18 neue Informationstafeln für das Naturschutzgebiet Felsberg hat das Regierungspräsidium Darmstadt erstellen lassen. Diese informieren über die geologischen, historischen und naturkundlichen Besonderheiten im Naturschutzgebiet, wobei das Felsenmeer-Informationszentrum im Lautertal fundierte Beiträge zur Geschichte und Geologie des Gebietes erstellt hat. Ziel ist, dass sich Besucherinnen und Besucher an den Schönheiten des Gebietes erfreuen und das einzigartige Naturerlebnis dieses Ortes genießen – und die in Naturschutzgebieten geltenden Regelungen beachten. Aufgestellt wurden die Tafeln durch den Landesbetrieb Hessenforst mit Sitz im Forstamt Lampertheim. Zusammen mit den Willkommens-Tafeln, die mehrmals den gleichen Inhalt abbilden, und den 13 Lehrpfad-Tafeln wurden insgesamt 18 Tafeln aufgebaut. Sie stehen in den Eingangsbereichen und an den interessantesten und schönsten Stellen im Naturschutzgebiet.
Der Felsberg bei Reichenbach ist ein besonderes Naturschutzgebiet: in dem rund 1,7 Quadratkilometer großen Naturschutzgebiet mit dem Besuchermagneten Felsenmeer wurden bis in die 1960er Jahre an verschiedenen Stellen Steine als Baumaterial gebrochen. Schon die Römer bauten dort den granitähnlichen Stein ab. Heute gehört das Naturschutzgebiet als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) zum kohärenten Netz NATURA 2000, dem europäischen Schutzgebietssystem für FFH- und Vogelschutzgebiete.
Auf den Eingangstafeln sind Übersichtskarten ausgewiesen, auf denen die zugelassenen Wander-, Reit- und Radfahrwege (Mountain-Bike) dargestellt sind. Diese Wege dürfen nicht verlassen werden und die Nutzergruppen müssen sich auf die ihnen zugewiesenen Wege beschränken, damit Schäden am Wald und Waldboden sowie Konflikte zwischen den verschiedenen Nutzergruppen vermieden werden können und somit alle Besucher unbelastet die Schönheiten dieses Gebiets genießen können. Das Klettern auf dem eigentlichen Felsenmeer soll natürlich weiterhin stattfinden und ist gerade für die jüngeren Besucher ein absoluter Höhepunkt. Da das Naturschutzgebiet sehr steil und unübersichtlich ist, können sich Besucherinnen und Besucher mit Handy den Pfad als GPX-Track herunterladen und ihm folgen, um keine der 13 Lehrpfad-Infotafeln zu verpassen. Aber obwohl das Felsenmeer mit Wegen gut erschlossen ist, bewegen sich viele Besucherinnen und Besucher abseits der Wege oder klettern auf den römischen Steinen – dadurch aber werden die historischen Werkstücke beschädigt, Baumwurzeln freigelegt und mit einhergehender Bodenverdichtung das Wachstum junger Bäume verhindert.
Informationstafel für das Naturschutzgebiet Felsberg, Darstellung mit Erlaubnis des Regierungspräsidium Darmstadt vom 5.5.2022
Herbstlicher Reiz einer vom Menschen geprägten Berglandschaft - vor allem im Nebel
Der Felsbergwald hat im Herbst seinen eigenen Reiz. Weitab vom großen Felsenmeer mit seinen Touristenströmen und Schulausflügen gibt es im Felsberg einsame Ecken und Winkel, wo man selbst bei sonnigem Wetter niemandem begegnet. Aber gerade an trüben oder regnerischen Tagen übt dieser Wald eine besondere Anziehung aus: abseits der ausgetretenen und zugemüllten Wege am blankgerutschten Felsenmeer findet man halbverwucherte Pfade unter meterhoch aufgeschichteten Granitsteinmauern, seit achtzig Jahren von Efeu überwuchert.
