Landrat Christian Engelhardt besuchte Meygo Charge GmbH in Bensheim / „Henne-Ei-Problem der Elektromobilität lösen“

Kreis Bergstraße (kb). Die Elektromobilität hat ein Henne-Ei-Problem – Da nur wenige E-Autos auf den Straßen unterwegs sind, scheint es keine Notwendigkeit für mehr Ladesäulen zu geben. Doch: Ohne einen Ausbau der Ladesäulen, entscheiden sich viele Menschen für einen normalen Verbrenner – insbesondere diejenigen, die keine sogenannte Wallbox zuhause haben und somit auf die öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen sind. Ein junges Bergsträßer Unternehmen, das genau dieses Problem angehen und den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur nicht nur im Kreis Bergstraße, sondern deutschlandweit vorantreiben will, ist die Meygo Charge GmbH aus Bensheim.

Da die Elektromobilität einen wichtigen Baustein für eine nachhaltige und klimafreundliche Mobilität darstellt, besuchte Landrat Christian Engelhardt das junge Bensheimer Unternehmen vor Kurzem. Dort tauschte er sich mit Geschäftsführer Heiko Mey über den aktuellen Stand der Ladeinfrastruktur im Kreis aus. „Ich finde es klasse, dass Sie für das Thema E-Mobilität so brennen, dass Sie das Henne-Ei-Problem lösen wollen und den Ausbau der Ladeinfrastruktur einfach selbst in die Hand genommen haben. Eine solche Mentalität ist es, die technische Entwicklungen voranbringt“, betonte Landrat Christian Engelhardt.

Die Meygo GmbH betreibt bereits 70 Ladepunkte in ganz Deutschland, 24 davon im Kreis Bergstraße. „Die Auslastung der Ladesäulen ist noch recht gering, aber man sieht bereits einen deutlichen Aufwärtstrend. Fahrzeuge mit Elektrobatterie sind der nächste Schritt hin zu einer nachhaltigen Mobilität“, ist Geschäftsführer Heiko Mey, der selbst ein E-Auto fährt, überzeugt. Die Ladesäulen des Bensheimer Unternehmens bieten E-Auto-Fahrenden zwei Abrechnungsmodelle an: Zum einen können sie einfach mittels Adhoc-Payment bezahlen – zum Beispiel mit EC-Karte, Paypal oder Smartphone. Zum anderen mit ihrer Ladekarte oder ihrem Ladechip. Dabei akzeptieren die Meygo-Ladesäulen nicht nur ihre eigenen Ladekarten, sondern auch die Karten oder Chips vieler anderer Anbieter – zum Beispiel von der EnBW oder der Entega.

„Elektromobilität ist aktuell sinnvoll, denn: Strom ist günstig – vor allem, wenn er aus der eigenen PV-Anlage kommt. Elektromobilität ist aber auch für die Umwelt gut, da beim Fahren kein Kohlenstoffdioxid ausgestoßen wird. Und: E-Autos machen Spaß“, hob Christian Engelhardt hervor. „Ich selbst fahre gerne mit meinem Hybrid im reinen Elektromodus.“

„Der Ausbau der Ladeinfrastruktur und der Umstieg auf E-Autos ist in Deutschland kein Sprint, sondern ein Marathon“, weiß Heiko Mey. Denn: Bei der Errichtung von neuen Ladepunkten steht die Meygo immer wieder vor besonderen Herausforderungen. Etwa dann, wenn die Anschlussleitung vor Ort nicht ausreicht, um 300kW Strom für einen geplanten Schnellladepunkt zu liefern. Doch auch für dieses Problem hat die Meygo eine Lösung parat: Sie nutzt Schwungmassespeicher, um an solchen Orten Schnelladepunkte anbieten zu können. Derzeit wird ein erster Standort am Edeka Merz in Bensheim-Auerbach errichtet, der voraussichtlich ab Mitte bis Ende März für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird.

Heiko Mey hat aktuell noch verschiedene Projekte in Sachen Ladeinfrastrukturausbau in der Umsetzung. Er sucht parallel jedoch stets weiter nach geeigneten Orten sowie strategischen Partnern, um weitere Ladepunkte im Kreis Bergstraße zu realisieren. „Egal ob Kommune, Unternehmen oder Privatperson – wir freuen uns über jeden, der Interesse an einem öffentlichen Ladepunkt von uns hat und mit uns Kontakt aufnimmt“, so der Geschäftsführer.