Wir leben im Zeitalter der Information: bekommen wir wirklich Information - oder glauben wir es nur?
Früher war alles besser: logisch ist dann heute alles nicht mehr so gut und morgen gar schlechter!
"Information": je mehr wir bekommen (gefragt und ungefragt) desto weniger können wir beurteilen ob sie Wahrheitsgehalt hat.
Wer wollte die 100.000 Facebook-News auf objektiv feststellbaren Wahrheitsgehalt überprüfen, mit wissenschaftlich anerkannten Methoden? Wie leicht ist es heute, eine Lüge schnell und wirksam zu verbreiten!
Früher mußte dafür ein Traktat gedruckt werden, heute tippt jeder ins Handy was ihm gerade so als "wichtige Information" einfällt. Wie altmodisch dagegen: GEO beschäftigt eine ganze Verifikationsabteilung, also Leute die die Texte der Redakteure auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen bevor sie veröffentlicht werden!
Veränderungen sind schnell, Statistiken leider nicht immer. Aber mit Statistiken lassen sich plakative "Wahrheiten" veröffentlichen wie beispielsweise "Heute leben halb soviel Menschen in extremer Armut wie im Jahr 2000" oder "84 % aller Menschen halten sich selbst für glücklich, 45 % halten nur die anderen für glücklich". Genauer betrachtet, kann man mit solchen Aussagen leider wenig anfangen.
Hinzu kommt, daß schlechte Nachrichten wesentlich öfter verbreitet werden als gute Neuigkeiten. Katastrophen, Verbrechen, Unglück ist medienwirksam.
Während weltweit nach Aussage einer Statistik die Mehrzahl aller Menschen überzeugt ist, daß alles besser wird, glauben in Deutschland (einem Land, in dem auf hohem Niveau gejammert wird) nur 25% daß es der nächsten Generation besser gehen wird.
Wer aus dem Dunkeln ins Helle schaut, sieht das ganz anders. Um für alle 7,8 Milliarden Menschen ein Leben in Wohlstand, Bildung und Nachhaltigkeit zu schaffen, brauchen wir mehrere Erden - die haben wir aber nicht. Wir hier im Hellen verbrauchen die meisten Ressourcen für die im Dunkeln mit. Darüber sollte man sich klar sein bevor man jammert...
Marieta Hiller, Februar 2021