Der Lampertstein
Vom Naturpark Talweg führt ein Rundweg an den beiden alten Steinbrüchen "Sichel" und "Regenbogen" vorbei zum Lampertstein, einem klobigen Sandsteinkreuz auf einem tischgroßen Sockel. Dieses Steinkreuz wurde dem Reichenbacher Bürgermeister Jakob Lampert zum Andenken mitten ins Gehölz gesetzt:
"Hier sank durch die Selbstentladung der Flinte eines Jagdgefährten getroffen entseelt zu Boden Jakob Lampert, Bürgermeister zu Reichenbach gebor. am 6. April 1797 gestorben am 14. Dezemb. 1838"
Lampertstein wurde in Erinnerung gerufen
Hinweisschilder an der Kreuzung der beiden Europäischen Fernwanderwege vor dem Rathaus und am Lampertstein im Felsbergwald regte Wanderfreund Günter Wilhelm, zertifizierter Wanderführer und Skitourenführer aus Heidelberg, an. Die Beschriftung am Lampertstein müßte wieder einmal erneuert werden.
Dabei will er sich sogar finanziell beteiligen. Direkt vor dem Rathaus Reichenbach liegt der Schnittpunkt der beiden europäischen Fernwanderwege E 1 und E 8, womit klar ist, daß der Odenwald im Herzen Westeuropas liegt und das Lautertal mit seinem Felsenmeer eine Sonderstellung auch bei den europäischen Fernwanderwegen einnimmt. Der E 1 führt von Schweden durch Deutschland und das Felsenmeer, am Rathaus Reichenbach vorbei über den Hahnenbusch bis nach Genua in Italien. Oft sieht man Wandergruppen schwer bepackt den kurzen Weg entlang der Nibelungenstraße bis zur Hahnenbuschstraße laufen.
Gekreuzt wird dieser Fernwanderweg vom E 8, der von Dublin über den Borstein zum Hohenstein und weiter bis zum Bosporus führt. Vielleicht wird am Rathaus eine Tafel aufgestellt, die auf diese beiden großen europäischen Wanderwege und auf ihre Schnittstelle in Reichenbach hinweist. Da "Kleindenkmäler und interessante Informationen zum Wanderweg sinnvoll und touristisch sehr werbewirksam sind", schlägt Wilhelm auch ein Hinweisschild auf den Lampertstein im Felsbergwald vor. Es sollte seiner Meinung nach auf dem Wanderweg oberhalb der Treppen, die zum Denkmal führen, stehen. Auf dem Denkmal selbst sollte die Schrift erneuert werden.
Dies wurde letztmals im Herbst 2006 von Philipp Degenhardt und Walter Metter getan. Das Denkmal erinnert an den eifrigen Jäger, der 1838 mit dem gräflich erbach-schönbergischen Revierförster Rautenbusch im Felsbergwald unterwegs war...
Die damalige Sanierung des Denkmals und des Platzes wurde im Januar 2007 mit einer Besichtigungstour durch Verschönerungsverein (VVR) und Odenwaldklub (OWK) Reichenbach gefeiert, wie das Foto zeigt. OWK-Vorsitzender Rudolf Prosch erinnerte an den Verstorbenen, die Entstehung des Denkmals und dankte allen Helfern für die Wiederherstellung der Anlage. Die Jagdhornbläser ließen ihre Instrumente erklingen und die Jagdpächter bewirteten die rund 100 Wanderfreunde. Heinz Eichhorn, Mai 2016
Foto aus dem Buch "Abenteuer Felsberg" von M. Hiller, damals noch in Schwarz-Weiß aufgenommen
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Das Felsenmeer ist ein besonderer Schauplatz der Industriekultur und der Wirtschaftsgeschichte. Zu allen Zeiten war der Felsberg ein vielbesuchter Ort. Bereits in der Antike wurden hier Werkstücke gewonnen. Der spröde Stein - ein Melaquarzdiorit, oft mit Granit verwechselt - wurde bereits bei den Römern im 2.-4. Jahrhundert nach Christus für ihre Bauwerke in der Provinz gewonnen.
