschliche Gleichgültigkeit ist kein Kraut gewachsen und die wenigen Menschen, denen diese Probleme bewusst sind und die bereit sind etwas dagegen zu unternehmen, sind allenfalls der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Die Reichenbacher Vogelschützer wünschen sich dies alles, damit auch eine Schwalben - und Mauerseglerzählung wie im letzten Jahr wieder Freude bereitet.
Wie in den letzten Jahren bittet Schwalbenbeauftragter Karlheinz Peter die Bevölkerung in Reichenbach wieder um Mithilfe bei der Feststellung von Nistplätzen der Mauersegler. Die kann man bei der Schnelligkeit der Vögel nur feststellen, wenn man sein Haus oder das des Nachbarn eine geraume Zeit genau beobachtet. Wer bei sich oder dem Nachbarn Mauersegler entdeckt, möchte Peter bitte unter der Rufnummer 06254/1016 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! verständigen.
Karlheinz Peter