Vor meinem Bürofenster ist richtig was los: eine riesige Kabeltrommel steht am Straßenrand, mit orangefarbenem Kabel. Es enthält Leerrohre für die Glasfaser.
Damit können bis zu 48 Häuser erreicht werden. Eines dieser Leerrohre geht bis zu jedem Haus, für das bei GGEW AG einen Anschluß gebucht wurde. Ausgeführt werden die Bauarbeiten von der Asbacher Firma Klenk im Auftrag der GGEW AG.
Schnell geht das: nur kurze Zeit bleibt die Baustelle vor dem Haus, dann zieht sie weiter zum nächsten. Das Pflaster des Bürgersteiges wird nur schmal herausgenommen, ein Gräbchen ausgebaggert und dann kommt das dicke Kabel mit den Leerrohren rein, Erde drauf, Pflaster wieder rein, fertig.
Na ja, ein bißchen laut ist es schon, wenn das Pflaster wieder festgerüttelt wird. Aber kurz.
Überall da, wo von der Straßenleitung Hausanschlüsse abgehen, wird das dicke Kabel geschnitten, und die beiden Enden kommen in eine Doppelsteckmuffe, an dem zusätzlich der Abgang zum Haus angebracht wird.
Die Straße muß nicht aufgerissen werden: um vom gegenüberliegenden Bürgersteig zu unserem Haus zu kommen, wird vor unserem Haus ein kleines Loch ausgebaggert, dann wird die Hülse für unser persönliches Leerrohr - sie ist orange-weiß - per Preßluft mit einer Erdrakete unter der Straße durchgestoßen. Das war in unserem Fall schwierig: wie es scheint, wurden vor über 50 Jahren unter dem Bauplatz nicht nur große Betonbrocken entsorgt, der Platz liegt zudem auf einem alten Steinbruch. Aber dann war die Erdrakete durch, und das Leerrohr konnte durchgezogen werden und kam in unserer Garage wieder zum Vorschein. Hier wird die GGEW AG - angekündigt zum 4. Quartal 2022 - den Hausanschluß und die Verbindung zum Router setzen, indem die Glasfaser vom Verteilergebäude für unser Viertel direkt durch das Erdkabel bis zu dieser Rechenapparatur geht, auf die ich den ganzen Tag draufstarre, und dann gibt es kein Halten mehr... M. Hiller