Das Granitbauwerk wurde 1900/ 1901 von der Odenwaldklub-Sektion Darmstadt erbaut. Wie auf dem Felsberg entstanden um diese Zeit überall auf den Anhöhen Aussichtstürme des Odenwaldklubs.
Benannt ist der Turm nach dem vor der vorletzten Jahrhundertwende verstorbenen Darmstädter Oberbürgermeister Ohly. Lange Zeit schaute der Turm über die Baumwipfel hinaus, heute sieht man ihn gerade noch, so hoch ist der Buchenmischwald inzwischen gewachsen. Stilistisch ist er ein spätes Beispiel für den romantisierenden Historismus des 19. Jahrhunderts, dessen Vorbilder mittelalterliche Burgen und Wehrbauten waren.
27 Meter ist der Turm hoch, sein Standort liegt 514,8 Meter über Meeresspiegel. Man kann von der Plattform aus den Donnersberg in der Pfalz, die Skyline von Frankfurt und im Südosten sogar den Katzenbuckel sehen. Bis 1937 gab es hier für Touristen einen Kiosk, dann wurde der Turm für militärische Zwecke verwendet. Heute steht der Turm unter Denkmalschutz. Dies hinderte jedoch das Hessische Ministerium des Inneren nicht daran, im Jahr 1971 eine 21 Meter hohe Richtfunkantenne am Ohlyturm zu montieren. Diese Antenne ist notwendig, um zum Beispiel Notrufe der Rettungsdienste über die Hügel bis in jeden Winkel weiterzuleiten.
Von Nordost Rundumblick über Süd bis Nord...
Unglücklicherweise zermürbte die Antenne durch Windschwingungen das Mauerwerk des Turmes, da sie nicht im Fundament verankert war. Wasser konnte in die entstehenden Risse der Mauern eindringen, schließlich mußte der Turm wegen Baufälligkeit geschlossen werden. Nachdem ein jahrelanger Rechtstreit zwischen dem Eigentümer des Turms und dem Ministerium endlich entschieden werden konnte, baute das Ministerium im Jahr 1996 direkt neben dem Turm ein eigenes Gittergerüst für seine Funkanlagen. Nun konnte der eigens gegründete Ohly-Turm-Verein um die Turmherren, Familie Reuters, mit der Restaurierung beginnen. 1999 wurden die Arbeiten begonnen. Die tonnenschwere Betondecke, die eine der Funkanlagen getragen hatte, wurde abgetragen, der Turm bekam ein neues feuerverzinktes Treppenhaus.
Die Arbeiten ziehen sich allerdings länger hin als vorgesehen. Schon im Sommer 2000 sollte der Turm der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden, doch das Projekt verschlang mehr an Geld und Zeit als erwartet, und bis heute können Besucher noch nicht hinaufsteigen. Im Jahr 2007 erwarben Brian und Sean Brennan den Turm und trieben die Sanierung kräftig voran.
Doch öffentlich zugänglich ist der Turm noch immer nicht...
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Nachdem die Römer ihre Hämmer niedergelegt und den Felsberg verlassen hatten, herrschte Ruhe bis ins späte neunzehnte Jahrhundert. Damals kamen böhmische Steinmetze auf der Wanderschaft durch den Odenwald und entdeckten dabei den Felsberg-Granit. Das war etwa um 1879.
Vorab: was Kieselbart zu Quellen und Riesen zu sagen hat...
„Es gibt im Felsbergwald neben Kobolden, Zwergen, Irrlichtern und der weißen Frau natürlich noch mehr Lebewesen. Zu ihnen gehören die Riesen. Ich will Euch jetzt nicht erzählen, wie sie einst hierher gekommen sind, das könnt Ihr anderswo nachlesen.
Doch von einer ihrer zahlreichen Unarten muß ich Euch berichten.
