Um die lokale Wirtschaft zu stützen, tut man ja manchmal auch etwas Unübliches: man sucht nach einem Produkt im Internet, informiert sich darüber, und bestellt es dann beim Händler vor Ort. So geschehen im Oktober 2012.
Auf der eigenen Internetseite des Herstellers war das Produkt während der folgenden Wochen als sofort lieferbar gekennzeichnet. Der Händler allerdings bekam die bestellte Lieferung geschlagene vier Wochen später! Während Einzelhändler von ihrem Großhandel oft Artikel nur im 6er oder gar 12er Pack bekommen oder halt mit ewig langen Lieferzeiten, sind die gleichen Artikel im Internet sofort verfügbar.
Was der Kunde dabei meist übersieht: erstens ist der günstige Internetpreis nur scheinbar günstig. Denn mein Produkt beispielsweise kostete beim lokalen Händler 616 Euro, während es im Internet mit 649 Euro angeboten wurde.
Zweitens kommt dann im Internet noch Verpackung und Versand dazu.
Und drittens sorgt der Händler vor Ort dafür, daß fast alle Artikel des täglichen Bedarfs mit kurzen Wegen verfügbar bleiben, daß die Vereine unterstützt werden, daß Gewinne für Weihnachtstombolas zur Verfügung gestellt werden und regionale Veranstaltungen tatkräftige Hilfe erhalten.
Nun aber hier noch ein kurioses Lebenszeichen aus dem Internet, das mich wohl vom Gegenteil des eben Geschriebenen überzeugen sollte: „Lieber Kunde, Es ist unserem Boten leider misslungen einen Postsendung an Ihre Adresse zuzustellen. Grund: Ein Fehler in der Leiferanschrift. Sie konnen Ihre Postsendung in unserer Postabteilung personlich kriegen. Anbei finden Sie einen Postetikett. Sie sollen dieses Postetikett drucken lassen, um Ihre Postsendung in der Postabteilung empfangen zu konnen. Vielen Dank! Deutsche Post AG.“
Da wäre die Deutsche Post also in der Lage, mir eine Sendung übers Internet besser zustellen zu können als durch den Briefträger! Natürlich habe ich den Anhang nicht geöffnet und die Mail gleich an die echte Deutsche Post AG weitergeleitet. Dort nimmt man sich des dreisten Phishingversuches jetzt an. Aber herzlich gelacht haben wir doch alle drüber - unglaublich, wie doof diese Versuche allmählich werden...
Marieta Hiller, November 2012