Zweimal pro Woche soll man Fisch essen, das fördere die Gesundheit. Viele Fischarten im Angebot des Handels stammen jedoch aus überfischten Gebieten, und auch das BIO-Zertifikat garantiert nicht, daß Tiere artgerecht gehalten werden und die Umwelt nachhaltig geschont wird. Gerade für norwegischen Lachs gilt, daß er hochindustrialisiert gezogen wird.

Biofisch kommt immer aus Aquakultur, da man Wildfänge nicht zertifizieren kann. Gut 6500 Tonnen Biofisch wurde 2020 in Deutschland produziert, 21% der Gesamtmenge an Fisch.

Beim Kauf von Wildfisch sollte auf das MSC-Siegel (marine stewardship council) geachtet werden. Für jedes Stück Fisch in der Verkaufstheke muß die Herkunft angegeben werden. Die Fanggebietskarte der FAO (Welternährungsorganisation, Food and Agriculture Organization of the United Nations) zeigt die Nummern der Fangregionen: https://www.fischinfo.de/images/Fanggebietskarte/FAO_Fanggebiete_2020.pdf


Im WWF-Fischratgeber findet man eine sehr übersichtliche Liste der gängigen Sorten mit ihren Fanggebieten, und einer Bewertung der ökologischen Situation. Auch die Verbraucherzentrale informiert gut über Fanggebiete und - Methoden.

https://fischratgeber.wwf.de/

https://www.verbraucherzentrale-berlin.de/umwelt-haushalt/nachhaltigkeit/in-wenigen-schritten-zum-nachhaltigen-fisch-69686

Auf Anregung des Durchblick sollte im Frühjahr 2022 am Fischverkaufswagen bei Edeka Lautern eine tagesaktuelle Liste der Fanggebiete ausgehängt werden, damit man nicht fragen muß. Leider wurde daraufhin lediglich die obige Karte ausgehängt, die einzelnen Fischsorten jedoch nicht mit der jeweiligen Kennziffer ausgewiesen. Man müßte also nach wie vor fragen, und das ist nervig für alle Beteiligten: Kunden und Kundinnen, Wartende und Verkaufspersonal. Es wäre jedoch wichtig zu wissen, ob der Fisch aus belasteten oder gar überfischten Regionen kommt oder aus ökologisch sehr schlecht organisiertem Fang. Schade - so ist man leider gezwungen, weiterhin Lachs aus Norwegen zu kaufen - oder ganz darauf zu verzichten.

Bevor man einkauft, sollte man sich die Karte der Fanggebiete anschauen. Und notfalls einen ganz altmodischen "Einkaufszettel" schreiben, wenn man diese Infos nicht an der Theke über das Smartphone-Display abrufen möchte.

Weitere Informationen:

https://oekolandbau.de/handel/marketing/sortiment/warenkunde/fisch-und-meeresfruechte/der-markt-fuer-nachhaltigen-fisch/#c111189

https://oekolandbau.de/handel/marketing/sortiment/warenkunde/fisch-und-meeresfruechte/erzeugung-von-bio-fisch/

www.bzfe.de/lebensmittel/vom-acker-bis-zum-teller/fisch/

www.bzfe.de/was-wir-essen-blog/blog-archiv/blog-archiv-2021/august-2021/fisch-essen-gesund-und-nachhaltig/

https://www.fischinfo.de/

https://www.fischbestaende-online.de

Marieta Hiller, März 2022