Am Fuß des Felsenmeeres in Reichenbach, verborgen in einer Geländefalte liegt die Felsberghütte des Deutschen Alpenvereins Sektion Darmstadt-Starkenburg. Sie ist aus der einstigen „Waldschänke“ hervorgegangen. Zusammen mit dem davor gelegenen Café bot die Schänke ein breites gastronomisches Angebot für Besucher des Felsenmeeres. Das Gebäude war 1945/46 von Hans Flügel erbaut und im Jahre 1950 von der Sektion Darmstadt und Starkenburg des Deutschen Alpenvereins erworben worden. In mühevoller Arbeit wurde die „Waldschänke“ zu einer Selbstversorgerhütte für Besucher des Felsenmeeres sowie der Kletterfelsen Hohenstein und Borstein umgebaut. Der DAV unterstützte diese Maßnahme mit 1500 DM. Der Kaufpreis hatte 2500 DM betragen. Dank der großzügigen Spenden und der materiellen Zuwendungen konnte der Ausbau geleistet werden, Das Mobiliar soll von dem Zentrallager des Jugendherbergswerks in Frankfurt gestellt worden sein.

Die Hütte wurde auch von der Reichenbacher Jugendherberge als Ausweichquartier genutzt. 1956 erfolgte der endgültige Bezug und mit der Elektrifizierung war der Umbau abgeschlossen. Seit September 2000 wird die Stromversorgung der Felsberghütte aus regenerativer Energie gespeist. Kürzlich wurde neues Bettzeug und ein Kühlschrank angeschafft.

Belegt wird die Hütte etwa zur Hälfte von Mitgliedern und Nichtmitgliedern. Nun sucht der DAV für die Felsberghütte einen Hüttenwart oder eine Hüttenwartin, zuständig für die Aufstellung des Haushalts, die Kommunikation mit dem Hausmeister, Festlegung und Koordination von Arbeitseinsätzen und die Ausrichtung des Tags der offenen Tür.

Verschiedene Hüttenwarte sind in den Annalen des Hauses zu finden. Das waren Heinrich Schroth (1950-55), Alfred Wendland (1955-63), Peter Arnold (1963-67), Klaus Treutel (1967-69), Alois Stecher (1969-74), Sepp Gerhardinger (1975-75), Gerald Lohr (1975-90), Richard Meckel (1990-2003) und Uschi Kmoch seit 2003. Schlüsselverwalter waren Karl Riedling (1957-81) und Richard Meckel (1981-90). Dank tatkräftiger Unterstützungen aus allen Abteilungen der Sektion Darmstadt konnte die Hütte in den Jahren 1979-81, 1987 und 1990 renoviert werden. Trotz des etwas abgelegenen Standortes erfreut sich die Hütte zunehmender Beliebtheit mit jährlich rund 1000 Besuchern. Im Jahre 2000 konnte das 50-jährige Bestehen der Hütte gefeiert werden. Im August 2010 organisierte Uschi Kmoch zum 60. Jahrestag einen Tag der offenen Tür, zu dem 80 Mitglieder nach Reichenbach kamen.

Die recht spartanisch ausgestattete Hütte ist nichts für "Weicheier": wer dort vor allem im Winter Quartier beziehen möchte, muss erst einmal den Ofen anfeuern. Warmwasser gibt es in einem kleinen Boiler. Dafür hat man aber rundherum Natur pur und bietet sich vor allem für Familien mit Kindern an, die noch Lust auf eigene Abenteuer haben.

Walter Koepff, Januar 2014