Es gibt vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie HLNUG eine Beratung für Gemeinden, und es können Fließpfadkarten erstellt werden. Diese zeigen die Wege, die das Wasser bei Starkregen außerhalb des normalen Bachbettes nimmt. Oft sind es Straßen, die dem Wasser freie Bahn bieten. Besser wären Retentionsräume, also Flächen in denen sich das Zuviel an Wasser zunächst ausbreiten kann, um dann langsam in den Boden einzusickern so daß es dem Grundwasser zugute kommt. Schnell fließende große Wassermengen nehmen auf ihrem unerwünschten Weg Schadstoffe, Gifte und andere Verschmutzungen auf, Öltanks in Kellern sind gefährlich, und so müßte man abfließendes Hochwasser eigentlich als Sondermüll entsorgen.
Solche Fließpfadkarten sind "lebendig": sie werden ständig aktualisiert und um eintreffende Informationen von Ortskundigen, um Erfahrungen vergangener Hochwasser etc. ergänzt. Klima-Kommunen erhalten für Klimamaßnahmen wie Fließpfadkarten in 2021 und 2022 bis zu 100 Prozent Förderung vom Land: 4 Millionen aus dem Corona-Sondervermögen für Klimamaßnahmen stellt Hessen 2021 und 2022 dafür zur Verfügung. Infos: www.klima-kommunen-hessen.de
Ergänzt werden sollten die Fließpfadkarten durch sogenannte Starkregen-Gefahrenkarten. Diese beinhalten Analysen von Starkregenereignissen und sind wesentlich ausführlicher. Wetterdaten und Geländestruktur sowie Bebauung oder Feldbau werden integriert, denn diese Faktoren können sich stark auf die Fließwege von Hochwassern auswirken. Hier wird z.B. auch berücksichtigt, ob ein Acker quer oder längs zum Geländehang gefurcht ist. Furchen die dem Hang folgen, befördern wertvolle Ackerkrume mit dem Wasser nach unten, wo sie dann Keller und Straßen verschlammt. Eine Fließpfadkarte kann jedoch für ein Gebiet Aufschluß geben, ob es erforderlich ist, die aufwändigere Starkregen-Gefahrenkarte zu erstellen.
Quellen reagieren auf Veränderungen wesentlich empfindlicher als Brunnen. Auch dies muß ins Wasserkonzept einfließen.
Klima-Kommune Lautertal:
Die Gemeinde Lautertal ist am 02.06.2010 dem Klimabündnis (Hessen aktiv: Die Klima-Kommunen - Lernen und Handeln für unsere Zukunft (klima-kommunen-hessen.de)) beigetreten.
Auf der Lautertaler Internetseite ist dies zu finden hier: Klimaschutzinitiative - Lautertal (Odenwald) . Die Gemeinde Lautertal hatte im Jahr 2007 ein Klimaschutzteilkonzept für die Trinkwasserversorgung durch ein Ingenieurbüro aus der Region in Auftrag gegeben welches auch abgeschlossen wurde.
Sämtliche Maßnahmen aller beigetretenen Kommunen können inzwischen unter: Maßnahmen-Datenbank (klima-kommunen-hessen.de) eingesehen werden. Diese Eintragung ist nicht verpflichtend für die Städte und Gemeinden sondern eher als Überblick und Wissensaustausch gedacht, und für Anregungen für mögliche interkommunale Projekte für Städte und Kommunen.
Seit 2020 haben Marcel Wiesner und Herr Gehbauer (Wasser/Tiefbau) die Bauamtsleitung der Gemeinde Lautertal übernommen, Anfang April 2021 kam Martin Erber hinzu. Er hat in diesem Jahr bereits an einigen Veranstaltungen bezüglich Klima-Kommunen Hessen und der Landes Energie Agentur teilgenommen.
Fließpfadkarten / Starkregengefahrenkarte Lautertal:
Anfang August 2021 wurde seitens des Gewässerverbandes Bergstraße der Aufruf gestartet die Erstellung von kommunalen Fließpfadkarten des HLNUG (Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie) zu veranlassen. Die Gemeinde Lautertal hat umgehend zusammen mit der Stadt Bensheim beantragt die Fließpfadkarten durch das HLNUG erstellen zu lassen, und zwar für folgende Ortschaften:
Lautertal: Elmshausen, Reichenbach, Lautern, Gadernheim, Raidelbach, Knoden, Schannenbach, Beedenkirchen, Staffel, Schmal-Beerbach und Wurzelbach
Bensheim: Kernstadt mit den Stadtteilen Auerbach, Hochstädten, Schönberg, Wilmshausen, Gronau und Zell