In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg entstand als Initiative sozialistischer Organisationen für Gleichberechtigung und Freauenwahlrecht sowie Emanzipation der Arbeiterinnen der internationale Frauentag. Seit 1921 findet er am 8. März statt und wird von den Vereinten Nationen später als Tag für die Rechte der Frau und den Weltfrieden gefeiert.
Das wachsende Eisenbahnnetz in der Zeit zwischen 1873 und 1914 machte es erforderlich, daß auch Frauen beschäftigt wurden. Zudem waren auch Frauen der Mittelschicht gezwungen zu arbeiten, bedingt durch die wirtschaftliche Lage. Zunächst jedoch standesgemäß im Staatsdienst.
1873 wurden in Preußen die ersten Frauen in den Eisenbahndienst eingestellt. Ihre Aufgaben waren Telegrafie, Fahrkartenausgabe und Gepäckabfertigung, später auch Schrankenwärtertätigkeit. Ab 1898 gab es weibliche Beamte, die aber bei Heirat ihre Arbeitsstelle und den Pensionsanspruch verloren. Die Berufsbezeichnung lautete zunächst "Eisenbahngehilfin".
1905 gründeten die Frauen den Verband der Eisenbahnbeamtinnen. 1907 waren ca. 10.000 Arbeiterinnen und 650 Eisenbahnfgehilfinnen bei den preußisch-hessischen Staatsbahnen beschäftigt. Im ersten Weltkrieg änderte sich das Ansehen weiblicher Bahnbediensteter schnell, denn die männlichen Kollegen waren zum Kriegsdienst eingezogen.
Kaum war der Krieg vorbei, durften die Frauen wieder an den heimischen Herd zurück. Das gleiche Spiel wiederholte sich im 2. Weltkrieg. 1933 war Schluß mit "gleiche Arbeit, gleiche Rechte" und Eisenbahnerinnengewerkschaften. 1939 mußten die Idealfiguren der Mütter und Hausfrauen als "Reservearmee an der Heimatfront" sogar mit gleicher Vergütung wie Männer an die Arbeit und verwandelten sich 1945 im Handumdrehen wieder zu "überzähligem Personal".
Infos: Technikmuseum Berlin
Natürlich zeigte auch das Technikmuseum Berlin keinen weiblichen Eisenbahner: Bahnbeamter in einem Berliner Stadtbahnwagen von 1882...
Das erste Durchblick-Jahrbuch ist da!
Das erste Durchblick-Jahrbuch liegt nun vor, mit den wichtigsten Beiträgen, die ich 2021 sammeln konnte. Für meine Geschichte(n) bin ich ständig unterwegs: zu Interviews mit Zeitzeugen, in Archiven und Bibliotheken und natürlich auch im Internet. Deshalb trägt das Jahrbuch auch den Titel "Spinnstubb 2.0". Die Spinnstube war eine Zusammenkunft an den Winterabenden früherer Zeiten, an denen man mangels Fernsehen beisammensaß und erzählte. Die Geschichten wurden dann am späteren Abend immer abenteuerlicher...
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