Ihr wißt, daß wir vom Kleinen Volk unsere Zauberkraft aus klarem Quellwasser bekommen. Ein jeder von uns gehört zu einer Kobold- oder Zwergenfamilie, und jede Familie hat ihren Wohnort an einer Quelle. Meine Familie lebte über Jahrmillionen von Jahren an einer frischen, klaren Quelle oben auf dem Felsberg. All unsere Schätze horteten wir dort, und das Wasser versorgte uns täglich mit neuer Lebenskraft.
Doch eines Tages trampelten die Riesen durch unseren Wald, ohne nach rechts oder links zu schauen. Sie knickten Bäume, verschreckten alle Lebewesen, und schließlich landete der eine mit seinem Riesenfuß genau in unserer Quelle.
Seit dieser Zeit findet man an ihrer Stelle nur noch ein matschiges Loch. Das Wasser aber suchte sich seinen Weg unter den Steinen hindurch, bis es klar und hell wieder ans Tageslicht sprudelte. Meine ganze Familie mußte damals umziehen, und nun wohnen wir am Fuße des Felsberges, ganz in der Nähe der Quelle, die Ihr Menschen die Siegfriedsquelle nennt.
Nicht daß Ihr denkt, die Riesen hätten unseren Lebensspender umsonst zerstört: ich habe seit all diesen Jahren immer meinen Spaß mit ihnen getrieben und sie oft gezwickt und gezwackt, und sie wußten nie, wer es war!"
Aus: Abenteuer Felsberg - Felsenmeere und Römersteine, Marieta Hiller, Lautertal 2007 (vergriffen).
Der Felsberg und das Wasser
Umgeben ist der Felsberg ringsum von kleinen Bächen: im Nordwesten vom Quattelbach, im Südwesten von der Auer, im Süden vom Emmerlingsborn, im Südosten von der Graulbach und im Nordosten von mehreren Rinnsalen, die sich zur Wurzelbach vereinigen. Dennoch ist der Felsberg selbst ein eher wasserarmes Gebiet, dessen steinige Böden mit Buchenmischwald und Nadelforsten bewachsen sind. Etwa 15 kleine Rinnsale führen ganzjährig Wasser vom Felsberg hinunter in die Bäche. Eine Quelle oben auf der Kuppe versorgt die drei Häuser auf der Lichtung.
Ein Stück unterhalb der Kuppe findet sich ein Schlammloch, das - zufällig oder nicht - die Form eines Riesen-Fußstapfens hat. Von hier und von einigen anderen kleinen Quellen sammelt sich das Wasser und fließt unter den Steinen des großen Felsenmeeres nach Südosten. An manchen Stellen kann man es unter den Felsen murmeln hören, und die Sage erzählt, daß dies nicht das Wasser, sondern ein schnarchender Riese sei - doch davon wird uns Kieselbart später mehr erzählen.
Über 250 Meter Höhenunterschied sucht sich das Wasser unter den Steinen seinen Weg, bis es - vom Steingrus (so nennen die Geologen den groben Sand, zu dem die Felsen zerfallen) gefiltert und geklärt - in der Siegfriedsquelle klar und rein zu Tage tritt, um den durstigen Wanderer zu laben.
Mit dieser Siegfriedsquelle hat es natürlich auch etwas Besonderes auf sich: beanspruchen doch nicht weniger als dreizehn Odenwaldquellen für sich, die einzige originale Quelle zu sein, an der einst Siegfried seinen Durst stillte und hinterrücks vom grimmen Hagen ermordet wurde.
Es bleibt dem Besucher überlassen, seine Phantasie spielen zu lassen und sich selbst vorzustellen, an welcher Quelle sich die Sage zugetragen haben könnte - wissenschaftliche Belege gibt es dafür nicht. Weil aber nicht nur die Nibelungen in alter Zeit an Quellen und anderswo ihre Intrigen spannen, darf die Siegfriedsquelle im Felsberg gewiß auf eine ereignisreiche Vergangenheit zurückblicken.
