und warum die Kobolde dran schuld sein sollten:

in Gruselgeschichten hört man oft von seltsamen Geräuschen auf dem Dachboden. Es kruschpelt und knispelt, es knirscht und raschelt. Natürlich braucht es einen Dachboden, um all die kleinen Geräusche hören zu können.

Manche Menschen behaupten heutzutage, das Gepolter auf dem Dachboden komme von Siebenschläfern! Gut, mag sein: Siebenschläfer lieben kleine dunkle Verstecke, zum Beispiel auf ungestörten Dachböden. Deshalb werden sie von den Menschen oft auch als Kobolde bezeichnet.

Aber was ist ein Kobold eigentlich? In früheren Zeiten waren die Kobolde die Hausgeister. Sie lebten in den Bauernhäusern, und die Hausfrau war stets darauf bedacht, am Abend einen Topf mit Milch oder Suppe ohne Deckel auf dem Herd stehen zu lassen. Dies war die Speisung der Kobolde. Zum Dank sorgten diese dafür, daß im Hause alles in Glück, Wohlstand und Gesundheit lebte. Wehe aber, die Hausfrau deckte alle Töpfe zu! Dann schepperte es nachts fürchterlich, und die Kobolde hatten am nächsten Tag schlechte Laune.

Was einst zu einigen unschönen Szenen und Schabernäcken geführt haben mochte...

Mehr über Kobolde und ihre Angewohnheiten sind auf www.felsenmeerdrachen.de zu finden. Der Kobold namens Siebenschläfer jedenfalls bevorzugt Ecken und Winkel, in die sonst kein Getier hineinkriechen kann. Zum Beispiel zwischen Dachziegeln und Sparren. Dort kann er für recht störenden nächtlichen Lärm sorgen. Auch Baumhöhlen in knorrigen alten Apfelbäumen liebt der Siebenschläfer. Vielleicht rührt daher die große Liebe der Kobolde zu Äpfeln...

Wir haben auf unserem Dachboden schon seit vielen Jahren eine Siebenschläferfamilie. Im Sommer ist alles still, aber kaum wird es draußen kalt, so hört man sie wieder in der Zwischendecke rumoren. Und wenn es Frühjahr wird, mischen sich winzige dünne Stimmchen hinein, die uns sagen, daß auch Siebenschläfer offenbar im Frühling die Liebe entdecken. Doch nie haben wir Schmutz in der Zwischendecke gefunden, und die Siebenschläfer kommen getreulich jedes Jahr wieder. Durch welches Schlupfloch sie ins Haus finden, ist uns unbegreiflich, aber in einem Gruschbelhaus zu wohnen ist gemütlich ...

Marieta Hiller, Dezember 2014

Zeichnung: M. Hiller