Haarnadelkurve vor Burg Frankenstein wird zum Eldorado der Artenvielfalt: Neuer Geopunkt informiert über das Projekt
In der letzten Haarnadelkurve vor der Burg Frankenstein haben Jugendliche der Naturschutzgruppe die Wühlmäuse über die letzten sechs Jahre hinweg fleißig gepflanzt und gesät und damit ein Eldorado der Artenvielfalt geschaffen. Besonderen Wert haben sie dabei auf nektarspendende Pflanzen gelegt – ein Beitrag zum Schutz der Insekten. Mit einer neuen Geopunkt-Tafel würdigen der Geo-Naturpark und die Gemeinde Seeheim-Jugenheim diesen Beitrag zur Biodiversität
Am Mittwoch, den 26. Juni 2024, hat das Außendienstteam des Geo-Naturparks unter Mitwirkung der Jugendlichen der „Krassen Krähen“, einer Untergruppe der Naturschutzgruppe „Die Wühlmäuse“ die neue Tafel an der letzten Haarnadelkurve vor der Burg angebracht. Die zwei Löcher waren schnell gebohrt, die Tafel ins Lot gebracht und einbetoniert. Nun können sich Vorbeikommende über die Artenvielfalt informieren und sehen, dass hier etwas
Besonderes geschaffen wurde. Über sechs Jahre hinweg haben die Jugendlichen unter Anleitung der Gruppenleiter Sophie Baader und Eckhard Woite sowohl die Innenfläche der Kurve als auch ihre Ränder bepflanzt. Heute stehen dort ein paar junge Bäume, darunter Sommerlinden, Vogelkirschen, Els- und Vogelbeeren. Sie sind umgeben von zahlreichen Sträuchern wie allen drei bei uns vorkommenden Holunderarten, Pfaffenhütchen oder Heckenkirschen. Im zentralen Trockenbereich blühen Karthäuser Nelke, Rispenflockenblume, Bärenschote oder Echtes Labkraut. Der bittersüße, bläulich blühende Nachtschatten rankt an Sträuchern empor und Ackerkratzdistel, Wasserdost und Labkraut breiten sich aus. Auf der Außenseite der Kurve soll der Zwergholunder, der sich über Ausläufer vermehrt, die Brombeere im Schach halten. Auch für die Zukunft sind weitere Pflanz- und Pflegeaktionen geplant. Die „Krassen Krähen“ haben so in kurzer Zeit etwas geschaffen für das die Natur sehr viel länger gebraucht hätte und damit der natürlichen Verbreitung geholfen. Jetzt sind hier auf kleinster Fläche über 130 verschiedene Pflanzenarten ansässig, die meisten von ihnen nektarspendende Blühpflanzen, die für eine Vielzahl an Insekten Nahrung und Lebensraum zugleich bieten.
Vor dem Hintergrund des weltweiten Artenrückgangs liegt dem Geo-Naturpark der Schutz der Biodiversität sehr am Herzen. Als UNESCO Global Geopark erfüllt er damit eine der zentralen Aufgaben der Agenda 2030. Neben Geopunkttafeln an herausragenden Projekten unterstützt er seine Mitgliedskommunen auch beim Schaffen von Vielfaltflächen, der Pflege von Streuobstwiesen, Insektennisthilfen oder Lebenstürmen. Die Seeheim-Jugenheimer Naturgruppe „Die Wühlmäuse“ besteht aus verschiedenen Kinder- und Jugendgruppen. Einer ihrer Hauptziele ist es, die Artenvielfalt an Kurven und Wegkreuzungen zu erhalten und zu vermehren.
Weitere Informationen: www.geo-naturpark.de