Seit unsere Vorfahren im Odenwald Landwirtschaft betreiben, hat das Wasser einen besonderen Stellenwert erhalten, und auf vielen Hügeln finden sich Zeugnisse, daß noch vor hundertfünfzig Jahren viel mehr Land unter dem Pflug stand als heute, wo die Wälder wieder bis weit ins Tal hineingewachsen sind, oder wo das Vieh auf Weiden grast. Die Siegfriedsquelle allerdings wurde niemals vom Pflug erreicht, liegt sie doch geschützt zwischen den unteren Ausläufern des Felsenmeeres. Doch den feuchten Wiesen unterhalb des Felsenmeeres spendete sie ihre Lebenskraft.
Wie stark Wald und Wasser unsere Umwelt beeinflussen, läßt sich nachlesen auf einer Schautafel des schön gelegenen Vogellehrpfades im Felsberg, den die Vogelschutzgruppe Reichenbach angelegt hat: ein Hektar gutdurchwurzelter Waldboden kann zwischen 500 und 2000 Kubikmeter Regenwasser aufnehmen. Davon versickern 10 % im Grundwasser und weitere 5 bis 10 % verdunsten und sorgen so für ein angenehmes Klima.
Aus: Abenteuer Felsberg - Felsenmeere und Römersteine, Marieta Hiller, Lautertal 2007.

Die Felsberghütte: nichts für Weicheier ist die Selbstversorgerhütte
Am Fuß des Felsenmeeres in Reichenbach, verborgen in einer Geländefalte liegt die Felsberghütte des Deutschen Alpenvereins Sektion Darmstadt-Starkenburg. Sie ist aus der einstigen „Waldschänke“ hervorgegangen. Zusammen mit dem davor gelegenen Café bot die Schänke ein breites gastronomisches Angebot für Besucher des Felsenmeeres. Das Gebäude war 1945/46 von Hans Flügel erbaut und im Jahre 1950 von der Sektion Darmstadt und Starkenburg des Deutschen Alpenvereins erworben worden. In mühevoller Arbeit wurde die „Waldschänke“ zu einer Selbstversorgerhütte für Besucher des Felsenmeeres sowie der Kletterfelsen Hohenstein und Borstein umgebaut. Der DAV unterstützte diese Maßnahme mit 1500 DM. Der Kaufpreis hatte 2500 DM betragen. Dank der großzügigen Spenden und der materiellen Zuwendungen konnte der Ausbau geleistet werden, Das Mobiliar soll von dem Zentrallager des Jugendherbergswerks in Frankfurt gestellt worden sein.
Die Hütte wurde auch von der Reichenbacher Jugendherberge als Ausweichquartier genutzt. 1956 erfolgte der endgültige Bezug und mit der Elektrifizierung war der Umbau abgeschlossen. Seit September 2000 wird die Stromversorgung der Felsberghütte aus regenerativer Energie gespeist. Kürzlich wurde neues Bettzeug und ein Kühlschrank angeschafft.
Belegt wird die Hütte etwa zur Hälfte von Mitgliedern und Nichtmitgliedern. Nun sucht der DAV für die Felsberghütte einen Hüttenwart oder eine Hüttenwartin, zuständig für die Aufstellung des Haushalts, die Kommunikation mit dem Hausmeister, Festlegung und Koordination von Arbeitseinsätzen und die Ausrichtung des Tags der offenen Tür.
Verschiedene Hüttenwarte sind in den Annalen des Hauses zu finden. Das waren Heinrich Schroth (1950-55), Alfred Wendland (1955-63), Peter Arnold (1963-67), Klaus Treutel (1967-69), Alois Stecher (1969-74), Sepp Gerhardinger (1975-75), Gerald Lohr (1975-90), Richard Meckel (1990-2003) und Uschi Kmoch seit 2003. Schlüsselverwalter waren Karl Riedling (1957-81) und Richard Meckel (1981-90). Dank tatkräftiger Unterstützungen aus allen Abteilungen der Sektion Darmstadt konnte die Hütte in den Jahren 1979-81, 1987 und 1990 renoviert werden. Trotz des etwas abgelegenen Standortes erfreut sich die Hütte zunehmender Beliebtheit mit jährlich rund 1000 Besuchern. Im Jahre 2000 konnte das 50-jährige Bestehen der Hütte gefeiert werden. Im August 2010 organisierte Uschi Kmoch zum 60. Jahrestag einen Tag der offenen Tür, zu dem 80 Mitglieder nach Reichenbach kamen.
