Diesmal sind die Tierheime schon vor den Feiertagen voll:
In den vergangenen Lockdowns mit Homeoffice holten sich viele Menschen einen Hund oder eine Katze nach Hause und merkten schnell: so ein Haustier ist nicht so pflegeleicht, es fordert Zeit und Hinwendung, kostet Geld und macht Dreck, braucht Erziehung. Ruckzuck wanderten viele der "neuen Familienmitglieder" in die Tierheime.
Zu Weihnachten 2021 ist deshalb dringend empfohlen: wenn Sie ein Tier schenken möchten, klären Sie alle Aspekte vorher mit allen Familienmitgliedern ab, als Weihnachtsüberraschung ist ein lebendiges Tier nicht geeignet! Erfahrungsgemäß stellt man in vielen Familien ein zwei Wochen nach dem Fest des Schenkens fest, daß ein lebendiges Tier nicht nur goldig ist, das kurzzeitgeliebte Kuscheltier muß wieder weg.
Fällt die gemeinsame Beratung positiv aus, machen Sie einen Besuch bei einem der regionalen Tierheime. Vorher anrufen und schildern, was für ein Tier Sie möchten ist wichtig.
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Die Tierschutzorganisation Tasso empfiehlt dazu: Hund und Katz’, Goldhamster, Meerschweinchen, Wellensittiche und Schildkröten - wie leicht ist es, einem Kind ein Tier zu schenken! Leuchtende Kinderaugen sind dem Schenkenden gewiß. Doch bald nach dem Fest zeigt sich, daß die Flauschbälle unter dem Weihnachtsbaum auch lästig sind, Auslauf brauchen, Pflege und Futter wollen. Dann landen sie im Tierheim oder am Straßenrand, oder sie vegetieren ungeliebt in zu kleinen Käfigen vor sich hin. Wer zu Weihnachten ein Tier verschenken möchte, der sollte vielleicht folgende Idee bedenken: statt eines lebenden Tieres wird ein passendes Stofftier mit Gutschein unter den Baum gelegt. So kann sich der Beschenkte weiter darauf freuen und sich vorher gut informieren. Bücher über das ausgewählte Tier oder Informationen aus dem Internet können mit dem Gutschein verschenkt werden. Nach den Feiertagen, wenn man dann schon viel über den neuen Hausgenossen gelernt hat und noch immer dieses Tier haben möchte, kann man in aller Ruhe in die Tierheime der Umgebung fahren und zwischen unzähligen Tieren aller Art in allen Altersgruppen wählen. Gerade diese Tiere haben es verdient, in ein schönes Zuhause zu kommen. Keine Angst vor diesen Tierheimtieren - Jungtiere im Tierheim benehmen sich nicht anders als Jungtiere im Zoogeschäft. Auch Rassetiere findet man im Tierheim. Es spricht auch viel dafür, zuerst einmal einem älteren Tier, dessen Charakter schon bekannt ist, ein schönes Zuhause zu geben. So kann man die Tierart erst einmal in Ruhe kennen lernen und Verantwortung für ein Tier über einen überschaubaren Zeitraum übernehmen. Bei Kleintieren muß bedacht werden, ob es ein Einzelgänger wie der Goldhamster ist oder ein gesellig lebendes Tier wie Meerschweinchen. Goldhamster sind überdies nachtaktiv und nicht sehr begeistert davon, als Kuscheltier mißbraucht zu werden. Man stelle sich nur einmal vor, von oben greift eine gigantische Hand nach uns und stört uns ständig bei dem was wir gerade tun wollten. Artgerechte Haltung kann für viele „Kuschel“-Tierarten nicht geschaffen werden, denn ein Haushalt ist für gewöhnlich keine Wildnis. Ein Tier zu halten ist immer mit Abstrichen verbunden. Warum also nicht zuerst informieren, welches Tier überhaupt geeignet ist in die Familie aufgenommen zu werden und dann einem Tier aus einem Tierheim diese Chance zu Weihnachten zu schenken?