Als sich im März Corona ausbreitete, waren in den Supermärkten die Regale mit Nudeln, Mehl, Hefe und Klopapier ruckzuck leergehamstert. Das zeigt deutlich, wo wir unsere Prioritäten setzen: auf Klopapier wollen wir jedenfalls nicht verzichten.

Man muß nicht gleich zum Prepper werden, aber ein paar wichtige Lebensmittel sollte man auf alle Fälle stets im Haus haben.

Was man an Lebensmittelvorrat im Haus haben sollte:

Empfohlen wird, für 10 Tage Vorräte vorzuhalten. Wichtig ist, daß es nicht zuviele sind, um Verderb zu vermeiden und auch nur Dinge zu lagern die auch gern gegessen werden. Gut geeignet sind Dauerwaren wie Getreide, Nüsse, Keimsaaten, Hülsenfrüchte, Öl und Konserven. Eine dynamische Vorratshaltung ist wichtig: es gilt "first in - first out" - so werden Lebensmittel nicht alt. Selbstgebackenes Brot wird nicht trocken, wenn Sie es im Glas einmachen, Rezept hier! Ein Kilogramm frisches Obst sollte immer im Haus sein. Oder Sie haben ein Gemüsebeet im Garten, auf dem Ihre Vorräte wachsen bis sie geerntet werden. Frisch gekeimte Sprossen, ergänzen die Frischversorgung, Trockenfrüchte ergänzen den Vorrat.

Aber nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung hat tatsächlich Lebensmittel für 10 Tage im Haus.
Quelle: Bundeszentrum für Ernährung BZfE, Umfrageergebnisse Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Universität Göttingen, 1. Befragung April 2020, 2. Befragung Juni 2020 und Orientierung beim Einkauf

Man benötigt ca. 2.200 kcal pro Tag. Haltbares Knabberzeug, Schokolade, Salz, Honig ergänzen die Vorräte. Wichtig sind auch genügend Getränke: wenn kein Wasser aus der Leitung kommt, müssen Sie Bachwasser abkochen können. Saubere Gefäße und eine unabhängige Kochmöglichkeit werden benötigt. Sie sollten pro Person 14 Liter Flüssigkeit zuhause haben. Ein Gaskocher und eine 5-kg-Propangasflasche gehören daher zur Ausrüstung, und - für die Nichtraucher - Streichhölzer nicht vergessen! Sie brauchen täglich 2 Liter Wasser zum Trinken und Kochen.

Bedenken Sie auch, daß bei einem Stromausfall Kühlschrank und Tiefkühler maximal 24 Stunden die Temperatur hält - wenn Sie ihn nicht öffnen! Danach heißt es Essen Essen Essen! Wer selbst Gemüse und Obst einkocht, ist in diesem Fall besser beraten. Beachten Sie aber, daß das Einkochen von Fleisch eine Temperatur von 120 Grad erfordert, um tödlichen Botulismus zu vermeiden. Das erreicht man nur mit professionellen Einkochapparaten. Es genügt nicht, den Backofen auf 120 Grad zu erhitzen, und auf dem Herd erreichen Sie max. 98-99 Grad - je nachdem wie hoch Ihre Küche liegt.

Vorratstabelle für 10 Tage: https://www.ernaehrungsvorsorge.de/private-vorsorge/notvorrat/vorratstabelle/

Vegetarisch: https://www.ernaehrungsvorsorge.de/private-vorsorge/notvorrat/vorratstabelle-vegetarisch/

Schlauer Vorrat: https://www.smarticular.net/katastrophenvorrat-prepper-survival-vorratskammer-notfall-einmachen/

Eierschalen: sinnvolles calciumhaltiges Nahrungsergänzungspulver!

Krisenhandbuch: smarticular Verlag https://www.smarticular.net/buecher/khb/

Ratgeber des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen: https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/BBK/DE/Publikationen/Broschueren_Flyer/Buergerinformationen_A4/Ratgeber_Brosch.html

Auf keinen Fall vernachlässigen: Medikamente die regelmäßig genommen werden müssen! Und ein Wasservorrat zum Händewaschen und für die Toilettenspülung, um Krankheiten zu vermeiden! Wird das Waschwasser knapp, halten Sie eine Packung Einmalhandschuhe für alle Gelegenheiten parat, bei denen die Hände sauber bleiben müssen.

Aufgeladene Akkus, Kurbeltaschenlampe, alle wichtigen Dokumente, warme Kleidung und das Notfallgepäck für eine Evakuierung - all das muß bedacht werden.

Was geschieht wenn das Internet ausfällt? Woher bekommen Sie dann wichtige Informationen? „Es gibt keine absolut sicheren Systeme, sondern nur Systeme, deren Fehler bisher nicht entdeckt worden sind“, so
das Weltwirtschaftsforum im aktuellen „Global Risks Report“. Nach dem Internet und mit ihm die Telefonie wird das Mobilfunknetz aufgrund von Überlastung zusammenbrechen. Was Sie in der Cloud gespeichert haben ist dann nicht zugänglich. Sie brauchen ein batteriebetriebenes Radio: Radiosignale sind viel breiter abgedeckt als als Internet, und sie können nicht überlastet werden.

Was eher Unfug ist: Preppen...

Es war einmal ein Atomkraftwerksunfall, im April 1986 in Tschernobyl. Spätestens damals fand sich eine fröhliche Preppergemeinde zusammen, mit Überlebens-Schutzbunker und einem Vorratshaufen, der notfalls mit der Waffe verteidigt werden kann. Wirtschaftskrisen, drohende Kriege, Umweltkatastrophen, auch der Klimawandel (obwohl es den ja laut Trump gar nicht gibt) führen dazu, daß Menschen anfangen zu hamstern anstatt sich sozial zu vernetzen.

Preppen wurde als Verb 2020 in den Duden aufgenommen und bedeutet: ich preppe, du preppst, oh würdest du doch gepreppt haben (wollen Sie auch noch das Gerundium?), von englisch 'to prepare'.
Bedeutung: sich für das Überleben im Krisen- oder Katastrophenfall rüsten.

Preppen ist eine der asozialsten Verhaltensweisen, die der Mensch als Krone der Schöpfung vorzuweisen hat. Vielfach tummeln sich in dieser Szene rechtsextreme Gruppen, Reichsbürger und sogenannte Survivalists. Da kann es schon vorkommen, daß Maschinengewehre, Sprengstoff und Panzer zum Vorrat gehören. Ganz besonders gerne treiben sich auch Verschwörungstheoretiker in Prepperkreisen herum.

Aber ich muß jetzt aufhören, mein Einkaufszettel ruft... beinahe hätte ich vergessen Klopapier aufzuschreiben!

Marieta Hiller

 

das Weltwirtschaftsforum warnt in seinem aktuellen „Global Risks Report“
„Es gibt keine absolut sicheren Systeme, sondern nur Systeme, deren Fehler bisher nicht entdeckt worden sind“,
„Es gibt keine absolut sicheren Systeme, sondern nur Systeme, deren Fehler bisher nicht entdeckt worden sind“,