Das Granitbauwerk wurde 1900/ 1901 von der Odenwaldklub-Sektion Darmstadt erbaut. Wie auf dem Felsberg entstanden um diese Zeit überall auf den Anhöhen Aussichtstürme des Odenwaldklubs.
Benannt ist der Turm nach dem vor der vorletzten Jahrhundertwende verstorbenen Darmstädter Oberbürgermeister Ohly. Lange Zeit schaute der Turm über die Baumwipfel hinaus, heute sieht man ihn gerade noch, so hoch ist der Buchenmischwald inzwischen gewachsen. Stilistisch ist er ein spätes Beispiel für den romantisierenden Historismus des 19. Jahrhunderts, dessen Vorbilder mittelalterliche Burgen und Wehrbauten waren.
27 Meter ist der Turm hoch, sein Standort liegt 514,8 Meter über Meeresspiegel. Man kann von der Plattform aus den Donnersberg in der Pfalz, die Skyline von Frankfurt und im Südosten sogar den Katzenbuckel sehen. Bis 1937 gab es hier für Touristen einen Kiosk, dann wurde der Turm für militärische Zwecke verwendet. Heute steht der Turm unter Denkmalschutz. Dies hinderte jedoch das Hessische Ministerium des Inneren nicht daran, im Jahr 1971 eine 21 Meter hohe Richtfunkantenne am Ohlyturm zu montieren. Diese Antenne ist notwendig, um zum Beispiel Notrufe der Rettungsdienste über die Hügel bis in jeden Winkel weiterzuleiten.
Von Nordost Rundumblick über Süd bis Nord...
Unglücklicherweise zermürbte die Antenne durch Windschwingungen das Mauerwerk des Turmes, da sie nicht im Fundament verankert war. Wasser konnte in die entstehenden Risse der Mauern eindringen, schließlich mußte der Turm wegen Baufälligkeit geschlossen werden. Nachdem ein jahrelanger Rechtstreit zwischen dem Eigentümer des Turms und dem Ministerium endlich entschieden werden konnte, baute das Ministerium im Jahr 1996 direkt neben dem Turm ein eigenes Gittergerüst für seine Funkanlagen. Nun konnte der eigens gegründete Ohly-Turm-Verein um die Turmherren, Familie Reuters, mit der Restaurierung beginnen. 1999 wurden die Arbeiten begonnen. Die tonnenschwere Betondecke, die eine der Funkanlagen getragen hatte, wurde abgetragen, der Turm bekam ein neues feuerverzinktes Treppenhaus.
Die Arbeiten ziehen sich allerdings länger hin als vorgesehen. Schon im Sommer 2000 sollte der Turm der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden, doch das Projekt verschlang mehr an Geld und Zeit als erwartet, und bis heute können Besucher noch nicht hinaufsteigen. Im Jahr 2007 erwarben Brian und Sean Brennan den Turm und trieben die Sanierung kräftig voran.
Doch öffentlich zugänglich ist der Turm noch immer nicht...