Die recht spartanisch ausgestattete Hütte ist nichts für "Weicheier": wer dort vor allem im Winter Quartier beziehen möchte, muss erst einmal den Ofen anfeuern. Warmwasser gibt es in einem kleinen Boiler. Dafür hat man aber rundherum Natur pur und bietet sich vor allem für Familien mit Kindern an, die noch Lust auf eigene Abenteuer haben.
Walter Koepff, Januar 2014
Am 15. März 2015 war „Banker“-Tag: Senioren- und Familienwanderweg
Bei mildem Vorfrühlingswetter weihte eine stattliche Wandergruppe den Lautertaler Senioren- und Familienwanderweg ein, den der Seniorenbeirat der Gemeinde Lautertal von Elmshausen bis zur Kuralpe errichtet hat. An zahlreichen Ruhebänken, die jeweils von Betrieben oder Privatleuten finanziert wurden und mit einem Messing-Namensschild des Spenders ausgestattet sind, wurden die Wanderer von den Sponsoren empfangen. Mal gab es ein Glas Wein, mal eine Brezel, mal ein Drachenei. Mitten im Felsenmeer erzählte Marieta Hiller alias Kobold Kieselbart die sagenhafte Geschichte von der Entstehung des Felsenmeeres.
Einweihung der Kieselbart-Bank 2014, Foto F. Krichbaum
Die Kieselbartbank war fortan einer der Anlaufpunkte bei Schatzsuchen, wenn ein Picknick dazugebucht war. Hier eines für Erwachsene...
Das Spazieren ist ja, im Gegensatz zum Wandern, eine sehr gemütliche Angelegenheit, bei der es mehr auf den Weg als auf das Ziel ankommt: spazieren kommt von lateinisch spatium, was Raum bedeutet - Raum für Muße, von althochdeutsch sparn, dies bedeutet bewahren oder schonen. Und nicht zuletzt von lateinisch spes, der Hoffnung. Hoffnung auf möglichst viele wunderschöne Spaziergänge auf dem Lautertaler Senioren- und Familienwanderweg.
M. Hiller, April 2015
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Dies sollte ein behaglicher Rückblick auf 25 Jahre Felsenmeerführungen werden - nun ist es eher eine Abrechnung geworden...
Gerade als ich das Thema Felsenmeer sozusagen abschließend in einem Beitrag darstellen wollte, trudelte eine Petition des NABU Seeheim-Jugenheim ein. Aber der Reihe nach:
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Dafür gibt es zwei Erklärungen, die unterschiedlicher nicht sein können: die geologische und die Version der Kobolde im Felsenmeer...
Die geologische Entstehung des Felsenmeeres - und die Riesensage!

Felshocker, Steinbeißer - und Kieselbart, Zeichnung: M. Hiller
Wie wenig man noch vor 200 Jahren über die Römer im Odenwald und ihre Hinterlassenschaften wußte, zeigt sich darin, daß manch ein Zeitgenosse der Völkerschlacht bei Leipzig die Riesensäule aus dem Felsenmeer für nicht wert erachtete, dort als Denkmal für die 80.000 bis 120.000 Toten der bis dato größten Schlacht aller Zeiten aufgerichtet zu werden. Um 1814 war nicht klar, daß die Säule tatsächlich von den Römern vor mehr als eineinhalb Jahrtausenden erarbeitet worden war. Und so war sie ja „nur“ ein Werkstück unter vielen anderen, während man für das Völkerschlachtdenkmal etwas ganz Besonderes brauchte. Nicht daß ein solches Denkmal - so prächtig es auch sei - jemals künftige Generationen vom Kriegführen abgehalten hätte...
Weiterlesen: Wie die Riesensäule einst beinahe nach Leipzig gekommen wäre...